Alles ist angerichtet für den Titel-Showdown in Hockenheim: In der ADAC Formel 4 wird der spannende Fight um die Meisterschaft erst am letzten Rennwochenende (30. September bis 2. Oktober) zwischen Joey Mawson (20, Australien, Van Amersfoort Racing) und Mick Schumacher (17, Deutschland, Prema Powerteam) entschieden. Wie viele junge Fahrer zuvor, möchten auch sie die Formel-Nachwuchsserie als Sprungbrett für die weitere Karriere nutzen. In der Vergangenheit hatten unter anderem die heutigen Formel-1-Stars wie Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Niko Hülkenberg und Pascal Wehrlein die Nachwuchsserien des ADAC erfolgreich durchlaufen. SPORT1 und SPORT1+ zeigen alle drei Rennen vom Hockenheimring live, online sind die Rennen im Livestream unter www.sport1.de und www.adac.de/formel-4 zu sehen.
Lediglich 39 Punkte beträgt der Rückstand von Mick Schumacher nach 21 von 24 Saisonläufen auf Joey Mawson, den Spitzenreiter aus "down under". 75 Punkte werden für die Siege in den drei Finalrennen in Hockenheim noch vergeben. Mawson kommt mit großem Selbstvertrauen nach Hockenheim. Die Taktik für das Titel-Duell ist bei den Kontrahenten ähnlich: "Ich gehe als Führender in das abschließende Rennwochenende und habe demnach auch gute Chancen, den Titel zu gewinnen. Aber ich fokussiere mich auf meine Leistung und nicht auf das, was sein könnte", sagt Mawson: "Mein Ziel ist es, dass ich in allen Läufen in den Punkterängen lande." Schumachers Devise lautet ähnlich: "Es gibt keinen speziellen Plan, ich gehe das Wochenende an, wie alle anderen davor. Also Schritt für Schritt, und dann das Beste daraus machen." Allerdings weiß der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher auch, dass er nur noch dann eine Chance auf den Titel hat, wenn er Mawson angreift. "Ich werde auf jeden Fall alles dafür tun, dass aus der Chance ein Erfolg wird. Solange ich eine Chance habe, werde ich darum kämpfen, sie zu nutzen."
Mawsons Saisonbilanz kann sich mit acht Siegen, vier zweiten und zwei dritten Plätzen durchaus sehen lassen. Aber auch wenn der Blick in die Statistik und die größere Rennerfahrung für den 20-jährigen Australier sprechen, geht Schumacher nicht aussichtslos in die drei abschließenden Rennen. Immerhin gewann Mawsons einzig verbliebender Konkurrent um den Titel vier Rennen, dazu belegte er viermal Rang zwei und stand dreimal als Dritter auf dem Podest. Klar ist: Mawson und Schumacher werden sich bis zum letzten Meter einen packenden Kampf um die Nachfolge von Vorjahreschampion Marvin Dienst liefern.
Mawson kehrt zudem mit besten Erinnerungen nach Hockenheim zurück, beendete er das letzte Rennen im Vorjahr doch als Sieger. "Ich mag den Kurs, speziell die schnellen Kurven. Der Hockenheimring bietet gute Überholmöglichkeiten, es wird sicher großartige Kämpfe geben", freut sich der Vorjahresdritte auf Spitzkehre, Parabolika und Motodrom.
Mike David Ortmann (16, Ahrensfelde, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) reist als Gesamtdritter ebenfalls mit einer guten Portion Selbstbewußtsein an die Traditionsstrecke. Der ADAC Formel 4 Rookie-Vizemeister des Premierenjahrs 2015 hat zwar 62 Zähler Rückstand auf den Zweitplatzierten Schumacher, mit einem Sieg und einem zweiten Platz zuletzt in Zandvoort aber gezeigt, wie schnell man Punkte gutmachen kann. "Solange es theoretisch möglich ist, noch nach vorne zu kommen, gebe ich alles", erklärt der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport, der 2016 insgesamt drei Wertungsläufe zu seinen Gunsten entscheiden konnte. "Mal schauen, ob es vielleicht noch einen Platz nach vorne geht. Meine Devise heißt ‚locker fahren, nicht zu verkrampft'." Ortmanns Konzentration gilt in Hockenheim insbesondere dem Qualifying. "Bei den langen Geraden wird es sicher von Vorteil sein, wenn man von Position eins oder zwei ins Rennen geht. Wenn man nicht vorne mit dabei ist, ist das Rennen schwer zu gewinnen."
Nielsen, Correa und Vips kämpfen um Rookie-Titel - Vier Anwärter auf Sieg in der Teamwertung
Auch in der Rookie-Wertung ist noch keine Entscheidung gefallen. Nicklas Nielsen (19, Dänemark, Neuhauser Racing, 282 Punkte), Juan Manuel Correa (17, USA/Ecuador, Prema Powerteam, 261,5) und Juri Vips (16, Estland, Prema Powerteam, 243) haben zusammen zwölf Siege in der Rookie-Wertung eingefahren und liegen im vorläufigen Ranking eng beieinander.
Ebenfalls noch heiß umkämpft ist die Teamwertung: Schumachers italienisches Prema Powerteam (390,5 Punkte) ist ebenso wie Mawsons Van Amersfoort Racing aus den Niederlanden (368), das Kerpener US Racing-Team von Gerhard Ungar und Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher (330) und der ADAC Berlin-Brandenburg e.V. (310) ein Titelanwärter.
Premiere im letzten Rennen für Jordan Love - Zahlreiche Wechselspiele zum Saisonfinale
Seine Premiere in der ADAC Formel 4 feiert am Hockenheimring Jordan Love (17, Australien, SMC Motorsport Schwärzler). Der Australier, aktuell auf Rang zwei des australischen Pendants zur deutschen Formel-4-Serie, wird als Gaststarter für das Team SMC Motorsport Schwärzler am Steuer sitzen. Zum Saisonfinale gibt es im Feld der ADAC Formel 4 zudem viele Platzwechsel und Rückkehrer. Im Cockpit des Teams Rennsport Rössler sitzt Robin Brezina (17, Dauchingen), der bei den bisherigen Rennen unter eigener Flagge startete. Marylin Niederhauser (21, Schweiz) wird in Hockenheim erstmals für das österreichische Team Lechner Racing starten, während Michael Waldherr (19, Ruderting) für das letzte Rennwochenende zu seinem letztjährigen Team Motopark zurückkehrt.
Ihre Comebacks feiern in Hockenheim Ricardo Feller (16, Schweiz, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Andreas Estner (16, Warngau, RS Competition), Diego Ciantini (18, Argentinien, Jenzer Motorsport) und Giacomo Bianchi (16, Schweiz, Jenzer Motorsport).
Die ADAC Formel 4 setzt in der Saison auf ihre bewährten Partner. Zum Einsatz kommen von einem Abarth-Turbomotor angetriebene Formel 4-Rennautos mit Chassis des italienischen Herstellers Tatuus. Der aus der Formel 1 bekannte, italienische Premium-Reifenhersteller Pirelli sowie Felgenhersteller MoTec rüsten die ADAC Formel 4 aus. Der Federungs- und Fahrwerkshersteller Eibach sowie DEKRA, eine der weltweit führenden Expertenorganisationen, sind Serienpartner. Die Auto Zeitung ist weiterhin offizieller Medienpartner.