Noch spannender als der Kampf um den Gesamtsieg war beim neunten Lauf des ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring der Zieleinlauf in der Gentlemen-Wertung. In den letzten Rennrunden jagten die ersten drei, die Corvette von Remo Lips/Lennart Marioneck (Callaway Competition) und die beiden Porsche 911 von René Bourdeaux/Alfred Renauer (Tonino powered by Herberth Motorsport) und Christina Nielsen/Anthony Beltoise (Farnbacher Racing), im Dreierpaket Stoßfänger an Stoßfänger um den 4,3 km langen Red Bull Ring. Am Ende setzten sich Lips/Marioneck durch und holten den ersten Klassensieg in der Gentlemen-Wertung für den Schweizer Corvette-Piloten, Bourdeaux fuhr vor Nielsen auf Rang zwei.
Zu Rennbeginn setzte sich Nielsen an die Spitze, vor Gottfried Grasser im Lamborghini Gallardo FL2 (Grasser Racing) und Lips. Nielsen konnte sich aber nur bis zur zehnten Runde über die Führung freuen, dann fiel die Dänin auf Klassenrang drei zurück. "Ein vor mir liegender Mercedes ist durch den Dreck geräubert, die Strecke war schmutzig und ich habe nichts mehr gesehen, das hat sofort einige Plätze gekostet", erklärte die Tabellenführerin der Gentlemen-Klasse.
Grasser übernahm so die Spitze vor Lips. Nach dem Fahrerwechsel ging Lennart Marioneck dann in Führung, als Grassers Teamkollege Bernhard Auinger nach einem Vergehen am Start eine Zeitstrafe absitzen musste. Marioneck geriet aber dann unter Druck von Renauer und Beltoise, die dem Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport über die letzten sieben Runden im Zentimeterabstand folgten. Der Corvette-Pilot zeigte aber keine Nerven und stellte für seinen Teamkollegen Lips den Klassensieg - trotz des starken Drucks der beiden Porsche-Piloten - sicher.
Remo Lips freute sich über seinen ersten Klassensieg: "Ich hatte einen guten Start und lag recht weit vorn, dann musste ich aber in der ersten Kurve einen weiten Bogen fahren. Endlich geht es bei uns vorwärts, darauf mussten wir lange warten. In der zweiten Rennhälfte ist Lenny (Marioneck) dann noch ein starkes Rennen gefahren."
René Bourdeaux machte mit Platz zwei drei Punkte auf Gentlemen-Tabellenführerin Nielsen gut, war aber nicht komplett zufrieden: "Ich war heute im Rennen einfach etwas zu vorsichtig und nicht aggressiv genug, sonst wäre vielleicht auch der Sieg möglich gewesen. Ich habe mich zu sehr darauf konzentriert, heute nur zu punkten."
Pech hatte Toni Seiler, der in seiner Corvette Z06.R (Callaway Competition) in der ersten Rennhälfte nach Getriebeschaden ausschied. Auch Lokalmatador Grasser konnte das Rennen nach technischem Defekt in der zweiten Rennhälfte nicht beenden.