Unauffällig und konstant: Mit "Tarnkappe" hat sich Porsche-Pilot Robert Renauer (Tonino powered by Herberth Motorsport) im Porsche 911 GT3 R in der Tabelle ganz weit nach vorn gearbeitet. Vor dem drittletzten Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring (29. August bis 1. September) ist Renauer Dritter in der Meisterschaft und liegt nur neun Punkte hinter den Tabellenführern Buhk/Götz (Mercedes-Benz). Renauers Erfolgsgeheimnis war bisher eine fast perfekte Konstanz: In neun von zehn Rennen punktete der 28-Jährige. "Wir standen bisher nur nach einem Rennen auf dem Podium, das war gleich zum Saisonstart in Oschersleben", sagt Renauer über seinen bisherigen Saisonverlauf. "Wir hatten allerdings immer eine gute Pace und auch Glück. Bei keinem Rennen waren wir bisher die Schnellsten, sind aber bisher immer gut durchgekommen."
Die konstante Fahrt ist Teil der Taktik, die sich Renauer und sein Teamkollege Martin Ragginger vor Saisonbeginn zurecht gelegt haben. "Wir haben von Anfang an darauf gesetzt die Rennen zu beenden und sind kein Risiko eingegangen", erklärt Renauer. "Mit der gleichen Taktik sind Maximilian Götz und Sebastian Asch immerhin im vergangenen Jahr Meister geworden."
An den konstanten Ergebnissen hat auch das umfangreiche aerodynamische Update des Porsche 911 GT3 R für die Saison 2013 einen entscheidenden Anteil. "Der Porsche ist durch das Update wesentlich ausgewogener, damit ist nun auf jeder Strecke etwas möglich. Selbst auf dem Sachsenring, der in der Vergangenheit die schwierigste Strecke für den 911 war, war das Auto in diesem Jahr sehr schnell. Der GT3 R hat nun sehr gute Allround-Qualitäten, man kann damit permanent in die Top-Sechs fahren. Allerdings fehlen nun auch etwas die Spitzen, wie zum Beispiel am Red Bull Ring, wo der Porsche im vergangenen Jahr unschlagbar war. Daher ist Bilanz von Porsche was Siege, erste Startplätze oder Podestplätze angeht, in dieser Saison bisher deutlich magerer als noch im vergangenen Jahr."
Mit der Performance des Porsche ist Renauer grundsätzlich zufrieden: "Ein einziger Blick auf die Tabelle beweist, wie ausgeglichen die Meisterschaft in diesem Jahr ist. Es liegt alles unheimlich dicht zusammen. Ich denke der Porsche ist grundsätzlich ein siegfähiges Auto, allerdings war die Corvette an den letzten beiden Rennwochenenden ein Ausreißer und für meinen Geschmack etwas zu schnell, andernfalls wäre sicherlich am Red Bull Ring ein Porsche-Sieg möglich gewesen."
Den letzten drei Rennwochenenden blickt der Jüngere der Renauer-Zwillinge optimistisch entgegen. Nachdem Teamkollege Martin Ragginger am Nürburgring aufgrund von Verpflichtungen in Asien aussetzen musste, startet Renauer bei den sechs noch ausstehenden Rennen gemeinsam mit dem Österreicher. Allerdings liegt "Raggi" nun in der Tabelle hinter seinem Teamkollegen, den mit Ersatzmann Michael Christensen hat Renauer auch in der Eifel wieder gut gepunktet. "Ich glaube der Lausitzring sollte uns von allen Strecken, die noch Folgen, am besten liegen, auch wenn wir in diesem Jahr wieder die kürzere Streckenvariante fahren. Der Slovakia Ring ist Neuland für uns und in Hockenheim ist ohnehin jeder im Feld schnell, denn auf keiner anderen Strecke wird so viel getestet wie dort."
Renauer geht mit der Taktik, die ihn sechs Rennen vor Saisonschluss auf Rang drei gebracht hat, auch die verbleibenden drei Rennwochenenden an: "Wir werden so weitermachen wie bisher und versuchen, möglichst konstant Punkte zu sammeln. Wenn uns das gelingt, habe ich gute Chancen bis zum Saisonende im Titelrennen zu liegen."