Beim dritten Saisonstopp der ADAC Formel 4 in Zandvoort verpasste Jonas Ried die beiden Freien Trainings am Freitag. Aus gutem Grund: Der 17-Jährige schrieb eine Klausur. Der Fahrer von PHM Racing geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, dass Schule trotz Motorsport wichtig ist.
Wie auch die anderen Piloten in seinem Alter hat Ried eine zukünftige Karriere als Rennfahrer fest im Blick, doch er weiß eben auch, dass es abseits der Rennstrecke noch weitere Dinge im Alltag zu erledigen gibt. Neben dem Besuch der ADAC Highspeedschule drückt er im baden-württembergischen Ehingen fleißig die Schulbank.
„Es hat schon geschmerzt, nicht bei den Freien Trainings in Zandvoort dabei zu sein“, sagt Ried. Das Geschehen auf der aktuellen Formel-1-Strecke verfolgte er im Live Timing. Die Klausur konnte er, im Gegensatz zu den beiden Sessions, nicht sausen lassen. „Ich mache aktuell die Fachhochschulreife und brauche die BWL-Klassenarbeit für meinen Abschluss“, erklärt Ried.
Zwischen den Sessions fand der Sohn von Christian Ried, Teamchef des GT-Teams Proton Competition, auch noch Zeit, um zu lernen. „An der Strecke schlage ich zwischen Training und Rennen auch mal das Buch auf. Ich versuche die Zeit effektiv zu nutzen, auch bei der Anreise im Auto oder im Flugzeug“, beschreibt Ried den Spagat zwischen Rennfahren und Schule. Das Nachwuchstalent belegt zur Saisonhalbzeit den neunten Rang.
Sein Teamkollege Valentin Kluss, der auf dem Circuit Zandvoort sein Debüt in der Nachwuchsserie des ADAC feierte, kennt die Situation. Mit 15 Jahren ist der Bad Mergentheimer der jüngste Pilot in dieser Saison und besucht auch noch die Schule. „Nach dem Unterricht mache ich meine Hausaufgaben. Doch dann dreht sich bei mir alles nur noch um Motorsport. Manchmal bleibt da was liegen und auf der Rückfahrt von den Rennwochenenden versuche ich, noch was für die Schule zu schaffen. Aber da muss man sich ganz schön aufraffen“, erzählt Kluss.