Die Motoren heulen wieder, die lange Pause ist vorbei: Nach 293 Tagen des Wartens ist die ADAC Formel 4 am Samstag auf die Rennstrecke zurückgekehrt. Im Rahmen der offiziellen Testfahrten am Lausitzring wurden die Talente der Highspeedschule des ADAC von der Leine gelassen und drehten entsprechend fleißig ihre Runden. Die Tagesbestzeit nach vier Sessions erzielte der Engländer Jonny Edgar vom niederländischen Rennstall Van Amersfoort Racing. Der 16-Jährige umrundete die Strecke in einer Zeit von 1:23.031 Minuten und war damit 0,171 Sekunden schneller als sein US-amerikanischer Teamkollege Jak Crawford.
Auf den Plätzen drei und vier folgten der Finne Elias Seppänen (+0,249) und der Hamburger Tim Tramnitz (+0,446) vom amtierenden Meisterteam US Racing. Ebenfalls nur knapp dahinter reihte sich Joshua Dürksen, der Dritte der Rookiewertung aus dem Vorjahr, vom ADAC Berlin-Brandenburg e.V. ein.
Bei strahlendem Sonnenschein in der Lausitz schaltete die Ampel um 8.00 Uhr am Morgen erstmals auf Grün. Direkt machte sich das auch in diesem Jahr mit vielen neuen Talenten und altbekannten Teams gespickte Feld an die Arbeit. Schließlich galt es, nach fast zehn Monaten Pause den Rhythmus wiederzufinden. Bereits der Vormittag war geprägt durch das Duell der beiden Red-Bull-Junioren Crawford und Edgar. Die beiden Van-Amersfoort-Piloten bestimmten das Tempo in den ersten beiden Sessions. Zunächst setzte sich der 15 Jahre alte Crawford durch und verwies mit etwas mehr als einem Zehntel Vorsprung den ein Jahr älteren Edgar auf Rang zwei. Danach schlug der Engländer zurück und entschied die zweite Einheit des Tages knapp für sich.
In der dritten Session schlug dann aber die Stunde von US Racing. Das Kerpener Meisterteam der vergangenen beiden Jahre geht mit einem runderneuerten Aufgebot an den Start, auch ein deutscher Hoffnungsträger gehört dazu. Der 15 Jahre alte Tramnitz fuhr die Bestzeit, knapp vor seinen beiden Teamkollegen Oliver Bearman (England) und Seppänen. Insgesamt sieben Fahrer lagen in der MIttagssession innerhalb von weniger als drei Zehnteln. Zum Abschluss des Tages bestimmte aber wieder Van Amersfoort Racing mit seinem britisch-amerikanischen Fahrer-Duo das Geschehen, wenngleich die engen Abstände bereits nach dem ersten Testtag Lust auf den Saisonauftakt wecken.
Am Sonntag stehen nochmals drei Sessions zu je 45 Minuten auf dem Programm, um das Auto perfekt auf die Strecke einzustellen. In zwei Wochen vom 31. Juli bis zum 2. August erfolgt im Rahmen des ADAC GT Masters am Lausitzring der Startschuss in die neue Saison.