Mit großen Erwartungen und einer günstigeren Fahrzeugeinstufung reiste das MRS-Team am vergangenen Wochenende zum großen Finale der ADAC GT Masters ins badische Motodrom zu Hockenheim. Mit den Fahrern Philipp Eng (A) und Fredy Barth (CH) wollte das Team aus Lonsee noch einmal ein gutes Ergebnis erreichen.
Bereits das Qualifying zeigte, dass die Hoffnungen nicht ganz unberechtigt sein sollten. Der Schweizer Fredy Barth musste im Qualifying eins zwar seine schnellste Runde wegen gelber Flaggen abbrechen, jedoch waren die bis dahin gefahrenen Runden ausreichend für einen Platz in der siebten Startreihe. Die Zeitabstände nach vorn waren so knapp, dass schon eine Zehntel-Sekunde ausgereicht hätte, um sich in den Top-Sechs zu platzieren. Besser lief es im zweiten Qualifying für Philipp Eng. Auf Anhieb konnte der junge Österreicher den MRS-McLaren als Sechster für das Rennen am Sonntag qualifizieren.
Das Samstags-Rennen begann für Fredy Barth sehr gut, nach einem guten Start konnte der Schweizer gleich die Rundenzeiten der Spitze mitgehen. Leider wurde der Vorwärtsdrang des Fredy Barth jedoch durch eine Durchfahrtsstrafe gebremst, der Schweizer hatte einen schnellen Sektor unter gelber Flagge gefahren. Diese Durchfahrtsstrafe warf den MRS-McLaren bis auf die 18. Position zurück, beim obligatorischen Fahrerwechsel übernahm Philipp Eng den McLaren. Auch Eng konnte durch schnelle Rundenzeiten überzeugen und das Rennen schließlich als guter Zehnter beenden.
Mit dem Ergebnis schaute die MRS-Mannschaft sehr zuversichtlich auf das zweite Rennen am Sonntag, jedoch wurde der McLaren in der Startaufstellung nach ganz hinten versetzt. "Wir sind im Qualifikationstraining eine Runde zu viel gefahren. Die maximale Rundenanzahl ist im Reglement festgelegt, die Strafe dafür ist natürlich sehr hart", so ein enttäuschter Philipp Eng vor dem Start.
Auch das zweite Rennen sollte demonstrieren, wie wettbewerbsfähig Fahrer und Fahrzeug sind - zum Fahrerwechsel übergab Philipp Eng das Fahrzeug auf der 17. Position an Fredy Barth. Als hätte es noch nicht genug Strafen an dem Wochenende für das MRS-Team gegeben, so bekam Fredy Barth erneut eine Stop-and-Go Strafe; der Boxenstopp, dessen Mindestdauer ebenfalls vom Reglement festgelegt ist, war um zwei Sekunden zu kurz. Trotz dieser Strafe war Fredy Barth mit einer außerordentlich guten Leistung in der Lage, das Rennen als 14. zu beenden.
Karsten Molitor (Teamchef): "So richtig leicht wurde es uns in dieser Saison nicht gemacht. Mit dem neuen Auto hatten wir über die ganze Saison hinweg das Problem, dass wir nicht wirklich gut eingestuft worden sind. So sehr wir uns auch bemüht haben den McLaren immer bestens abzustimmen und vorzubereiten, es hat immer ein wenig an Leistung gefehlt, so dass wir nie eine reelle Chance hatten, aus eigener Kraft um die vorderen Positionen mit zu kämpfen. Jetzt, wo die Einstufung passte, konnte man deutlich sehen, wie schnell unsere Fahrerpaarung wirklich ist. Auch wenn wir an diesem Wochenende durch einige Strafen abermals kein Spitzenergebnis einfahren konnten, sind wir trotzdem zufrieden. Das Auto war wirklich perfekt, es gab keinerlei technische Probleme und die gute Setup-Arbeit unserer Ingenieure hat sich deutlich in sehr guten Rundenzeiten niedergeschlagen. Sehr stolz sind wir auf die Leistung im Warm Up, wo wir quasi aus dem Stand in nur zwei Runden wirkliche Bestzeiten fahren konnten. Das alles macht uns sehr zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr bei der Vergabe des Titels mitreden können. An dieser Stelle möchte ich mich beim ganzen Team, bei unseren Partnern und Freunden bedanken, die stets hochmotiviert unser Projekt begleitet haben. Insbesondere gilt der Dank natürlich unseren Technikern, die trotz schwierigster Bedingungen immer wieder aufs Neue bis an ihre Grenzen gegangen sind. Ein besonderer Dank auch an das Team von McLaren GT für den sehr guten Support."
Quelle: Team