Maya Weug ist in der aktuellen Saison der ADAC Formel 4 die einzige Pilotin im Feld. Die Niederländerin kennt diese Konstellation und lässt sich davon überhaupt nicht beeindrucken. Im Interview spricht die 18-Jährige über ihre Rennen in der Highspeedschule des ADAC, die Förderung in der Ferrari Driver Academy und über ihre Heimat. Weug wurde in Spanien geboren, ihre Mutter ist Belgierin und ihr Vater kommt aus den Niederlanden.
Maya, in Zandvoort hast du dein Heimrennen bestritten: Wie war das für dich?
Das war ein sehr schönes Gefühl, denn die Familie war vor Ort. Es ist immer super an der Rennstrecke vertraute Gesichter zu sehen. Ich liebe den Circuit Zandvoort, das ist ein cooler und anspruchsvoller Kurs. Hier wird jeder kleine Fehler sofort bestraft, und trotz der Umbauten eine richtige Oldschool-Strecke eben.
In dieser Saison warst du in der ADAC Formel 4 bei den Rennen in Spa-Francorchamps und in Zandvoort am Start, wie findest du die Meisterschaft?
Die Serie gefällt mir richtig gut, im Fahrerlager begegnet man vielen netten Menschen. Mit Spa-Francorchamps und Zandvoort sind wir auf zwei aktuellen Formel-1-Rennstrecken unterwegs, das ist sehr wichtig für die weitere Karriere. Diese Kurse machen mir extrem viel Spaß. Insgesamt also ein tolles Paket.
Du bist die erste Frau, die in die Ferrari Driver Academy aufgenommen wurde. Wie stolz bist du, dass du das erreicht hast?
Ein Teil der berühmten Ferrari Driver Academy zu sein, ist einfach unglaublich. Das Programm hilft mir sehr in meiner Entwicklung als Rennfahrerin, weil wir eine Menge lernen und uns Fahrern einiges mit auf den Weg gegeben wird.
In welchen Bereichen bekommst du Unterstützung von Ferrari?
Alle Fahrer bekommen nicht nur Support auf, sondern auch neben der Strecke. Ich verbringe viel Zeit im Gym und bereite mich mit Krafttraining und Cardio auf die Rennen vor. Außerdem gibt es jeweils vor und nach den Wochenenden viele Meetings und Analysen. Dadurch kann ich mich immer weiter verbessern.
In dieser Saison bist du die einzige Frau im Starterfeld und fährst gegen die Jungs. Wie beurteilst du das?
Letztlich denke ich nicht allzu sehr darüber nach, schließlich kenne ich das Szenario seit vielen Jahren. Wenn wir auf der Strecke gegeneinander fahren, sind die Bedingungen für uns alle gleich und dann spielt es überhaupt keine Rolle, dass ich die einzige Fahrerin bin.
Du bist in Spanien geboren, deine Mutter stammt aus Belgien und dein Vater ist Niederländer. Wo fühlst du dich zu Hause?
Das ist schwierig zu sagen, denn ich fühle mich in allen drei Ländern heimisch. In Spanien habe ich noch viele Freunde. In den Niederlanden leben meine Großeltern, also ist das genauso ein Stück Heimat für mich. Auch Belgien ist einfach schön. Aktuell lebe ich in Italien in der Nähe von Maranello, das lässt sich besser mit der Ferrari Driver Academy vereinbaren. Außerdem spreche ich Spanisch, Niederländisch, Italienisch und Englisch.
Dein Helm ist rot, weiß und blau: Hat das eine konkrete Bedeutung?
Schon seit meiner Zeit im Kartsport habe ich diese Farben auf meinem Helm. Natürlich repräsentiert das auch die Niederlande, ich mag das Design. Blau und rot sind meine absoluten Lieblingsfarben.
Was sind deine Ziele im Motorsport?
So wie vermutlich jeder andere Fahrer möchte ich es in die Formel 1 schaffen, auch wenn das ein ziemlich ambitioniertes Ziel ist. Davon träume ich bereits seitdem ich ein Kind bin und dafür arbeite ich jeden Tag. Ich versuche, möglichst schnell die nächsten Schritte zu machen und viel zu lernen.