ADAC Formel 4·18.9.2019

Roman Stanek: Bester Rookie der ADAC Formel 4: Der 15 Jahre alte Tscheche vorzeitig bester Rookie:

Roman Stanek hatte noch gar nicht mitbekommen, dass er den Titel des besten Rookies in der ADAC Formel 4 nun sicher hat. "Ich habe es erst nach der Siegerehrung gehört, bin aber natürlich total glücklich", sagt der 15-Jährige mit einem Lachen. Schon vor dem finalen Wochenende der Highspeedschule des ADAC ist also der erste Titel vergeben - er geht an Roman Stanek, der für das Team US Racing CHRS von Gerhard Ungar und Ralf Schumacher fährt.

86 Punkte Vorsprung hat sich Stanek auf seinen ärgsten Verfolger, Paul Aron aus Estland, herausgefahren. Dieses Polster ist groß genug, damit Stanek beim Saisonfinale am Sachsenring (27. bis 29. September) nicht mehr eingeholt werden kann. "Der Rookietitel war von Beginn an mein Ziel", erzählt der Tscheche, der rechnerisch sogar noch Chancen auf den Meistertitel in der Fahrerwertung hat: "Aber ich wollte mich nicht nur als Rookie bestmöglich verkaufen, sondern auch in der Gesamtwertung so weit nach vorne wie nur irgendwie möglich."

Und dass Stanek das Zeug hat, um Siege in der ADAC Formel 4 zu holen, hatte er gleich beim Saisonbeginn unter Beweis gestellt. Ende April in Oschersleben feierte er einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und lieferte dabei ein absolut fehlerfreies Rennen ab. Schon da zeigte er eine seiner Stärken, denn Nervosität kennt der Tscheche nicht. "Ich kann mich gut auf den Moment konzentrieren, und wenn ich auf der Strecke im Rennauto bin, blende ich alles um mich herum aus", erklärt er.

So war es auch beim Saisonhighlight, als die ADAC Formel 4 im Rahmen der Formel 1 in Hockenheim zu Gast war. "Klar waren da viele Fans, und klar haben auch viele berühmte und einflussreiche Menschen zugeschaut", meint Stanek, "doch im Auto konzentriere ich mich voll und ganz auf meinen Job. Was um mich herum stattfindet, bekomme ich dann kaum mit."

Mit dieser unbekümmerten Art hat es der 15-Jährige weit gebracht. Bislang holte er zwei Saisonsiege und drei zweite Plätze - und das alles in seiner ersten Saison überhaupt im Formelsport. Zuvor hatte er viele Jahre im Kartsport verbracht. Als Sechsjähriger saß er erstmals im Kart, ernster wurde es jedoch erst 2014, als Roman Stanek zehn Jahre alt war. Ab nun gab es regelmäßiges Training und Rennen, und auch die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. 2016 ging es dann nach Italien, um bei noch besseren Bedingungen zu trainieren. "Wenn ich eine Sache mache, dann mache ich sie richtig", meint Stanek.

In diesem Jahr also dann der Umstieg vom Kart ins Formelauto - und dieser scheint bestens gelungen zu sein. Stanek fährt nicht nur in der deutschen ADAC Formel 4, er ist zudem in der italienischen Nachwuchsserie aktiv und hat auch dort bereits bewiesen, dass er zu den besten Nachwuchsfahrern gehört.

Wohin ihn sein Weg führt, weiß Roman Stanek noch nicht. Natürlich ist da der Traum von der Formel 1, der Königsklasse. Doch seinen Weg will der Tscheche Schritt für Schritt und mit Bedacht gehen. "Ich mag Stillstand überhaupt nicht. Am liebsten habe ich es, wenn um mich herum immer etwas los ist", erzählt Stanek: "Ich genieße momentan meine Zeit in der ADAC Formel 4 - und was danach kommt, werden wir sehen."

Bis sich Stanek mit seiner Zukunft beschäftigen kann, steht zudem noch das Finalwochenende in der ADAC Formel 4 auf dem Programm. Ende des Monats geht es zum Sachsenring, und natürlich will sich der Tscheche dort bestmöglich präsentieren. "Ein erfolgreiches Wochenende auf dem Sachsenring wäre ein super Abschluss für diese Saison", sagt Stanek, der momentan Platz vier der Gesamtwertung belegt. Die beiden Spitzenfahrer Theo Pourchaire und Dennis Hauger sind zwar bereits mehr als 40 Punkte entfernt, doch Arthur Leclerc hat "nur" 17 Punkte mehr auf dem Konto und ist damit noch in Reichweite.