Bereits am Freitag im freien Training machte die MRS-Mannschaft deutlich, dass mit dem britischen Sportwagen zu rechnen sein wird. Philipp Eng landete auf Platz eins der Zeitenlisten und konnte sich einen Vorsprung von rund 4/10 Sekunden sichern, während die Konkurrenz dahinter im Hundertstel-Bereich agierte. Diese starke Leistung nahm das Team aus Lonsee dann auch mit ins Qualifying. Zwar konnte Christian Ott die starke Performance des McLaren nicht in eine perfekte Runde umsetzen, jedoch gelang Philipp Eng abermals die Bestzeit mit 2/10 Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz. Damit stellte er sogar einen neuen Rundenrekord für GT3 Fahrzeuge im ADAC GT Masters auf - und das mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 171,9 km/h.
Zugleich bedeutete dieses Ergebnis die erste Pole Position für einen McLaren im ADAC GT Masters. "Ich habe mich erst mit einer guten Runde auf die dritte Position gefahren, dann haben wir noch einige kleine Änderungen am Auto gemacht. Danach ging es noch besser und ich hatte eine sehr gute Runde. Eigentlich hat man immer ein, zwei winzige Fehler in einer Runde, aber die Runde war einfach perfekt. Die Pole Position ist toll für das gesamte Team, nachdem wir einen schwierigen Saisonstart hatten", so ein zufriedener Philipp Eng nach dem Qualifying.
Die Rennen liefen dann allerdings eher unglücklich. Christian Ott, der im Samstagsrennen den ersten Teil als Startfahrer in Angriff nahm, wurde zunächst in einen Startunfall verwickelt und drehte sich wenige Runden später von der Strecke. Dieser Dreher endete leider mit einem heftigen Einschlag in die Streckenbegrenzung, wobei der MRS-McLaren stark beschädigt wurde. Somit stand eine Nachtschicht auf dem Programm, die MRS-Mechaniker hatte alle Hände voll zu tun, das Fahrzeug für den Sonntag wieder neu aufzubauen.
Der Start am Sonntag erfolgte von der Pole Position. Während Philipp Eng sich genau an die Anweisungen der Rennleitung gehalten hat, um einen korrekten Start durchzuführen, haben viele Konkurrenten versucht, dies zu ihrem Vorteil zu nutzen. So kam der MRS-McLaren gleich in Kurve eins in Bedrängnis und musste sich von einer Corvette auf den zweiten Rang verweisen lassen. Zwar wurde das Fehlverhalten beim Start mit einigen Durchfahrtsstrafen geahndet, das half Philipp Eng aber auch nicht mehr viel. Bereits kurze Zeit später wurde er von Martin Ragginger attackiert, der einen Überholversuch startete und dabei den McLaren von Philipp Eng traf. Zwar konnte Eng nach dem Dreher eine kurze Aufholjagd starten und zehn Positionen gut machen, musste dann aber den McLaren mit einem Aufhängungsschaden - der aus der Kollision mit Ragginger herrührte - abstellen.
Trotz Überlegenheit in Sachen Speed konnte die MRS-Truppe an diesem Wochenende zwar kein entsprechendes Rennergebnis vorweisen, jedoch sehr eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass sich die harte Arbeit der vergangenen Monate nun auszahlt. Der MRS-McLaren war unumstritten das schnellste Fahrzeug am gesamten Wochenende, mit ein wenig Rennglück ist es nur eine Frage der Zeit, wann dies auch zum gewünschten Rennergebnis führt.
Teamchef Karsten Molitor: "Wir sind sehr froh, dass wir endlich einmal zeigen konnten, welches Potential in dem McLaren stecket. Die Pole Position und die Tatsache, dass wir über das gesamte Wochenende das absolut schnellste Auto hatten, stimmt uns für die Zukunft sehr optimistisch. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich sowohl bei unserer Mannschaft als auch bei McLaren GT bedanken, die in den letzten Monaten sehr hart gearbeitet haben. Natürlich braucht man bei einer so hart umkämpften Rennserie wie dem ADAC GT Masters auch ein wenig Rennglück. Das hatten wir leider nicht. Hinzu kommt noch, dass einige Piloten mit sehr wenig Umsicht unterwegs sind, was uns an diesem Wochenende zumindest ein Rennen gekostet hat. Vielleicht denken die Herrschaften auch mal darüber nach, dass es jederzeit auch das eigene Aus im Rennen bedeuten kann."