30 Gegner in einem Rennen überholt man sonst nur im Videospiel. Oder wie Kenneth Heyer und Robert Renauer im Mercedes-Benz SLS AMG der Neueinsteiger von Black Falcon beim ADAC GT Masters-Saisonstart in der Motorsport Arena Oschersleben. Nach einem kleinen Malheuer von Heyer im ersten Zeittraining musste Robert Renauer auf das zweite Zeittraining verzichten, und so im Rennen am Ostermontag von ganz hinten losbrausen. "Im Qualifying hatte ich auf meiner zweiten fliegenden Runde ein Problem mit dem ABS", erklärte Heyer. "Dabei konnte ich dann leider einen Kontakt mit dem Lamborghini von Johannes Stuck nicht mehr vermeiden. Sein Auto war o.k., aber unser Mercedes war nicht mehr ganz in Ordnung, und wir haben uns aus Sicherheitsgründen dazu entschieden das zweite Zeittraining auszulassen."
Damit hatte Robert Renauer dann beim Start zum zweiten Rennen das 'Vergnügen' einen Logenplatz auf das Feld von 36 vor ihm liegenden Supersportwagen zu haben. Doch vom Start weg arbeitete sich der Bayer mit jeder Runde weiter nach vorne. Nach dem Fahrerwechsel setzte Heyer die Aufholjagd fort und brachte den silber-roten Flügeltürer schliesslich auf Platz sieben ins Ziel. "Im ersten Rennen sind wir von Startplatz 13 auf Position sieben gefahren und wenn man im zweiten Rennen als 37. startet und anschließend Siebter wird, darf man mit dem Ergebnis schon zufrieden sein", zog Heyer eine positive Bilanz. "Bei diesem grossen Starterfeld ist das schon ein Erfolg. In den letzten Jahre wären wir mit dieser Leistung sicher auf dem Podium gestanden." Die Aufholjagd war aber ein hartes Stück Arbeit für das Duo Heyer/Renauer: "Ab Platz 17, 16 wurde das Überholen sehr schwer. Aber dann habe ich gemerkt, dass unser Mercedes immer noch sehr gut lag und wir in Oschersleben ein so perfektes Set-Up gefunden haben, dass ich auch in den letzten Runden noch angreifen konnte. Da habe ich alles auf eine Karte gesetzt und mich dazu entschieden noch ein Feuerwerk abzubrennen, anstatt am Ende undankbarer Elfter zu werden."
Mit dem ersten Rennwochenende des Mercedes-Benz SLS AMG im ADAC GT Masters war Heyer dann auch zufrieden: "Ich bin schon seit dem letzten Jahr in das GT3-Projekt von Mercedes involviert und kannte das Auto daher auch schon vor dem ersten Rennen aus mehreren Tests sehr gut. Der Mercedes passt sehr gut zu meinem Fahrtstil. Generell komme ich am besten mit Autos mit sehr viel Leistung zurecht und der V8-Motor des Mercedes ist ein sehr kräftiger Triebwerk." Das nächste Rennen auf dem Sachsenring kann Heyer nun kaum abwarten. "Am Sachsenring heißt es 'maximum attack', dort wollen wir unbedingt auf das Podium!"