Lirim Zendeli (18, Bochum, US Racing CHRS) hat zum Abschluss des fünften Rennwochenendes der ADAC Formel 4 auf dem Hockenheimring im Rahmen der Formel 1 den siebten Saisonsieg gefeiert und seine Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Vor großer Formel-1-Kulisse beim Emirates Großer Preis von Deutschland gewann der 18-Jährige vor Oliver Caldwell (16, Großbritannien, Prema Theodore Racing) und Enzo Fittipaldi (17, USA/Braslien, Prema Theodore Racing). Bester Rookie war Jack Doohan (15, Australien, Prema Theodore Racing), der Sohn des fünfmaligen Motorradweltmeisters Mick Doohan wurde Vierter.
Zendeli, am Vortag Dritter, jubelte ausgelassen. "Ich wollte diesen Sieg unbedingt haben, ich habe alles auf den Start gesetzt. Ich war noch nie so fokussiert auf eine Ampel", sagte der Bochumer, der nach 14 von 20 Rennen vor Liam Lawson (16, Neuseeland, Van Amersfoort Racing) an der Tabellenspitze liegt: "Die Vorbereitung auf dieses Rennen war super intensiv, das Rennen hat mir definitiv eine komfortable Situation in der Meisterschaft gebracht."
Fünfter wurde Gregoire Saucy (18, Schweiz, Jenzer Motorsport) vor den beiden Rookies Joey Alders (18, Niederlande, Van Amersfoort Racing) und Gianluca Petecof (15, Brasilien, Prema Theodore Racing). Charles Weerts (17, Belgien, Van Amersfoort Racing), Niklas Krütten (15, Trier, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) und Frederico Malvestiti (18, Italien, Jenzer Motorsport) belegten die Plätze acht bis zehn.
Zendeli war von Platz zwei hinter Pole-Setter Liam Lawson ins Rennen gegangen und zog noch vor der ersten Kurve am Meisterschaftszweiten vorbei. Lawson und David Schumacher (16, Bergheim, US Racing CHRS) folgten und setzten den Tabellenführer unter Druck, doch der Bochumer behauptete seine Führung nervenstark.
Nach zwei Minuten kam das Safety Car auf die Strecke, als Leon Köhler (18, Kleinwallstadt, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) nach einem Kontakt ausschied. Lawson musste in der Safety-Car-Phase in die Box, um Schäden an seinem Boliden beheben zu lassen. So fiel Zendelis Meisterschaftsrivale ans Ende des Feldes zurück. Zendeli taktierte beim Restart geschickt und setzte sich von seinen Verfolgern ab. Schumacher war zunächst Zweiter und musste sich gegen die Angriffe von Frederik Vesti (16, Dänemark, Van Amersfoort Racing), Doohan und Fittipaldi wehren.
Das nutzte Zendeli, um sich weiter von seinen Verfolgern abzusetzen. Schumacher musste aufgrund eines defekten Frontflügels an die Box, er fiel daraufhin ans Ende des Feldes zurück und beendete das Rennen letztlich auf Platz 12. Schumacher bleibt in der Rookiewertung dennoch an der Spitze vor Niklas Krütten (15, Trier, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.).
Erst eine weitere Safety-Car-Phase brachte das Feld wieder eng zusammen. Mick Wishofer (18, Österreich, US Racing CHRS) schied mit noch 20 Minuten verbleibender Renndistanz aus. Vier Minuten später ging es weiter, wieder war es Zendeli, der sich mit zwei starken Runden von seinen Verfolgern absetzte. Hinter ihm griff Fittipaldi seinen Teamkollegen Caldwell an, fand aber keinen Weg vorbei.
Letztlich fuhr Zendeli den Sieg souverän nach Hause, für den Bochumer war es im fünften Rennen auf dem Hockenheimring auch die fünfte Podiumsplatzierung. Anfang August (3. bis 5.) geht es auf dem Nürburgring weiter, dann ist die Highspeedschule des ADAC wieder im Rahmen des ADAC GT Masters zu sehen.
Weitere Stimmen zur ADAC Formel 4
Oliver Caldwell (Zweiter, Prema Theodore Racing):
"Ich bin sehr, sehr zufrieden. Wir sind vom achten Platz aus ins Rennen gegangen, von daher ist der zweite Platz natürlich super. Es war toll, vor so einer großen Kulisse und den ganzen Formel-1-Fans zu fahren. Raum für Verbesserungen ist immer da - wir sind Zweiter geworden und nicht Sieger, also wäre da noch mehr möglich gewesen. Aber unter dem Strich überwiegt das positive Gefühl."
Enzo Fittipaldi (Dritter, Prema Theodore Racing):
"Das war sehr ordentlich, wir waren sehr schnell. Leider habe ich einen Fehler gegen Oli gemacht, sonst wäre vielleicht noch Platz zwei möglich gewesen. Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Wochenende."
Jack Doohan (Bester Rookie, Prema Theodore Racing):
"Das Wochenende war leider nicht ganz so erfolgreich, wie ich es mir gewünscht hätte. Das zweite Rennen war aber versöhnlich, und natürlich bin ich zufrieden mit dem vierten Platz. Ich bin hier, um zu lernen. Und ich habe eine Menge gelernt, der Pokal für den besten Rookie ist der Lohn."