ADAC Formel 4·8.8.2016

Fahrerlagergeschichten vom Nürburgring: Meisterschaftskampf bleibt spannend: Mawson weiter vor Schumacher

Drei spannende und ereignisreiche Rennen am Nürburgring vor mehr als 17.000 Zuschauern am Wochenende liegen hinter der Highspeedschule des ADAC. Dank der Siege der beiden Meisterschaftsanwärter Joey Mawson (20, Australien, Van Amersfoort Racing) im zweiten und Mick Schumacher (17, Deutschland, Prema Powerteam) im ersten Rennen bleibt der Kampf um den Titel in der ADAC Formel 4 spannend. Mawson (297 Punkte) führt die Gesamtwertung mit 46 Punkten vor dem Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher an. Mit 180 Punkten liegt Mike David Ortmann (16, Ahrensfelde, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) hinter "Schumi jr." (251), setzte sich aber auch von Verfolger Kim-Luis Schramm (19, Wümbach, US Racing, 158) weiter ab. Auf Platz fünf vorgearbeitet hat sich Thomas Preining (18, Österreich, Lechner Racing, 136), der auf dem Eifel-Kurs seinen zweiten Saison- und Karrieresieg feierte.

Einen starken Eindruck hinterließen die Rookies, die in den drei Rennen drei von neun Podestplatzierungen und insgesamt zwölf Top-Ten-Platzierungen eroberten. Nicklas Nielsen (19, Dänemark, Neuhauser Racing, 265) führt die Rookie-Wertung mit 38 Punkten Vorsprung an. Den größten Sprung nach vorne machte Juri Vips (15, Estland, Prema Powerteam, 205), der am Nürburgring zweimal die Wertung gewann, und nun auf Rang drei hinter seinem Teamkollegen Juan Manuel Correa (16, USA/Ecuador, 227) liegt.

In der Teamwertung führt Van Amersfoort Racing (340 Punkte) knapp vor dem Prema Powerteam (332) und dem Kerpener Rennstall US Racing (322) von Gerhard Ungar und dem ehemaligen Formel-1-Piloten Ralf Schumacher. Vom 19. bis 21. August feiert die ADAC Formel 4 an der niederländischen Küste ihre Zandvoort-Premiere.

"Stäbchen rein, Spender sein": Gemeinsam mit seinem Sponsor TMS und der Organisation DKMS rief Jannes Fittje (17, Langenhain, US Racing) die Zuschauer am Nürburgring zum Kampf gegen den Blutkrebs auf. Und viele kamen. ADAC Motorsportchef Lars Soutschka, aber auch zahlreiche Fahrer und Mitglieder der Teams, gingen mit gutem Beispiel voran und nahmen im Fahrerlager an der Typisierungsaktion teil. Frei nach dem Motto "Stäbchen rein - Spender sein" hatten sich bis kurz vor dem letzten Rennen der ADAC Formel 4 am Sonntag mehr als 115 Personen typisieren lassen. Damit wurde das anvisierte Ziel bereits vor dem Ende der Aktion überschritten. Auch in den Rennen selbst hatte Fittje die Botschaft in die Öffentlichkeit getragen. Auf den Seitenkästen seines ADAC Formel 4-Renners prangte deutlich sichtbar das Logo der DKMS.

RaceRoom-Challenge der große Hit: Felipe Drugovich (16, Brasilien, Neuhauser Racing) vor Team-Kollege Nicklas Nielsen (19, Dänemark) und Jannes Fittje. So lautete das Ergebnis des RaceRoom-Challenge am Samstagabend. Fast der komplette Formel-Nachwuchs hatte sich zu einem Simulator-Rennen im RaceRoom Café im Ring Boulevard am Nürburgring eingefunden und war mit viel Spaß und Begeisterung bei der Sache. "Das hat unglaublich viel Spaß gemacht", sagte Tabellenführer Joey Mawson nach dem Event. Zu sehen ist das virtuelle Rennen auf dem Youtube-Kanal von RaceRoom unter https://youtu.be/9j-gVSWEtjg.

Zwei statt vier Räder: Von einer ganz anderen Seite haben die beiden ADAC Stiftung Sport-Förderpiloten Jannes Fittje und Mike David Ortmann den Traditionskurs in der Eifel bereits vor dem Rennwochenende kennengelernt. Im Team "Deutsche Post Speed Academy" spulten die beiden Förderkandidaten den Nürburgring mitsamt Nordschleife im Rahmen des diesjährigen 24-Stunden-Radrennens auf dem Rennrad ab und belegten am Ende in einer Zeit von 23:36:12 Stunden Rang 22 von mehr als 80 Teams. "Eine super Aktion", befand Fittje und Ortmann pflichtete bei: "Das war wirklich eine tolle Sache."

Mal bei den Großen gucken: Das letzte Juli-Wochenende nutzten Sophia Flörsch (15, Grünwald, Motopark), Mick Schumacher und Kami Laliberté (16, Kanada, Van Amersfoort Racing), um beim Grand Prix am Hockenheimring mal "Formel-1-Luft" zu schnuppern. Genau das "richtige Training" für den Formel-Nachwuchs findet auch Schirmherr Sebastian Vettel: "Ein Formel-1-Rennen in Deutschland ist wichtig für den gesamten Nachwuchs, denn es motiviert einen ganz besonders", sagt der viermalige Weltmeister. "Wann immer es geht, schaue ich mir die Rennen der ADAC Formel 4 im Fernsehen an. Die Jungs und Mädels zeigen wirklich packenden Motorsport. Ich bin gespannt, ob in einigen Jahren einer der jetzigen ADAC Formel 4- Piloten den Sprung bis in die Formel 1 schafft und beim Deutschland-Grand Prix startet." Der heutige Ferrari-Pilot fuhr 2003 und 2004 in den Formel-Nachwuchsserien des ADAC.

Hoher Besuch: Porsche Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser verfolgte am Wochenende die Rennen der Highspeedschule des ADAC live auf dem Nürburgring und überreichte bei der Siegerehrung die Pokale an die siegreichen Piloten. Auch Sportwagen-Weltmeister und ADAC GT Masters-Teamchef Timo Bernhard übergab Pokale in der ADAC Formel 4. Nur kurz nach dem zweiten Sieg seines Teams im ADAC GT Masters ehrte der Porsche-Werksfahrer den besten Rookie im ersten Rennen der ADAC Formel 4.

Am Mikro: DTM-Champion Bruno Spengler nutzte den Besuch am Nürburgring nicht nur, um seinem "Schützling" Louis Gachot (16, Großbritannien, US Racing) wertvolle Tipps zu geben. An der Seite von Sport1-Kommentator Patrick Simon überzeugte der Franko-Kanadier mit fachkundigen und unterhaltsamen Kommentaren zum Renngeschehen. Ebenfalls am Sport1-Mikro im Einsatz war am Wochenende ADAC GT Masters-Pilot Markus Winkelhock.

Neuling: Seine ersten Kilometer in der ADAC Formel 4 fuhr am Nürburgring der Schweizer Giacomo Bianchi (16, Jenzer Motorsport). Der Mann aus Lugano beendete zwei der drei Rennen auf Rang 25.

Last, but not least, ein paar Glückwünsche: Marylin Niederhauser (Schweiz, Rennsport Rössler), feiert am heutigen Montag ihren 21. Geburtstag. Juan Manuel Correa wird am 9. August 17 und Teamkollege Juri Vips am 10. August 16 Jahre alt.