Näher dran geht nicht: Drei Motorwelt-Leser durften beim ADAC GT Masters Weekend am Nürburgring ein Schnupper-Praktikum machen: Als Grid Girl, als Mechaniker im "Young Driver AMR-Team" von Ferdinand und Johannes Stuck, und beim Fernsehen - mehr als 1500 Bewerbungen gingen in der Redaktion der ADAC Motorwelt ein. Fernseh-Praktikantin Chantal Aust (19) erzählt, wie sie das Wochenende erlebt hat.
"Der Tag fängt für mich dieses Mal nicht mit einem Platz auf der Tribüne an, sondern als Mitglied eines festen Teams habe ich die Chance bekommen, einmal hinter die Kulissen zu schauen. Damit es während der Live-Sendung, die auf "kabel eins" ausgestrahlt wird, keine Probleme gibt, ist eine Besprechung vorab sehr wichtig. Dann geht's auch schon direkt los: Ab in die Boxengasse! Dort treffe ich einen weiteren Praktikanten an: Stefan Engelhardt darf im Team der beiden Stucks das Leben eines Mechanikers während des kompletten Tages miterleben. Am lustigsten findet er die manchmal schroffen Ansagen über den Teamfunk.
Ein Stück weiter vorne in der Boxengasse lerne ich Lucia Seitz kennen, die für ein Wochenende ADAC Grid Girl ist. Sie hält eine Tafel mit dem Namen des ersten Fahrers in der Hand und strahlt. Der Job macht ihr richtig Spaß. Ich hänge mich ans Fernsehteam, das den Rennfahrer Ferdinand Stuck vor dem Rennen interviewen möchte. Die Moderatoren Andrea Kaiser und Jan Stecker machen ihre Arbeit super. Durch gezielte Fragen bringen sie auch dem Publikum zu Hause ein paar Hintergrund-Informationen näher und müssen vor allem während der Live Sendung spontan und zuverlässig sein, was ich bewundere.
Die Rennwagen sehen einfach spitze aus, aber wer genau da in der Boxengasse an mir vorbei gerannt ist, würde mich auch mal interessieren. So mache ich mich auf in die Kommentatoren-Box, die am Rand der Strecke steht und frage die Profis. Seit Jahren sind Patrick und Dirk in der Motorsportszene. Auf den Monitoren kann ich genau verfolgen, wer sich gerade mit welchem Fahrer um die Spitze schlägt und wer hinten fährt. Gut zu wissen: Jeder Fahrer muss beim Boxenstopp mindestens 70 Sekunden in der Boxengasse verweilen. Diese Zeit darf nicht unterschritten werden. Sollte das doch der Fall sein, wird der Fahrer mit einer Durchfahrtsstrafe belegt, die ihn im Rennen deutlich zurückwirft.
Doch wer ist überhaupt verantwortlich dafür, dass wir immer eine andere Kameraperspektive haben und dazu dann noch den passenden Ton? Um diese Frage zu beantworten, geht es für mich wieder raus aus der Kommentatorenbox, rüber zu dem Übertragungswagen. Damit die Regisseure und das komplette TV-Team nicht gestört werden, ist Ruhe und vor allem ein schnelles Eintreten wegen der störenden Helligkeit wichtig. Ich bin erstaunt wie viele Kameraperspektiven und wie viele Knöpfe gebraucht werden, um eine Liveshow auszustrahlen. Hier werden die Szenen so geschnitten, dass auf unserem TV Bildschirm zu Hause immer die spannendsten und wichtigsten Szenen zu sehen sind. Wer diesen Job macht, braucht Durchhaltevermögen und ein Auge für den richtigen Moment."