ADAC Formel 4·30.9.2021

ADAC Highspeedschule nach zwei Jahren wieder auf dem Sachsenring

Tim Tramnitz nach Sieg am Hockenheimring im Angriffsmodus. Halbzeitmeister Oliver Bearman reist als Spitzenreiter zur Berg- und Talbahn in Sachsen. Trio Bearman – Tramnitz – Browning führt Gesamtwertung an. Zuschauer am Sachsenring willkommen.

Neun Rennen sind absolviert, auf dem Sachsenring startet die ADAC Formel 4 2021 am Wochenende (01. bis 03. Oktober) in die zweite Saisonhälfte. Dabei geht es Schlag auf Schlag. Bis zum Meisterschaftsfinale Anfang November auf dem Nürburgring werden in fünf Wochen noch weitere neun Rennen ausgetragen. Alle drei Rennen sind bei TVNOW und auf adac.de/motorsport zu sehen. Der TV-Sender NITRO zeigt am Sonntag ab 17.55 Uhr die Highlights vom Sachsenring. Fans sind an der Rennstrecke auf den Tribünen und auch im Fahrerlager willkommen, Tickets sind an der Tageskasse erhältlich.

Zum vierten Rennwochenende vor den Toren von Chemnitz reist Oliver Bearman (16, Großbritannien, Van Amersfoort Racing) als Führender der Gesamtwertung an. Bei noch 225 zu vergebenden Punkten, sind die 49 Punkte Vorsprung des Briten allerdings alles andere als eine sichere Bank auf den Meistertitel.

Denn die letzten drei Rennen auf dem Hockenheimring in Baden-Württemberg haben auch gezeigt, wie nah das Feld noch beieinander liegt und dass jederzeit Überraschungen - wie der Sieg des jungen Rookies Nikita Bedrin (15, Russland, Van Amersfoort Racing) im zweiten Sonntagsrennen – möglich sind.

Dennoch bleibt Bearman, der am Hockenheimring zu Saisonsieg Nummer fünf fuhr, gelassen. Mit einem Sieg, einem zweiten und einem vierten Platz sicherte sich der junge Brite am dritten Rennwochenende der Saison immerhin 55 Punkte für sein Konto. Und auch wenn im November der mögliche Titel lockt, liegt der Fokus des 16-jährigen Briten vom niederländischen Traditionsrennstall Van Amersfoort Racing immer nur auf dem nächsten Rennen.

„Ich freue mich riesig auf den Sachsenring. Vom Simulator aus sieht es nach einer sehr harten Strecke aus, und der Reifenverschleiß wird hoch sein“, sagt Bearman. „Das Qualifying wird sehr wichtig sein, denn die Beschaffenheit der Strecke macht das Überholen schwierig. Aber ich freue mich sehr auf die Herausforderung des Reverse Grid Race 3. Meine Ziele sind konstante Punkte und eine starke Qualifikation.“

Zuletzt stand der Sachsenring, wo entgegen des Uhrzeigersinns gefahren wird, 2019 auf dem Programm der Highspeedschule des ADAC, damals hießen die Sieger Dennis Hauger (Norwegen), Theo Pourchaire (Frankreich) und Michael Belov (Russland). Hauger hatte sich erst am letzten September-Wochenende den Titel in der Formel 3 gesichert. Pourchaire fährt aktuell erfolgreich in der Formel 2 und gewann zuletzt Mitte September das erste Sprintrennen in Monza.

Auf den Geschmack gekommen ist nach dem letzten Rennwochenende definitiv Tim Tramnitz (16, Hamburg, Team US Racing). Er hofft, dass nach seinem ersten Saisonsieg sowie zwei vierten Plätzen auf dem Hockenheimring der Knoten geplatzt ist und hat sich dementsprechend für das Sachsenring-Wochenende viel vorgenommen.

Auch wenn der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport bei sich selbst noch Verbesserungsmöglichkeiten sieht. „Beim ersten Rennen in Hockenheim wäre definitiv mehr drin gewesen, wenn ich besser gestartet wäre. Rennen zwei war top und im dritten Rennen hatte ich zwar einen sehr guten Start, habe dann aber leider einen Fehler gemacht und mir einen Bremsplatten eingefangen. Trotzdem bin ich zufrieden und freue mich, dass ich nach dem Hockenheimring auf Platz zwei in der Meisterschaft vorrücken konnte“, sagt Tramnitz.

Vor den drei Rennen auf der „Berg- und Tal-Bahn“ in Sachsen gibt sich der Bergedorfer durchaus angriffslustig. „Ganz klar! Es ist immer noch alles drin! Ich freue mich auf den Sachsenring und glaube, dass wir eine gute Pace haben werden. Natürlich hoffe ich, wieder aufs Podium zu fahren.“

Wie für die meisten seiner aktuellen Kollegen, ist der Sachsenring auch für Tramnitz komplettes Neuland. Dennoch hat er sich mit der Strecke schon auseinandergesetzt und freut sich auf die neue Erfahrung: „Der Sachsenring hat ein interessantes Layout mit vielen Linkskurven. Ich glaube, es wird Spaß machen, dort zu fahren.“

Der 16-Jährige baut dabei auch auf die gute Zusammenarbeit mit dem Kerpener Rennstall US Racing um die Teamchefs Gerhard Ungar und Ralf Schumacher. „Ich fühle mich extrem wohl, wir haben eine sehr familiäre Atmosphäre. Das Team arbeitet sehr professionell und verfügt über viel Erfahrung aus der Vergangenheit.“

Auf die nächsten knapp fünf Wochen bis zum Saisonfinale auf dem Nürburgring bereitet sich der 16-Jährige intensiv vor. „Ausdauer- und Krafttraining nehmen viel Zeit in Anspruch. Außerdem habe ich einen Mentaltrainer, mit dem ich mich vorbereite“, sagt Tramnitz. „Die Zeit für private Aktivitäten ist im Moment natürlich sehr eingeschränkt, aber das ist in Ordnung, denn ich weiß ja, wofür ich das tue.“

Auch Tramnitz‘ Teamkollege Luke Browning (19, Großbritannien, US Racing) mischt noch im Kampf um das Siegerpodest mit. Aktuell liegt der 19-Jährige auf Rang drei. Mit 13 Punkten Rückstand auf Tramnitz und 62 Punkten auf seinen Landsmann Bearman, ist auch für den Sieger vom Red Bull Ring noch alles drin.

In der Rookiewertung liegt Hockenheim-Premierensieger Nikita Bedrin klar vor Einzelkämpfer Michael Sauter (16, Schweiz, Sauter Engineering+Design), der die Nachwuchswertung in Zandvoort für sich entscheiden konnte. In der Teamwertung führt aktuell Van Amersfoort Racing (299 Punkte) vor US Racing (244 Punkte).

Die beiden freien Trainings am Freitag (08.00 und 11.50 Uhr) werden einen ersten Fingerzeig über die Kräfteverhältnisse geben, am späten Nachmittag geht es dann ab 17.05 Uhr ins Qualifying, wo die Startreihenfolge für das erste Rennen am Samstag (11.45 Uhr) und das zweite Rennen am Sonntag (09.25 Uhr) festgelegt werden. Im dritten und abschließenden Lauf des Wochenendes (Sonntag, 14.10 Uhr) startet die Top acht des zweiten Rennens in umgekehrter Reihenfolge.

Alle Sendezeiten der ADAC Formel 4 auf dem Sachsenring im Überblick.