Sechs Rennen, zwei Siege: In der Sommerpause des ADAC GT Masters vor dem vierten Rennwochenende auf dem Nürburgring (02. bis 04. August) stehen Christopher Mies und René Rast im Audi R8 LMS ultra (Prosperia C. Abt Racing) an der Spitze der Fahrerwertung. Das in diesem Jahr neu formierte Team Prosperia C. Abt Racing rund um den ADAC GT Masters-Champion von 2009 und ehemaligen DTM-Piloten, Christian Abt, steht an der Spitze der Teamwertung. Im Interview spricht Tabellenführer Mies, der schon 2010 zum Vizetitel in der "Liga der Supersportwagen" fuhr, über den erfolgreichen Saisonstart.
Von den ersten sechs Rennen haben Sie gemeinsam mit René Rast zwei Läufe gewonnen, aber die Ergebnisse waren insgesamt sehr wechselhaft. Woran lag das?
Christopher Mies: "Das Auf und Ab in den ersten Rennen war etwas vorhersehbar. In Oschersleben beim Saisonstart hatten wir Glück mit dem Wetter, dort hat uns der Regen geholfen. Vor dem zweiten Rennwochenende in Spa-Francorchamps wussten wir, dass wir es dort schwer haben. Allerdings wussten wir auch, dass es danach auf dem Sachsenring wieder etwas einfacher für uns wird. In diesem Jahr ist es extrem schwer, vor den Rennwochenenden eine Prognose zu treffen und ich erwarte, dass sich diese Schwankungen bis zum Saisonende fortsetzen."
Das Team Prosperia C. Abt Racing tritt erstmals im ADAC GT Masters an und setzt drei Audi R8 LMS ultra ein. Wie war der Saisonstart mit dem neuen Team?
Mies: "Das Team ist nicht komplett neu und eine Mischung aus Personal, das schon im vergangenen Jahr mit dabei war und einigen neuen Leuten. Der Saisonstart mit der neuen Mannschaft war nach dem Sieg im ersten Rennen natürlich perfekt, aber davon darf man sich natürlich nicht blenden lassen und muss weiter hart arbeiten. Das Team hat bisher sehr gut gearbeitet und uns ein tolles Auto hingestellt."
Bei ihnen im Team mangelt es mit Markus Winkelhock, Rahel Frey oder René Rast nicht an Motorsportstars. Wie funktioniert bei so vielen unterschiedlichen Charakteren die Zusammenarbeit?
Mies: "Wir verstehen uns alle sehr gut, die Stimmung im Team ist prima und es wird sehr viel gelacht. Mit René Rast komme ich sehr gut aus, Christer Jöns war lange Zeit mein Teamkollege, mit Christopher Haase habe ich die FIA GT3-EM gewonnen, Markus Winkelhock ist ein Topfahrer und auch Rahel Frey zeigt in ihrem ersten Jahr im Audi R8 LMS ultra eine starke Leistung."
"Die Performance zwischen den einzelnen Fahrern oder Autos kann man aber immer nur sehr schwer vergleichen. René Rast und ich haben zum Beispiel aufgrund unserer Fahrereinstufung ein höheres Handicapgewicht als unsere Teamkollegen. Das macht schon einmal schnell 50 kg Unterschied zu unseren Schwesterautos aus, wenn man noch etwas Erfolgsgewicht im Auto hat. Im Vergleich zu einer leichten Fahrerin wie Rahel Frey ergeben sich dann sehr große Differenzen, die sich auch auf das Fahrverhalten der Fahrzeuge auswirken. Daher kann man manche Dinge, die bei uns gut funktionieren, nicht unbedingt auch auf unsere Schwesterautos übertragen, daher sind einer Zusammenarbeit im Team teilweise auch Grenzen gesetzt."
Das ADAC GT Masters macht derzeit noch Sommerpause. Anfang August geht es weiter und dann folgen mit Veranstaltungen auf dem Nürburgring, dem Red Bull Ring und dem Lausitzring drei Rennen in fünf Wochen. Was erwarten Sie von den Rennen im August?
Mies: "Auf dem Nürburgring startet das ADAC GT Masters auf der Sprintstrecke, das wird sicherlich keine einfache Aufgabe für uns. Danach geht es zum Red Bull Ring und nach den Erfahrungen aus den vergangenen Jahren in Österreich kann ich dort einen Sieg dort ziemlich sicher ausschließen. Wir müssen auf Regen hoffen, das würde unsere Chancen erheblich steigern. Die Fans können sich auf einen sehr spannenden Spätsommer freuen."
Was machen Sie in der Sommerpause, bleibt da Zeit für einige Tage Urlaub?
Mies: "Nein, leider nicht. Ich komme gerade von einem Drei-Stunden-Rennen der Blancpain-Serie aus Frankreich und nun geht es gleich weiter mit einem Test für die 24h von Spa, bei denen ich Ende Juli starte. Dazu kommen auch noch Rennen in der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring. Trotz Sommerpause im ADAC GT Masters kann ich mich nicht über Langeweile beklagen."