ADAC GT Masters·31.8.2012

Teufel im Detail: Kein Glück für Fredy Barth bei McLaren-Premiere im ADAC GT Masters

Nach dem deutlichen Aufwärtstrend, der sich beim letzten ADAC GT Masters-Lauf in Form einer souveränen Pole Position ausgedrückt hat, war es für das MRS Team klar, dass es auf dem Lausitzring schwer werden würde, diesen Trend fortzusetzen. Immerhin reiste das Team aus Lonsee mit einem neuen Fahrer an. Der Schweizer Fredy Barth ersetzte Philipp Eng, der am gleichen Wochenende seinen Verpflichtungen im Deutschen Porsche Carrera Cup in Zandvoort nachkommen musste. Zwar gilt Fredy Barth als sehr guter Ersatz, leider fehlte es ihm jedoch an ausreichend Testmöglichkeit auf dem englischen Sportwagen.

Umso bedauerlicher, dass es bereits im freien Training zu technischen Problemen kam, die letztendlich gerade für Fredy Barth wertvolle Trainingszeit kosteten. Ausgerechnet im zweiten freien Training bei trockenen Bedingungen versagte am McLaren MP4-12C die Schaltpneumatik. Die Notreparatur dauerte fast über die gesamte Trainingssitzung an. Schlechte Voraussetzungen also für das Qualifying, bei dem Christian Ott sich als erster für seinen Startplatz zum Rennen am Samstag qualifizieren musste. Bei äußerst geringen Abständen der 40 Fahrzeuge reichte es für Ott am Ende zu einem Startplatz in der 16. Startreihe. Fredy Barth, der im Qualifying seine ersten "Trockenrunden" drehte, konnte sich für das Sonntagsrennen für einen Startplatz in Reihe 11 qualifizieren.

"Natürlich musste ich mich erst einmal auf das Fahrzeug und den Grenzbereich im Trockenen einstellen. Dafür, dass einem nur acht Runden im Qualifying zur Verfügung stehen, bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis", so Fredy Barth nach dem Qualifying.

Entsprechend optimistisch war die Einstellung beider MRS-Piloten für die Rennen am Samstag und am Sonntag. "Wir wollen ein Rennen ohne Zwischenfälle fahren, dann sollte es für die Top-15 reichen", so die Prognose von Teamchef Karsten Molitor vor dem Rennen. Leider sollte es jedoch anders kommen. Zwar konnte sich Startfahrer Christian Ott im Verlauf seines Stints auf die 21. Position nach vorn arbeiten und während des Pflichtboxenstopps an Fredy Barth übergeben, doch nur wenige Runden später beendeten Probleme mit der Radaufhängung die Fahrt des Schweizers, der das Rennen schließlich in der Boxengasse aufgab.

Auch das Sonntagsrennen stand unter keinem guten Stern. Nach sehr gutem Start vermeldete Fredy Barth über Funk, dass er mit mangelnder Motorleistung zu kämpfen hatte. Ein Leck im Kühlsystem war ursächlich dafür, dass die Ladeluftkühler der Turbos ihren Dienst quittierten. In einer Notreparatur, die drei Runden dauerte, konnte das Team den Defekt zwar sehr schnell beheben, an die gewünschte Top-15 Platzierung war jedoch nicht mehr zu denken. Am Ende pilotierte Christian Ott den McLaren auf den 28. Rang.

Karsten Molitor: "Wir hatten so gehofft, endlich einmal ein Rennen ohne Zwischenfälle in den Top-15 zu beenden. Das wäre auch möglich gewesen, jedoch haben uns hier kleine technische Defekte einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir müssen in dieser Saison wirklich sehr hart arbeiten, der verdiente Lohn lässt allerdings noch auf sich warten. Dennoch schauen wir optimistisch auf die nächsten Rennen, da wir wissen, was unter "normalen" Umständen möglich wäre."

Quelle: Team