Vor 45.000 Zuschauern kämpften Alexandros Margaritis und Dino Lunardi auf dem Sachsenring im Rennen am Sonntag um den Sieg. Der BMW ALPINA B6 GT3 dominierte dank einer guten Taktik in der ersten Rennhälfte. Nach technischem Defekt an der Hinterachse blieb die gute Leistung von Margaritis/Lunardi aber unbelohnt. Jubeln durfte ALPINA und das Engstler-Team am Sachsenring dennoch. Alex Plenagl und Florian Spengler gewannen die Amateurwertung im Rennen am Samstag und reisten als neue Tabellenführer der Amateurwertung aus Sachsen ab.
Das erste Rennen am Samstag nahm Dino Lunardi als Zweiter in Angriff. Der Franzose verlor bei einem turbulenten Start in der ersten Kurve eine Position, blieb aber in Schlagdistanz zu den beiden führenden Audi. Nach dem Fahrerwechsel zur Rennhalbzeit setzte Alex Margaritis die beiden führenden Audi weiter unter Druck und kämpfte um den zweiten Platz. Die gute Vorstellung des Duos fand 20 Minuten vor dem Fallen der Zielflagge ein Ende, als Margaritis das Auto nach einem Defekt am Antriebsstrang abstellen musste. Immerhin: Die Teamkollegen Alex Plenagl und Florian Spengler fuhren auf der anspruchsvollen Rennstrecke einen für die Nachwuchsfahrer hervorragenden achten Rang im Gesamtklassement ein und übernahmen die Tabellenführung der Amateurwertung des ADAC GT Masters.
Im zweiten Rennen am Sonntag trumpfte das Engstler-Team mit einer guten Strategie auf. Ein Regenschauer kurz vor dem Rennen sorgte für schwierige Streckenbedingungen. Während ein Großteil der Piloten aus der Spitzengruppe trotz der nassen Strecke auf profillosen Slicks startete, entschied ALPINA-Teamchef Andreas Bovensiepen das Rennen auf Regenreifen zu starten. Die Taktik zahlte sich aus, bereits im Verlauf der ersten Runde nach der Startfreigabe konnte der von der sechsten Position gestartete Margaritis die Führung übernehmen. In den folgenden Runden flog der grüne BMW ALPINA dem Feld förmlich davon. Auf der regennassen Strecke baute Margaritis seinen Vorsprung bis zur Rennhalbzeit auf mehr als 35 Sekunden aus. An der Führung des BMW-Alpina konnte auch eine Durchfahrtsstrafe nichts ändern.
Die Rennleitung belegte Margaritis mit einer Durchfahrtsstrafe, nachdem der Deutsch-Grieche beim Rennstart, der aufgrund der nassen Strecke aus Sicherheitsgründen hinter dem Safety-Car erfolgte, etwas zu früh auf dem Gas stand und einen Konkurrenten noch vor der Startlinie überholte. Ein nicht optimaler Boxenstopp kostete dann die Führung, bevor Dino Lunardi das Rennen mit einem Problem im Antriebs¬strang vorzeitig beenden musste. Auch Alex Plenagl und Florian Spengler hatten am Sonntag Pech und sahen keine Zielflagge.
"Wir haben heute eine goldrichtige Strategie getroffen und hätten sicher zum Sieg fahren können", war Alex Margaritis nach dem Rennen überzeugt. "Auch mit der Durchfahrtsstrafe wäre unsere Strategie aufgegangen. Leider ist dann beim Boxenstopp der Motor nicht sofort angesprungen und wir haben etwas Zeit verloren." Dino Lunardi ergänzte: "Die Strategie war heute perfekt. Nach unserem Sieg und dem dritten Platz beim Saisonstart wäre so ein Ergebnis auch an diesem Wochenende möglich gewesen. Wir waren am Sachsenring sehr schnell, leider hat etwas Rennglück gefehlt."
"Aufgrund der niedrigen Außentemperaturen haben wir bei dem Regenschauer vor dem Start erwartet, dass die Strecke lange nass bleibt und uns entschieden, auf Regenreifen zu starten," erklärte Alpina-Geschäftsführer und Ressortleiter Motor¬sport Andreas Bovensiepen die Strategie. "Mit der gleichen Strategie wie die Geg¬ner wäre es für uns etwas schwieriger gewesen, vorn zu fahren, denn zwischen den Rennen am Samstag und Sonntag wurde das Gewicht unseres BMW ALPINA B6 GT3 von den Organisatoren um 30kg erhöht. Der Boxenstopp hat dann al¬lerdings etwas Zeit gekostet, der Wechsel auf Slicks hat nicht optimal funktioniert. Zum nächsten Rennen müssen wir noch mehr im Detail arbeiten und die Umsetzung verschiedener Dinge optimieren sowie die Probleme mit der Hinterachse lösen, die normalerweise problemlos funktioniert."