Sauter Engineering + Design ist ein außergewöhnliches Team in der ADAC Formel 4. Als Familien-Rennstall aus der Schweiz messen sie sich mit den ganz großen Profi-Teams. Während Michael Sauter ins Cockpit des rund 180 PS starken Formel-4-Boliden klettert, übernehmen Familienmitglieder andere Aufgaben an der Rennstrecke.
Rund 30 Fahrminuten mit dem Auto südöstlich von Basel liegt Gempen. Im kleinen Örtchen in der Alpenrepublik ist Sauter Engineering + Design beheimatet. Das Team bestreitet 2022 die zweite Saison in der ADAC Formel 4 und möchte den etablierten Rennställen Paroli bieten. Rund um die Wochenenden in der ADAC Formel 4 zählt Michael Sauter auf die komplette Unterstützung seiner Familie, denn alle packen für den großen Traum einer Karriere im Motorsport mit an. „Mein Vater ist Teamchef und Chefmechaniker zugleich, mein Großvater hilft beim Schrauben und kümmert sich um die Reifen. Meine Mutter hingegen erledigt administrative Angelegenheiten. Auch auf den Support meiner Schwester kann ich mich verlassen, sie unterstützt mich bei den Vorbereitungen, wie zum Beispiel meinem Aufwärmprogramm“, spricht Sauter die Rollenverteilung an.
„In der Serie des ADAC sind die besten Fahrer unterwegs, man kann sich also sehr gut mit ihnen vergleichen. Auch die Strecken finde ich klasse, schließlich fahren wir auf aktuellen und ehemaligen Formel-1-Kursen“, sagt der 17-Jährige. Sauter lieferte sich bei den bisherigen sechs Saisonrennen bereits packende Zweikämpfe und feierte mit jeweils Platz elf von 21 Fahrern in Spa-Francorchamps (Belgien) und auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg seine bisher besten Saisonergebnisse.
Dass sich Sauter gegen eine besser ausgerüstete Konkurrenz behaupten muss, ist für ihn nichts Neues: „Ich kenne dieses Szenario schon aus dem Kartsport. Wir haben uns schnell daran gewöhnt, dass wir nur die ‚Kleinen‘ sind. In Bezug auf die Datenanalyse und das Know-how haben die anderen Teams sicherlich einen Vorsprung, aber wir geben trotzdem alles. Auf der Strecke blende ich das ohnehin aus und versuche die anderen zu überholen.“
Durch die Wochenenden in der Nachwuchsserie des ADAC kreieren die Sauters „schöne Erlebnisse, auf die wir gerne zurückblicken“. Sauter hofft, wie seine Fahrerkollegen, auf die Verwirklichung des Traums vom bezahlten Motorsport. Sollte es dennoch nicht funktionieren, hat er auch schon eine Alternative: „Sonst führe ich die Familientradition fort und arbeite im Karosserie-Betrieb meines Vaters.“
Das nächste Rennwochenende der ADAC Formel 4 findet vom 24. bis 26. Juni auf der niederländischen Formel-1-Strecke in Zandvoort im Rahmen des ADAC GT Masters statt.