Wer wird Meister der ADAC Formel 4? Vor dem Saisonfinale am nächsten Wochenende (27. bis 29. September) auf dem Sachsenring ist die Titelentscheidung im Jahr 2019 offen wie nie. Théo Pourchaire führt die Meisterschaft an, hat seinen Vorsprung aber fast komplett eingebüßt. Dennis Hauger und Arthur Leclerc lauern auf ihre Chance - auch Rookiechampion Roman Stanek könnte im Kampf um den Titel noch ein Wörtchen mitreden. Wir stellen die Meisterschaftsanwärter vor.
Théo Pourchaire
Der Franzose war im bisherigen Saisonverlauf der konstanteste Fahrer. Während seine Konkurrenten oftmals (zu viel) Risiko eingingen, fuhr Pourchaire mit Bedacht und vermied viele Fehler. "Der Schlüssel zum Erfolg ist die Konstanz", sagte er immer wieder und auch, dass er "von Rennen zu Rennen" schaue und sich immer wieder neu konzentrieren werde. Mit dieser Herangehensweise übernahm er zunächst die Führung in der Gesamtwertung, feierte insgesamt drei Siege und fuhr sich ein komfortables Polster heraus. Jüngst am Hockenheimring hatte Pourchaire seinen ersten Matchball für die vorzeitige Entscheidung im Titelrennen - und erwischte ein nach eigenen Aussagen "katastrophales Wochenende". Jetzt liegt Pourchaire nur noch einen Zähler vor Dennis Hauger - doch der Franzose hat sich fest vorgenommen, die Dinge beim Saisonfinale wieder geradezurücken.
Dennis Hauger
Der Red-Bull-Junior zeigte im Laufe des Jahres immer wieder, wie schnell er sein kann. Das Problem dabei: Eigene Fehler und technische Probleme bremsten den Norweger immer wieder aus. So hatte Hauger den Titel fast schon abgehakt, das vergangene Rennwochenende in Hockenheim wollte er angesichts seines großen Rückstands auf Théo Pourchaire ohne jeden Druck angehen und einfach nur genießen. Was folgte, war schlicht das erfolgreichste Rennwochenende eines Fahrers in der ADAC Formel 4. Alle drei Rennen an einem Wochenende hat noch kein Fahrer vorher gewonnen - Hauger gelang dieses Kunststück. "Wir sind jetzt die Schnellen und haben das Momentum auf unserer Seite", sagte Hauger, der mittlerweile fünf Saisonsiege hat. Jetzt soll am Sachsenring die starke Aufholjagd mit dem Titel gekrönt werden.
Arthur Leclerc
Großer Name? Kein Problem! Der Bruder des Formel-1-Stars Charles Leclerc ist der dritte Fahrer im Kreis der Titelanwärter. Zwar liegt er 28 Punkte hinter Pourchaire, dieser Rückstand lässt sich an einem Wochenende aber aufholen. Nach einer zwischenzeitlichen Schwächephase in Zandvoort hat Leclerc rechtzeitig zum Saisonendspurt wieder Fahrt aufgenommen. Beim Saisonhighlight im Rahmenprogramm der Formel 1 holte er seinen bislang einzigen Sieg, anschließend folgten weitere Podiumsplatzierungen. "Schauen wir mal, wohin die Reise geht", sagt Leclerc: "Ich möchte ein gutes letztes Rennwochenende abliefern, und dann werden wir sehen, wofür es reicht."
Roman Stanek
Der 15-jährige Tscheche hat den drei anderen Meisterschaftsanwärtern eine Sache voraus. Stanek hat bereits einen Titel sicher, er ist seit dem vergangenen Rennwochenende in Hockenheim der beste Rookie der ADAC Formel 4 in der Saison 2019. Doch wieso sollte es nicht auch in der Meisterschaft noch weiter nach oben gehen? Stanek, der zwei Rennsiege auf dem Konto hat, schielt jedenfalls noch auf den Meistertitel. "Die Rookiemeisterschaft wollte ich auf jeden Fall haben, jetzt sehen wir mal, was noch möglich ist", sagt Stanek. Es muss allerdings schon alles passen, damit er die Lücke von 45 Punkten auf Tabellenführer Pourchaire noch schließen kann.