Vorletzter Stopp der ADAC Formel 4 - Für die Highspeedschule des ADAC standen vom 15. bis 17. September die Saisonrennen 16, 17 und 18 auf dem Programm. Julian Hanses (20, Hilden, US Racing), Fabio Scherer (18, Schweiz, US Racing) und Felipe Drugovich (17, Brasilien, Van Amersfoort Racing) trugen sich in die Siegerlisten ein.
Thriller: Angesichts der Konstellation an der Tabellenspitze dürfen sich Fahrer, Teams und Fans beim Saisonfinale am Hockenheimring (22. bis 24. September) auf einen Thriller um den Sieg in der Einzelwertung freuen. Nur 1,5 Punkte trennen den Erstplatzierten Marcus Armstrong (17, Neuseeland, Prema Powerteam) von seinem Teamkollegen Juri Vips (17, Estland). Mit seinem Sieg im dritten Rennen - dem insgesamt fünften in dieser Saison - hat aber auch Felipe Drugovich (17, Brasilien, Van Amersfoort Racing) seinen Anspruch auf den Titel untermauert, sein Abstand zu Rang 1 beträgt gerade einmal 21,5 Punkte.
Historisch I: Felipe Drugovich, Artem Petrov (17, Russland), Frederik Vesti (15, Dänemark) - ein Siegerpodium ausschließlich in den Farben des niederländischen Rennstalls Van Amersfoort Racing war eine Premiere in der ADAC Formel 4. Neben Teammanager Jeroen de Jong freute sich auch Gastfahrer Artem Petrov, für den es bei seinem dritten Start in der deutschen Rennserie auch das dritte Team nach Lechner Racing (Red Bull Ring) und DR Formula Racing (Nürburgring) war. "Ich werde auch beim Saisonfinale in Hockenheim für Van Amersfoort an den Start gehen. Dieser Sieg ist toll für das Team und die Meisterschaft", sagte der Polesetter, der die ADAC Formel 4 als "extrem anspruchsvolle Serie" bezeichnete.
Historisch II: Sophia Flörsch (16, Grünwald, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), die einzige Pilotin in der diesjährigen ADAC Formel 4, schrieb am Sonntag gleich doppelt Geschichte. Nicht nur, dass der schnellen Bayerin mit Rang drei die beste Platzierung ihrer Karriere gelang, sie war auch die erste weibliche Vertreterin in drei Jahren ADAC Formel 4, der der Sprung aufs Siegerpodest gelang. Am Hockenheimring soll's so schnell weitergehen.
Handshake: Sie trafen sich im Fahrerlager am Sachsenring zum Handshake, im Einsatz waren die beiden ehemaligen Kart- und aktuellen Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport jedoch in unterschiedlichen Serien. Während ADAC TCR Germany-Debütant Max Hesse (16, Wernau, Aust Motorsport) mit den Plätzen 24 und 28 seinen Einstand in der Tourenwagenserie des ADAC feierte, durfte sich Formel-4-Rookie Doureid Ghattas (15, Bonn, Team Piro Interdental) über einen weiteren Sieg in der Rookiewertung freuen. Auch Tom Beckhäuser (18, Tschechien, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) durfte zum ersten Mal in seiner Debütsaison den Pokal als bester Rookie mit nach Haue nehmen.
Fachkompetenz: Jannes Fittje, 2016 Gesamtsiebter der ADAC Formel 4 und inzwischen ins Lager der Formel 3 gewechselt, stattete am Sachsenring nicht nur seinen ehemaligen Formel-4-Kollegen einen Besuch ab, sondern zeichnete sich auch als Co-Kommentator von Streckensprecher Swen Wauer als kompetenter Fachmann aus. "Die ADAC Formel 4 ist die richtige Schule, egal ob man im Formelsport bleibt oder in den GT- oder Tourenwagensport wechselt", hob Fittje die Bedeutung der deutschen Formel-Nachwuchsserie heraus. Vom Sachsenring geht es für den inzwischen 18-Jährigen aus Waltershausen/Gotha aber schon bald weiter. Im Rahmen der European F3 Open stehen für Fittje noch Rennen in Monza, Jerez und Barcelona auf dem Programm.
Wieder fit meldete sich Laurin Heinrich (15, Kürnach, Team Laurin Heinrich) bereits am Samstagabend. Nachdem der 15-Jährige beim ersten Rennen nach einer Kollision vorsichtshalber im Krankenhaus untersucht wurde, war er am Sonntag schon wieder "zu Fuß" im Fahrerlager unterwegs. Auch die Rennen am Hockenheimring wird der Franke als Zuschauer verfolgen, denn sein Fahrzeug wird bis dahin leider nicht fit.
Mathe-Fan: David Malukas (15, USA, Motopark) hat ein Hobby, das er mit nicht allzu vielen teilen dürfte. Der US-Amerikaner, in seinem ersten Jahr in der ADAC Formel 4, "liebt Mathe". "Ich mache einen Fortgeschrittenen-Kurs in Mathe", sagte Malukas erst kürzlich in einem Interview seines Teams Motopark. Zwar konzentriert sich der 15-Jährige, der am Sachsenring Zehnter im dritten Rennen wurde und in dieser Saison insgesamt viermal in die Punkte fuhr, inzwischen auf Motorsport, hat aber vorher schon diverse andere Sportarten wie Cross Country, Ringen, American Football und Jiu-Jitsu ausprobiert.