Auf Jannes Fittje aus Langenhain wartet die zweite Saison in der ADAC Formel 4. Nachdem sein Debütjahr von einigen Tiefschlägen, aber auch zahlreichen Höhepunkten begleitet wurde, ruft er im zweiten Jahr das Motto "Volle Attacke" aus. Im Interview spricht der Thüringer über das abgelaufene Jahr, die Erwartungen an 2016 und gibt Einblicke in seine Saisonvorbereitung.
Jannes, Dein zweites Jahr in der ADAC Formel 4 steht unmittelbar bevor - dein Rookie-Jahr ist abgehakt. Was sind die Erwartungen für die kommenden Rennen?
Jannes Fittje: Zunächst einmal geht es für mich darum, einen optimalen Saisonstart zu erwischen, um mir das nötige Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben abzuholen. Mein Ziel am Ende dieses Jahres ist eine Gesamtplatzierung in den Top-3, die natürlich von vielen Siegen und Podiumsplätzen begleitet werden soll.
Du hast Dich dem erst kürzlich ins Leben gerufenen Rennstall US Racing angeschlossen. Was war ausschlaggebend für den Wechsel und wie läuft die Arbeit mit dem Team?
Jannes Fittje: Ausschlaggebend waren sicherlich Ralf Schumacher und Gerhard Ungar, zwei große Namen im deutschen Motorsport, die mir allein aufgrund ihrer Fachkompetenz ein gutes Gefühl für die kommenden Aufgaben vermitteln. Dazu kommt das hervorragende Equipment. Ich verfüge über ein Auto, mit dem ich definitiv angreifen kann. Zur Arbeit im Team lässt sich klar festhalten, dass die Chemie untereinander stimmt, alle sehr gut zusammenarbeiten und die Philosophie super zu mir passt.
Wie sieht die Vorbereitung auf die Saison 2016 aus?
Jannes Fittje: Neben zahlreichen Simulationstests hier in der Firma und der gemeinsamen Arbeit am Auto, gab es Ende Februar den ersten offiziellen Test in Valencia, der mich insgesamt sehr zufrieden stellt und hoffnungsvoll auf das neue Jahr blicken lässt. Natürlich absolviere ich derzeit auch ein individuelles Programm, um mir die nötige Kraft und Fitness für die Saison zu holen. Letztlich können diese Faktoren am Ende darüber entscheiden, ob ich meine Erwartungen erfüllen kann.
Welches Gefühl gibt Dir das neue Auto?
Jannes Fittje: Ein sehr gutes. Ich habe bereits jetzt ein starkes Vertrauen entwickelt, fühle mich wohl, kann über das Limit gehen. Um zu gewinnen, muss man immer über das Limit kommen. Das ist mit dem Auto auch möglich - deswegen heißt es für mich volle Attacke im ersten Rennen.
Über das Limit geht man auch gerne mal beim Fußball. Inwieweit findet Dein Hobby Platz in Deinem Alltag?
Jannes Fittje: Leider immer weniger. Besonders im Vergleich zu früher merke ich, dass die Trainingsteilnahmen geringer werden. Natürlich versuche ich so oft wie möglich zu erscheinen, das ein oder andere Spiel mit den Jungs zu bestreiten, weil es einfach einen sehr guten Ausgleich zum Motorsport bietet. Ich kann gleichzeitig noch viel Kondition trainieren. Momentan spiele ich mit meinem Verein in der Verbandsliga, wo wir uns unter den besten drei Teams etabliert haben - macht dann echt viel Spaß nach den Spielen den Sieg mit den Jungs zu feiern.
Die Doku "Pole-Position" auf Kika berichtet über den Alltag ausgewählter Nachwuchspiloten im deutschen Motorsport. Das Fernsehteam hat Dich für die erste Staffel begleitet. Wie hat die Teilnahme und die Arbeit mit der Crew Dein Leben verändert?
Jannes Fittje: Die Doku ist wirklich authentisch: Ich blieb die ganze Zeit über Jannes Fittje und war nicht irgendwer, den sich die Produzenten wünschen. Anfangs war es natürlich ungewohnt, aber mit der Zeit wurden die Leute um mich herum zu Vertrauten. Die Arbeit hat mir viel Freude bereitet, ich habe dazugelernt und weiß jetzt, wie man sich vor der Kamera verhalten muss. Diese neue Erfahrungen kann ich später mit Sicherheit gut gebrauchen.
Abschließend noch eine Frage zu deiner Zukunft. Siehst Du diese im Motorsport, beispielsweise in der Formel 1? Wenn ja, woran sollen Dich die Leute erkennen?
Jannes Fittje: Klar ist es mein Wunsch und Ziel, später in der Formel 1 zu fahren und auch Weltmeister zu werden. Davon träumt hier jeder. Es gab oder gibt dort viele Personen, die mir imponieren, aber ein bestimmtes Vorbild habe ich nicht. Mein Bestreben ist es, aus vielen positiven Eigenschaften verschiedenster Personen, wie zum Beispiel Michael Schumacher oder Ayrton Senna eine neue, noch nie dagewesene Persönlichkeit zu formen - Jannes Fittje nämlich.