ADAC GT Masters·8.9.2013

Porsche-Pilot Aeberhard: Top-Zehn im Visier: Porsche-Pilot zieht Zwischenbilanz seiner Debütsaison im ADAC GT Masters

Jürg Aeberhard zieht nach sechs ADAC GT Masters-Wochenenden eine gemischte Bilanz: "Zufrieden bin ich mit meinen Ergebnissen bisher noch nicht", sagt der Schweizer, der in einem Porsche 911 GT3 R von Farnbacher Racing antritt. Der 27-Jährige startet 2013 erstmals im ADAC GT Masters, nachdem er in den vergangenen Jahren in einem Porsche 993 GT2 Seriensieger in der DMV-TCC war.

Im ADAC GT Masters sind nun viele Parameter für Aeberhard, den man auch als rennfahrenden Autodidakten bezeichnen kann, anders. "Ich habe mir das Rennfahren selbst beigebracht und habe mir auch die Ideallinie selbst gesucht. Den Porsche habe ich in der Vergangenheit selbst vorbereit und auch selbst eingesetzt. Farnbacher Racing ist das erste Team, für das ich nun starte. Dazu sind einige Strecken für mich neu und auch an den Porsche 911 GT3 R musste ich mich erst gewöhnen." Denn obwohl Aeberhard viel Erfahrung mit Porsche-Rennfahrzeugen hat, ist "Elfer" nicht gleich "Elfer". "Der Turbo-Porsche ist deutlich anders zu fahren als der 911 GT3 R, vom Fahren her sind das zwei Welten. Mit dem Turbo musste man eine deutlich andere Linie fahren, als mit dem GT3 R. Ich habe mich sehr gut im GT3-Porsche zurechtgefunden, aber manchmal ertappe ich mich noch dabei, dass ich eine falsche Linie fahre. Was man über fünf Jahre gelernt hat, vergisst man halt so schnell nicht."

Nach einem schwierigen Saisonstart zeigte die Formkurve des 27-Jährigen bei den Rennen auf dem Red Bull Ring und Lausitzring zuletzt deutlich nach oben. In Österreich und in Brandenburg startete Aeberhard erstmals zusammen mit David Jahn. "Bei den ersten sechs Veranstaltungen bin ich gemeinsam mit Tomas Pivoda an den Start gegangen. Unser Fahrstil, und dementsprechend auch die Fahrzeugabstimmung, war aber sehr unterschiedlich. Ich dachte, ich könnte dies fahrerisch kompensieren, aber letzten Endes hat das nicht funktioniert. David und ich haben nun einen identischen Fahrstil und sind so bei der Abstimmung einer Meinung. Wir beide und das Team von Farnbacher Racing harmonieren sehr gut. David ist ein toller Teamkollege und hat sich sehr schnell eingefunden, gemeinsam haben wir bei den letzten Rennen einen guten Sprung vorwärts gemacht. Am Red Bull Ring saß er zum ersten Mal im Porsche 911 GT3 R und wir waren gleich sehr schnell. Ich bin sehr froh, dass ich die Saison mit ihm zu Ende fahren kann."

Dass Aeberhard und Jahn gut harmonieren zeigt sich auch an den Ergebnissen. Im Qualifying auf dem Red Bull Ring stellte Aeberhard den Porsche mit den auffälligen neongelben Akzenten auf Position zwölf. Noch besser lief es in Österreich im zweiten Rennen. "Wir waren auf dem Red Bull Ring bereits Siebte, dann hatten wir einen Antriebswellenschaden", ärgert sich Aeberhard.

Der Schweizer plant längerfristig mit dem ADAC GT Masters. "Ich glaube, dass die Serie für einen Fahrer wie mich ideal ist und ich denke, es gibt derzeit keine bessere GT3-Serie in Europa. Meine erste Saison sehe ich als Lernjahr. Ich würde gerne im kommenden Jahr aus den Erfahrungen aus dieser Saison profitieren, aber es ist natürlich immer eine Frage, das Budget für die kommende Saison wieder zu realisieren. In den letzten Rennen hat unsere Pace gestimmt, wir wollen uns bei den letzten Saisonläufen im guten Mittelfeld der Serie etablieren. Die Leistungsdichte im ADAC GT Masters ist unglaublich hoch. Ich bin kein Profi-Rennfahrer, kann kaum testen und arbeite unter der Woche ganz normal. Wenn man unter diesen Voraussetzungen im Mittelfeld des ADAC GT Masters mithalten kann, ist das schon eine sehr gute Leistung."

Ein großes Ziel hat Aeberhard noch für seine Debütsaison im ADAC GT Masters: "Eine Top-Zehn-Platzierung muss in diesem Jahr noch kommen, wir wollen in jedem Fall noch in die Punkte fahren. Am Slovakia Ring könnte das noch schwierig werden, aber spätestens in Hockenheim will ich meine ersten Punkte einfahren."