Die ADAC Formel 4 läutet mit dem ersten Rennwochenende im Ausland die entscheidende Phase dieser sechsten Saison ein. Die Highspeedschule ist auf dem Red Bull Ring in Spielberg in Österreich zu Gast, nach der Station auf dem Nürburgring ist es die zweite Strecke, die auch im Formel-1-Kalender 2020 ihren Platz hat. Wird Jonny Edgar (16, Großbritannien, Van Amersfoort Racing) seinen Vorsprung bis zum Saisonende verteidigen und der nächste Champion? Oder fangen ihn die Verfolger noch ab? Mit den Saisonrennen 13 bis 15 von insgesamt 21 rückt die Entscheidung immer näher. SPORT1 überträgt die Rennen der ADAC Formel 4 im TV, online sind sie bei adac.de/motorsport, der Facebook-Seite der ADAC Formel 4, SPORT1.de und auf YouTube.com/ADAC zu sehen.
Wie wertvoll der Meistertitel der ADAC Formel 4 ist, zeigt das Beispiel Theo Pourchaire. Der Champion von 2019 absolvierte in diesem Jahr seine erste Saison in der Formel 3, wurde dort Vizemeister und startet nun bei den letzten beiden Saisonrennen für das deutsche Team HWA in der Formel 2 - und damit in der unmittelbaren Klasse unter der Formel 1, von der auch die Piloten des aktuellen Jahrgangs der ADAC Formel 4 träumen. In der Formel 2 trifft Pourchaire auf Mick Schumacher, Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher und 2016 Vizemeister der ADAC Formel 4, der vor dem Sprung in die Königsklasse steht.
In der Meisterschaft der ADAC Formel 4 2020 geht es eng zu, ganz vorne ist Edgar mit 184 Punkten - doch die Verfolger, angeführt von Edgars Teamkollegen Jak Crawford (15, USA) haben längst noch nicht aufgegeben. Crawford hat 154 Zähler auf dem Konto, Elias Seppänen (16, Finnland, US Racing) 152. Dieses Trio hat sich etwas abgesetzt von der Konkurrenz, doch auch Rookie Tim Tramnitz (15, Hamburg, US Racing) hat als Vierter mit 131 Punkten noch alle Chancen auf die Meisterschaft. Im Motorsport kann es schnell gehen, das weiß Edgar - und das wissen auch seine Verfolger.
Der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Hamburger Tramnitz liegt zudem in der Rookiewertung souverän an der Spitze. Der 15-Jährige, der beim Team von Ralf Schumacher und Gerhard Ungar seine erste Saison im Formelsport absolviert, hat in der Rookiewertung 228 Punkte, sein erster Verfolger und US Racing-Teamkollege Oliver Bearman (15, Großbritannien) weist 160 Zähler auf. "Ich freue mich bereits auf den Red Bull Ring, ich war dort schon ein paar Mal zum Testen. Es ist wirklich eine schöne Strecke", sagt Tramnitz.
"Routinier" Joshua Dürksen (16, Berlin, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), der einzige Fahrer im Feld der ADAC Formel 4, der bereits 2019 dabei war, hat mit dem Red Bull Ring noch eine Rechnung offen. Im Vorjahr holte er hier die Plätze neun und 20 - dazu schied er einmal aus. Wenn der Fünfte der Gesamtwertung (110 Punkte) im Rennen um die Meisterschaft noch eingreifen will, ist ein starkes Wochenende aus Sicht des Mannes aus Paraguay Pflicht. Beim französischen Team R-ace GP ruhen die Hoffnungen vor allem auf Victor Bernier (16, Frankreich), der mit 97 Zählern derzeit den sechsten Platz in der Meisterschaft einnimmt.
Nach den Rennen auf dem Red Bull Ring geht es Ende des Monats in Zandvoort weiter, ehe die sechste Saison der Highspeedschule des ADAC in Oschersleben endet (6. bis 8. November). Spätestens dann ist die Frage beantwortet, wer den Meistertitel holt - und sich somit das beste Bewerbungsschreiben für eine erfolgreiche Karriere im Formelsport sichert.