ADAC GT Masters·17.7.2011

Der Rennsportazubi: Philipp Eng

Ein Aufkleber "FIA Institute" auf den Flanken der gelben Callaway Competition-Corvette von Philipp Eng und Toni Seiler (Foto: rechts und links) macht neugierig. Der Sticker gehört zu Philipp Eng, der Teil des "Young Driver Excellence Academy" der FIA ist und in diesem Jahr aus der Formel 2 in die GT3-Sportwagen des ADAC GT Masters gewechselt ist. Was verbirgt sich hinter diesem sperrigen Namen? "Das ist im Prinzip eine komplette Ausbildung zum Rennfahrer", erklärt Philipp Eng, der einer von zwölf handverlesenen Teilnehmern bei dem Förderprogramms des Automobilweltverbandes FIA ist. "Ich habe mich beim österreichischen Motorsportverband OSK um einem Platz in dem Programm beworben und wurde zum Auswahltest eingeladen", sagt Eng nicht ohne Stolz. "Am Jahresanfang fand in Melk in Österreich ein Auswahltest statt, zu dem 19 Teilnehmer aus verschiedenen Nationen eingeladen wurden. Hier wurden 10 Teilnehmer für das Programm ausgewählt. Da so viele vielversprechende Talente dabei waren, stockte die FIA den Kreis der Kandidaten am Ende auf 12 Personen auf." Nicht nur junge Talente von der Rundstrecke nehmen an der "Young Driver Excellence Academy" teil, sondern auch Rallye-Fahrer. "Das ist ein sehr spannender Mix", so Eng, der für einen Sieg im Formel BMW-Weltfinale im Jahr 2008 auch bereits einen BMW-Sauber Formel 1-Boliden testen durfte. "Es ist hochinteressant so auch etwas aus der Welt des Rallyesports zu erfahren."

In insgesamt acht Workshops lernen die jungen Talente alles, was auf und neben der Strecke wichtig ist. Geleitet werden die Lehrgänge von Ex-Formel 1-Fahrer und Le Mans-Sieger Alex Wurz und dem Briten Robert Reid, dem ehemaligen Co-Piloten von Rallye-Legende Richard Burns. Themen der Workshops sind unter anderem Fahrzeugtechnik, Medientraining, Karrieremanagement, Fitness und Ernährung sowie Marketing. Die teils mehrtägigen Lehrgänge starten mit der Theorie, anschließend geht es dann darum, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. In den ersten Workshops des einjährigen Programms hat Eng schon viel gelernt, im letzten Seminar in Österreich stand Fahrtechnik auf dem Programm. "Viele Dinge, die wir in dem Programm lernen, kann ich direkt umsetzen. Beim Fahrtechnik-Seminar war kürzlich ein Thema, Probleme im Rennauto zu umfahren. Also selbst damit fertig zu werden und dabei trotzdem schnell zu sein, anstatt an die Box zu fahren und dem Ingenieur davon zu berichten, was ja während einem Rennen auch so nicht möglich ist. Viel von dem gelernten konnte ich auch sofort im ADAC GT Masters umsetzen."

Bis zum Saisonende stehen noch weitere Workshops an, dann wird Eng auch eine Ausbildung zum Instruktor absolviert haben. "Am Ende der Saison erhält man von der FIA ein Zertifikat und erhält dazu von Alex Wurz auch eine komplette Ausbildung zum Instruktor. Neben der fundierten und sehr gründlichen Ausbildung ist das noch ein schöner zusätzlicher Bonus."