Spa-Francorchamps machte es den Fahrern der Gentlemen-Wertung bei der Premiere des ADAC GT Masters auf der belgischen Formel-1-Strecke nicht einfach. Ein Regenschauer nach rund 20 Rennminuten, gute fünf Minuten vor dem Beginn des Boxenstoppfensters, sorgte für schwierige Streckenbedingungen. Alle Piloten zögerten den witterungsbedingten Wechsel auf YOKOHAMA-Regenreifen bis zum Beginn des Boxenstoppfensters hinaus und waren teilweise zwei Runden mit profillosen Slicks auf der nassen "Ardennen-Achterbahn" unterwegs. Die schwierigen Bedingungen hatte der Münchner René Bourdeaux (Tonino powered by Herberth Motorsport) am besten im Griff, der sich im Porsche 911 GT3 R den zweiten Sieg in der Gentlemen-Wertung in Folge sicherte.
Zu Rennbeginn war noch Corvette-Pilot Remo Lips (Callaway Competition) der beste Gentlemen, doch nach sechs Runde musste der Schweizer die Box ansteuern. Die Wassertemperatur im Corvette-V8-Motor hatte durch verschmutzte Kühler bedrohliche Werte erreicht. Christina Nielsen (Farnbacher Racing) übernahm die Führung in der Gentlemen-Wertung im Porsche 911 GT3 R, konnte sich über die Spitzenposition aber nur eine Runde lang freuen, bevor René Bourdeaux an der Dänin vorbeizog und in Führung ging. Die Spitzenposition gab Bourdeaux und auch sein Teamkollege Alfred Renauer in der zweiten Rennhälfte nicht mehr ab. Bourdeaux: "Mein Rennen war genial. Ich bin recht weit hinten gestartet und konnte überholen dann aber zügig nach dem Start einige Konkurrenten. Dann fing es leicht an zu tröpfeln und dann richtig an zu regnen und ich habe den Boxenstopp herbeigesehnt, denn die Bedingungen mit Slicks auf der nassen Strecke waren schon kriminell."
Eine gute Aufholjagd führte ADAC GT Masters-Neueinsteiger Paul Green (Vita4One Racing Team) im BMW Z4 GT3 auf den zweiten Rang. Der ehemalige ADAC Procar-Pilot leistete sich in der ersten Rennrunde einen Dreher, kämpfte sich dann aber zusammen mit Teamkollegen Jonas Giesler zurück und beendete sein erstes ADAC GT Masters-Rennen auf dem zweiten Platz der Gentlemen-Wertung. "Mein erstes Rennen im ADAC GT Masters war wesentlich besser als erwartet, obwohl es mir die Bedingungen nicht gerade einfach gemacht haben", so Green.
Christina Nielsen komplettierte das Podium trotz zweier Durchfahrtsstrafen nach einem Vergehen beim Boxenstopp. Pech hatten die beiden US-Amerikaner Charles Putman und Charles Espenlaub (Prospeed Competition) bei ihrer ADAC GT Masters-Premiere im Porsche 911 GT3 R. Das weit gereiste Porsche-Duo verpasste einen Podiumsplatz, als beim Boxenstopp die Lufthebeanlage des 911 streikte. Putnam/Espenlaub verloren so mehr als eine Minute in der Box und einen möglichen Podiumsplatz.