Tim Tramnitz (15, Hamburg, US Racing - CHRS) steht vor seiner ersten Saison in der ADAC Formel 4. Im Kerpener Rennstall US Racing mit den beiden Teamchefs Gerhard Ungar und Ralf Schumacher wagt der 15-jährige Förderpilot der ADAC Stiftung Sport den Umstieg vom Kartsport in einen Formel-Rennwagen. Nach einigen Tests ist Tramnitz begeistert vom Tempo, der Dynamik und dem neuen Umfeld in der Formel 4.
Tim, normalerweise würde die Saison an diesem Wochenende in Oschersleben starten. Wie hältst du dich derzeit fit?
Zum Glück haben wir zu Hause ein paar Möglichkeiten. Hantelbank, Spinning-Rad. Dazu gehe ich natürlich regelmäßig joggen. Es funktioniert gut, mich fit zu halten. Ich möchte mein Fitnesslevel halten, um bereit zu sein, wenn es losgeht. Um auch virtuell zu üben, bauen wir derzeit einen Simulator.
Nach einigen Jahren im Kartsport stehst du nun vor deinem Debüt im Formelsport. Wie sind deine ersten Erfahrungen?
Ich habe mit US Racing schon getestet. Erstmals in Oschersleben, und danach waren wir an verschiedenen weiteren Strecken. Es macht mega viel Spaß. Mit über 200 km/h auf den Geraden zu fahren, dann hart anbremsen. Das ist etwas Besonderes und begeistert mich.
Wie würdest du das neue Umfeld beschreiben?
Die ganze Arbeit mit dem Team ist viel professioneller als im Kartsport. Man muss sich da reinfuchsen. Es ist eine ganz andere und komplexere Philosophie, die dahintersteckt. Es ist extrem umfangreich. Zum Beispiel: Wie ist die Aerodynamik zu nutzen? An solchen Fragen arbeite ich hauptsächlich mit meinem Ingenieur. Auch Gerhard Ungar ist immer dabei und gibt viele Tipps. Feedback von ihm zu bekommen, ist wertvoll.
Wie kam der Kontakt zu US Racing zustande und wieso fährst du für dieses Team?
Ralf Schumacher kenne ich aus den Kartzeiten, ich bin bei ihm im Team gefahren. Der Schritt zu US Racing war daher naheliegend. Nachdem ich den ersten Test hatte, war für mich klar, dass ich den Weg mit ihnen gehen wollte. Es ist gut für mich, in einem Top-Team anzufangen, weil ich extrem viel lernen kann. Im ersten Jahr so viel wie möglich zu lernen, ist ausschlaggebend für die weiteren Jahre im Motorsport. Die Unterstützung vonseiten des Teams ist extrem gut. Es kümmern sich so viele Leute um einen, das ist Wahnsinn.
Welche Ziele verfolgst du in deinem ersten Jahr in der ADAC Formel 4?
Natürlich ist die Erwartungshaltung recht hoch, aber damit umgehen - das geht auf jeden Fall. Ich möchte möglichst viele Podien einfahren und um den Rookietitel kämpfen.
Wie lautet dein Fernziel im Motorsport?
Mein Traum ist - wie wohl bei fast jedem Formel-Rennfahrer - der Aufstieg in die Formel 1. Auch wenn ich natürlich weiß, dass das sehr schwierig wird. Die Formel 4 ist für die nächsten Jahre total entscheidend. Es ist schwierig, vorauszusehen, wo es hingeht. Auch als Werksfahrer im GT3-Sport oder der Formel E könnte ich mir eine Zukunft vorstellen.
Wie bist du zum Motorsport gekommen?
Mein Vater hat sich schon immer für Autos interessiert, war aber selbst nicht aktiv im Motorsport. Ich habe eines Tages ein Elektroquad bekommen, das hat mich total begeistert. Dann war schnell klar: Ich möchte unbedingt etwas mit Autofahren machen. Später kam ein Slalomkart, dann ein Rennkart - es wurde immer professioneller. Und jetzt freue ich mich extrem, die ersten Schritte im Formel-Rennsport in der ADAC Formel 4 zu gehen.