Das ADAC GT Masters gastierte an diesem Wochenende bereits zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Nürburgring und anders als beim ersten Nürburgring-Einsatz kämpften die GT-Piloten an diesem vorletzten Rennwochenende der erfolgreichen deutschen GT-Serie auf der langen Version des Grand-Prix-Kurses (5,137km) um Punkte.
HEICO Motorsport setzte beim wiederholten Heimspiel auf dem Ring vier Mercedes-Benz SLS AMG GT3 ein und ging mit gewohnter Besatzung an den Start. Erst kurz vor der Anreise wurden den Teams Reifen mit neuer Spezifikation auferlegt. "Aber wir hatten entgegen unseren Erwartungen positive Resultate", äußerte sich Brice Bosi (Teammanager HEICO Motorsport).
Das Qualifying endete für das Quartett der HEICO-Flügeltürer durchwachsen. Das Wetter wechselte während der Zeittrainings von trocken auf Nieselregen. "Wir haben uns trotz dunkler Wolken für Trocken-Setups entschieden. Das zeigte sich als richtig", so Bosi.
Heyer/Frankenhout beendeten Qualifying eins auf Startplatz 20, Proczyk/Baumann auf 17. Arnold/Margaritis landeten mit Position zehn in den Top-Ten ebenso wie das Junior-Duo Simonsen/Buhk mit Startplatz sieben. In zweiten Qualifying zeigte sich bei den HEICO-Boliden insgesamt ein besseres Bild, wobei sich Arnold/Margaritis in drei gefahrenen Runden nur als 19. qualifizierten, da ein gerissener Verteilerriemen die Zeitenjagd abrupt beendete. "Der Motor war bereits grenzwertig überhitzt und das Risiko, beim Weiterfahren den Motor aufs Spiel zu setzen, wollten wir nicht eingehen", erklärte Brice Bosi. Der Polarweiss-Mercedes konnte aber so nicht ordnungsgemäß im Parc Fermé abgestellt werden. Proczyk/Baumann stellten ihren Gize-SLS auf Position 17, Heyer/Frankenhout machten in Q2 einen Sprung auf Platz sieben und das Junior Team platzierte sich mit Startplatz drei in der zweiten Startreihe.
Drei der vier HEICO-Renner kamen glimpflich durch die sehr turbulente Startphase des ersten Rennens. Das Gize-Auto von Proczyk/Baumann kollidierte mit einem Audi und beschädigte sich dabei den Kühler so stark, dass ein vorzeitiges Aus unumgänglich war. Heyer/Frankenhout zeigten in ihren Stints eine starke Performance und fuhren bis auf Rang 13 - vor dem Schwesterauto von Arnold/Margaritis. Es kam zum Zweikampf der Teamkollegen, der für Margaritis neben der Strecke endete. "Ich habe im Duell einen Fehler gemacht und uns beide von der Strecke befördert. Das tut mir leid", entschuldigte sich Frankenhout. Für Margaritis war das Rennen zu Ende. Frankenhout kam wieder auf die Strecke und beendete diesen Lauf auf Rang 27. Simonsen/Buhk blieben auf Erfolgskurs. Das schwedisch-deutsche Duo fuhr ein souveränes Rennen und brachte den Flügeltürer von HEICO Motorsport mit Platz fünf über die Ziellinie.
Der Sonntagslauf fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Der SLS von Proczyk/Baumann wurde wie am Vortag zum vorzeitigen Aus gezwungen. "Meine Motorhaube lockerte sich und klappte dann vollständig hoch", erklärte Baumann. Bosi dazu: "In der Startphase hatte das Team Proczyk/Baumann eine heftige Berührung, die wohl ursächlich für die hochgeklappte Haube war. Wir konnten die Sicherheit auf der Strecke nicht mehr gewährleisten und entschieden, das Auto in der Box zu lassen." Der SCHÖNER WOHNEN Polarweiss-Mercedes von Arnold/Margaritis musste nach einem Drittel des Rennens wegen eines Reifenschadens außerplanmäßig in die Box und fuhr demzufolge mit Rang 20 über die Ziellinie. Frankenhout musste seinen Startplatz sieben nach einem Dreher im dichten Gedränge hergeben und sich als Letzter wieder einreihen, übergab den Wagen an 20. Stelle liegend an Heyer, der ihn auf einem beachtlichen Platz 13 ins Ziel fuhr. Das HEICO Junior Team (Simonsen/Buhk) knüpfte an den Erfolg vom Vortag an und fuhr einen punktereichen Rang fünf nach Hause.
Brice Bosi: "Das war ein sehr turbulentes Wochenende für uns. Trotz allem sind wir mit den Leistungen nicht unzufrieden. Ein großes Lob geht auch an das Team. Das hat bis in die Nacht hinein gearbeitet, um die Autos nach den Schäden wieder startbereit hinzustellen. Wir gehen auf jeden Fall hoch motiviert in das Finale."
Quelle: Team