Zur zweiten Runde des ADAC GT Masters reisten die Protagonisten der erfolgreichen GT3-Sportwagenserie an die niederländische Nordseeküste. Rund 40 Supersportwagen versammelten sich erstmalig im Rahmen des ADAC GT Masters auf dem legendären Dünenkurs, der einst zu den Bühnen der Formel 1 zählte. Die spektakuläre, hügelige Streckenführung, sogenannte "Blindecken", gepaart mit typischem Küstenwetter, macht den "Old-School-Kurs", wie Lance David Arnold (HEICO Motorsport) die Strecke bezeichnet, zum echten Erlebnis für Motorsportfans.
HEICO Motorsport, mit vier Mercedes Benz SLS AMG GT3 am Start, schluckte an diesem Wochenende die bittere Pille der Enttäuschung. "Wir kämpfen in diesem Jahr mit stumpfen Waffen. Die "Balance of Performance", die Fahrzeugeinstufung, verpasste uns einen kleineren Luftmengenbegrenzer und das nimmt dem Motor die Atemluft", erklärte Norbert Brückner (Teamchef HEICO Motorsport).
Die freien Trainings, geprägt von wechselnden Streckenbedingungen zwischen feucht und trocken, erschwerten die Testmöglichkeiten und damit die Vorbereitung für das Zeittraining.
Lance David Arnold/Alexandros Margaritis (SCHÖNER WOHNEN Polarweiss Team) platzierten sich im ersten Qualifying auf Position 16 und in Qualifying zwei auf Position 24. Dominik Baumann und Hari Proczyk (HEICO Motorsport Startnummer 8) setzten ihren SLS jeweils auf Plätze 17 und 25. Das HEICO Junior Team Maximilian Buhk und der Schwede Andreas Simonsen (#9) landeten auf Startplatz 20 und 23. Kenneth Heyer und Christiaan Frankenhout (HEICO Motorsport #7) qualifizierten ihren SLS auf den Positionen 27 und 13.
Modifikationen an den Setups der Fahrzeuge zeigten in den Rennen Wirkung. "Wir arbeiten natürlich mit Hochdruck daran, die Autos nach vorn zu bringen, aber wir stoßen einfach an Grenzen. Wir sind auf der Geraden einfach nicht schnell genug, um richtig angreifen zu können. Unsere Fahrer, die Junioren wie die Erfahrenen, machen hierbei einen guten Job", erklärte Teamchef Brückner.
Das österreichische Duo Baumann/Proczyk kämpfte sich in Rennen eins souverän von Startplatz 17 in den Punkterang acht nach vorne. Sie konnten ihre Verteidigungsposition aufgeben und auf Angriff gehen. "Wir hatten einen super Boxenstopp, so dass wir auch hier Plätze gut machen konnten", freute sich Dominik Baumann. Das Junior Team Buhk/Simonsen tat es den Teamkollegen gleich und arbeitete sich bis auf Rang 13 vor. "Das Auto war deutlich besser als gestern. Unsere Arbeit hat sich ausgezahlt. Wir sind zwar noch nicht da, wo wir hinwollen, aber ich bin mit unserer Leistung zufrieden", erklärte Buhk.
Vom Pech verfolgt war der SCHÖNER WOHNEN Polarweiss-SLS mit Arnold und Margaritis am Steuer. Margaritis blieb im dritten Rennen der Saison nur Zaungast. Arnold startete von P16, kam sehr gut durch die erste Runde und behauptete sich auf seiner Position. Nach sechs Runden fiel sein Bremspedal durch und Arnold hatte keinen Bremsdruck mehr. "Das wurde zum Sicherheitsrisiko und wir haben uns entschieden aufzuhören", erklärte Arnold enttäuscht. Heyer/Frankenhout, von dem undankbaren Platz 27 aus gestartet, machten gleich 13 Platzierungen im Verlauf des einstündigen Rennens gut und landeten hinter den Teamkollegen Buhk/Simonsen.
Das Wetter zeigte sich beim Sonntagsrennen von seiner freundlichen Seite, brachte aber wenig Stimmungsaufhellung im Team HEICO Motorsport. "Sicher, die Platzierungen in den Rennen gegenüber den Ausgangspositionen sind nicht schlecht, aber wir sind nach wie vor zu weit weg", analysierte Norbert Brückner.
Die Pechvögel in Rennen zwei waren Christiaan Frankenhout und Kenneth Heyer. Frankenhout fuhr den Startstint und platzierte sich nach einem spektakulären Run durch die Startphase von Ausgangposition 13 auf Platz sechs. Bereits nach der fünften Runde steuerte der Niederländer den Flügeltürer auf Rang fünf und hielt die Konkurrenz eisern hinter sich. Heyer übernahm den HEICO-SLS und hielt Platz fünf. Dann das vorzeitige Aus. In einer engen Rechtskurve touchierte Heyer einen Gegner und manövrierte den Renner in den Kies. Buhk/Simonsen steuerten ihren SLS auf Platz neun über die Ziellinie, gefolgt von Arnold/Margaritis und von Baumann/Proczyk.
Christiaan Frankenhout (#7):
"Ich bin gut mit dem Auto zurechtgekommen und dadurch auch in Rennen zwei so weit nach vorne gefahren."
Kenneth Heyer (#7):
"Der Ausfall in Rennen zwei war sehr enttäuschend, zumal die Platzierung nicht schlecht war."
Dominik Baumann (#8):
"Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden und wir können uns vor allem darüber freuen, dass wir, von bisher 20 gefahrenen Rennen, bei allen über die Ziellinie gefahren sind."
Hari Proczyk (#8):
"Wir sind bisher immer angekommen und wir müssen noch arbeiten, damit wir wieder nach vorne kommen."
Maximilian Buhk (#9):
"Das Auto war in den beiden Rennen deutlich besser zu fahren. Auf der Geraden brauchen wir noch mehr Leistung, um besser angreifen zu können."
Andreas Simonsen (#9):
"Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Ergebnis, aber ich denke da geht noch mehr."
Lance David Arnold(#10):
"Wir müssen ehrlich sein, dass wir in Rennen zwei verhältnismäßig weit vorne waren, lag sicher daran, dass sich einige selbst bekämpft haben. Es liegt noch viel Arbeit vor uns."
Alexandros Margaritis (#10):
"Das Wochenende war für mich nicht zufriedenstellend."
Norbert Brückner (Teamchef):
"Wir müssen in den folgenden Wochen sehr daran arbeiten, wieder konkurrenzfähiger zu werden. Ein weiterer Punkt ist, dass die "Balance of Performance" überarbeitet werden muss, aber das liegt nicht in unserer Hand."
Quelle: Team