Alles begann mit einem bitteren, unverschuldeten Crash in der ersten Runde des Samstagsrennens und endete mit einem chaotischen Boxenstopp am Sonntag in dessen Folge das ambitionierte Team aus der Schweiz fast zehn Plätze einbüßte - ebenfalls unverschuldet.
Schon nach wenigen Minuten des ersten Rennens in Assen musste die Schweizer Crew auf dem Bildschirm mit ansehen, wie ihr Audi R8 LMS von einem Porsche getroffen wurde. Doch während der Porsche noch aus eigener Kraft zurück an die Box fahren konnte, blieb Teamchef Pierre von Mentlen am Steuer des R8 nur das Aus am Streckenrand. Von hier verfolgte der angesäuerte Schweizer das Rennen bis zu Ende. "Dabei hatte ich mich sehr auf eine heiße Aufholjagd gefreut", so von Menlten. Und auch Markus Winkelhock, der beim Pflichtboxenstopp das Cockpit hätte übernehmen sollen, war nicht sehr erfreut: "Klar, so ist Motorsport nun mal. Bitter und unnötig ist es trotzdem."
Nachdem der Schaden am Wagen noch am gleichen Tag behoben werden konnte, stand einem Rennen am Sonntag nichts mehr im Wege. Diesmal fuhr Winkelhock den ersten Stint. Schon nach wenigen Runden öffnete der Himmel seine Schleusen und die Strecke war auf Slicks fast unfahrbar. So entschied sich das Team, auf Regenreifen zu wechseln und rief Winkelhock in die Box. Doch als Winkelhock dort eintraf, stand bereits fälschlicherweise ein BMW ALPINA auf seinem Platz. Diese "Verschiebung" setzte sich über diverse Boxen fort. Im Ergebnis konnte der Reifenwechsel beim R8 LMS GT3 nicht ohne mittlere Probleme durchgeführt werden und selbst danach war eine sofortige Weiterfahrt nicht möglich. So verlor das Schweizer Team fast zehn Plätze.
Nur der Aufholjagd des ehemaligen Formel-1- und DTM-Fahrers ist es zu verdanken, dass die Anzeigetafel schon vor dem Pflichtboxenstopp erneut die 18. Position zeigte. Und auch nach dem Fahrerwechsel machte Winkelhock weiter Plätze gut. Kurz vor Schluss war von Mentlen auf Rang 14 nach vorn gefahren. Ein Kommunikationsfehler innerhalb des Teams führte allerdings zu einem Dreher und kostet drei Plätze. Rang 17. lautet so das wenig erfreuliche Resultat des Sonntagsrennens. "Schon sehr bitter, wenn man sieht, wie gut wir nach vorn fahren konnten. Ohne das Gerangel an der Box mit den Engstler-Jungs, die ihre eigene Luke verpasst haben, hätten wir gut unter die ersten Zehn fahren können", gab ein recht aufgewühlter Teamchef nach dem Rennen zu Protokoll.