ADAC GT Masters·27.5.2011

MS RACING: erstes Mercedes-Podium im Visier

Der Einstand von MS RACING im ADAC GT Masters stand bisher unter einem guten Stern. Nach zwei Rennwochenenden sind die Schwarzwälder die bestplatzierte Truppe in der Teamwertung, die einen Mercedes-Benz SLS GT3 einsetzt. Die MS-Piloten Florian Stoll und David Sigacev sind das bestplatzierte Duo in der Fahrerwertung, das einen der schwäbischen Supersportwagen steuert.

Nach einer kurzen Vorbereitungsphase vor dem Saisonstart war die ADAC GT Masters-Premiere nahezu ein Sprung in das kalte Wasser, wie MS RACING-Fahrer und Teilhaber Florian Stoll erklärt: "Da wir unsere Autos erst recht spät erhalten haben, konnten wir vor dem Saisonstart nicht mehr auf den Strecken des ADAC GT Masters testen. Denn das Reglement besagt, dass vier Wochen vor dem Rennen auf der jeweiligen Strecke nicht mehr getestet werden darf. So mussten wir auf andere Strecken ausweichen."

Der Flügeltürer mit der endlos langen Schnauze sowie das ADAC GT Masters sind neue Herausforderungen für MS RACING. "Nachdem wir 2009 im Porsche Carrera Cup mit dem Gewinn der Fahrer- und Teamwertung alles erreicht haben, haben wir nach neuen Aufgaben gesucht und uns schon frühzeitig auf den Mercedes SLS AMG festgelegt. Unser Hauptaugenmerk auf das ADAC GT Master zu legen, war die richtige Entscheidung. Wir fühlen uns sehr wohl. Die Serie bietet eine gute Plattform und hat mit einem tollen Konzept beste Zukunftschancen", so Stoll.

Für den Einsatz des Mercedes in der "Liga der Supersportwagen" musste sich das Team unter der Leitung von Harald Böttner aber umstellen. "Das GT3-Auto verlangt eine umfangreichere Wartung als der Cup-Porsche, den wir bisher eingesetzt haben", erläutert Stoll. Nicht nur Auto und Serie sind ungewohnt, auch die Konkurrenzsituation unterscheidet sich von der in Markenpokalen, in denen MS RACING bisher startete. "Aufgrund der Vielzahl von Fahrzeugkonzepten im ADAC GT Masters gibt es immer Strecken, auf denen bestimmte Konzepten besser funktionieren. Und da einige Teams im Freien Training immer ein bisschen pokern, weiß man erst nach dem Qualifying, wo man steht."

Mit der Ausbeute in den ersten vier Rennen ist MS RACING zufrieden: "Drei sechste Plätze und bestes SLS-Team in der Meisterschaft - das ist eine tolle Leistung des gesamten Teams, das uns bisher ein gutes und konstantes Auto vorbereitet hat." Dazu addiert sich der Erfolg des SLS AMG mit den beiden "Mäxen" Mayer und Götz, der von MS RACING eingesetzt wird und die im zweiten Rennen auf dem Sachsenring bestplatziertes Mercedes-Team waren. "Ein Schlüssel zu unserem bisherigen Erfolg ist auch die ausgewogene Fahrerpaarung", weiß Stoll. "David Sigacev und ich kommen beide aus dem Porsche-Cup. Wir sind ähnlich schnell und haben einen vergleichbaren Fahrstil. Bei der Fahrzeugabstimmung sind wir uns zwar nicht immer einig, aber wir finden immer einen guten Mittelweg."

Kopfzerbrechen machte dem 29-jährigen Stoll bisher nur das Qualifying: "Bei dem großen Starterfeld ist der Startplatz enorm wichtig. Im Qualifying ist es aufgrund der Vielzahl der Fahrzeuge aber schwierig, eine freie Runde zu erwischen. Aber das Problem haben alle Fahrer. Dazu macht uns noch etwas die Einstufung unseres Mercedes-Benz SLS AMG GT3 zu schaffen. In der aktuellen Einstufung fehlt uns Topspeed. Das macht das Überholen für uns sehr schwer."

Vor dem nächsten ADAC Masters Weekend in Zolder ist Stoll aber verhalten optimistisch, die bisherige Erfolgsbilanz noch etwas weiter zu polieren: "Zolder ist sicherlich eine Strecke, die gut zu unserem Mercedes passt. Nachdem wir derzeit das bestplatzierte Mercedes-Team in der Meisterschaft sind, hoffen wir, dass wir in Belgien das erste Mercedes-Team sind, das im ADAC GT Masters auf das Podium fährt."