ADAC GT Masters·17.5.2012

McLaren noch nicht so stark wie erhofft: Enttäuschender Saisonstart für Luca Ludwig

Die beiden ersten ADAC GT Masters-Wochenenden 2012 verliefen für Luca Ludwig ernüchternd. In den letzten drei Jahren kämpfte der Sohn von Tourenwagenlegende Klaus Ludwig bis zum Finale um den Titel im ADAC GT Masters. Ein Ziel, das für den 23-Jährigen nach vier Rennen im von Gemballa Racing eingesetzten McLaren MP4-12C GT3 bereits in weite Ferne gerückt ist, nachdem der Jura-Student bisher noch keine Punkte auf dem Konto hat. "Der neue McLaren ist von seiner Basis leider noch nicht so stark wie von uns erhofft", sagte Ludwig nach zwei durchwachsenen Rennwochenenden in Oschersleben und Zandvoort.

"Den Saisonstart in Oschersleben musste man sicherlich noch mit Vorsicht genießen", erklärte Ludwig. "Da niemand im Vorfeld das Potenzial des neuen Autos einschätzen konnte, mussten wir mit relativ viel Gewicht starten. Obwohl Gemballa Racing das Auto perfekt vorbereitete, hatten wir noch wenig Erfahrung mit dem McLaren. Da wir nur einen McLaren einsetzen, fehlen auch Vergleichswerte. Wir hätten uns den Saisonstart anders vorgestellt, aber es sah gar nicht so aussichtslos aus."

"In Zandvoort war dies allerdings anders - trotz weniger Gewicht", so Ludwig enttäuscht. "Wir waren nicht konkurrenzfähig, und das steht auch nicht im direkten Zusammenhang mit der Fahrzeugseinstufung. Besonders in den schnellen Kurven hat sich ein Mangel an der Aerodynamik des McLaren aufgezeigt. Da hilft auch kein Kohlefaserchassis oder ein guter Motor. Generell ist der McLaren nicht einfach abzustimmen", analysierte Ludwig die Probleme in Zandvoort.

"Es ist natürlich enttäuschend für mich, so in meine vierte ADAC GT Masters-Saison zu starten", meinte er. "Denn von der persönlichen Seite war ich noch nie so gut aufgelegt wie jetzt und wir waren ja auch bei beiden Veranstaltungen schneller als das andere McLaren-Team. Aber nach unseren hohen Erwartungen im Vorfeld ist der Saisonstart natürlich schon sehr deprimierend."

Von den bisherigen Ergebnissen lässt sich Ludwig aber nicht entmutigen und hofft auf eine steigende Formkurve beim Rennen auf dem Sachsenring. Die Berg- und Talbahn in Sachsen gehört zu den Paradestrecken von Ludwig, in den letzten beiden Jahren startete er dort jeweils von der Pole Position. "Ich hoffe, dass man uns von Seiten der Fahrzeugeinstufung nochmals etwas entgegenkommt und auch, dass McLaren nachbessert und Problemlösungen liefert, damit wir am Sachsenring wettbewerbsfähig sind."

Positiv stimmt Ludwig nach den ersten Rennen die Zusammenarbeit mit seinem neuen Team. "Ich bin mit Gemballa Racing sehr zufrieden und fühle mich wohl. Es herrscht ein toller Teamgeist. Sascha Bert und Peter Zakowski haben eine sehr gute Mannschaft auf die Beine gestellt und das Team hat sicherlich bisher das Maximale herausgeholt."