Für Daniel Keilwitz und Diego Alessi (Callaway Competition) war das fünfte Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring in Österreich ein Befreiungsschlag. Nach drei Wochenenden mit überschaubaren Ergebnissen landete das Corvette-Duo einen der im ADAC GT Masters extrem seltenen Doppelsiege und nahm aus Österreich die volle Punktzahl mit nach Hause. Damit melden sich die amtierenden Vizemeister nahezu aus dem Nichts wieder zurück im Titelkampf. Von Tabellenrang neun schob sich das Corvette-Duo auf Rang zwei der Fahrerwertung nach vorn und liegt bei sechs noch ausstehenden Rennen nur einen Punkt hinter den Tabellenführern Maximilian Buhk/Maximilian Götz im Mercedes-Benz SLS AMG.
Keilwitz und Alessi reisten schon mit einem klaren Siegeswillen nach Österreich. "Dass uns der Red Bull Ring liegt, haben wir bereits im vergangenen Jahr gesehen, als wir den Sieg leider kurz vor Rennende nach einem Motordefekt verloren haben", sagt Keilwitz. "In diesem Jahr wussten wir daher im Vorfeld, dass wir auf dem Red Bull Ring gut aussehen werden. Die Porsche, die im vergangenen Jahr unsere engsten Konkurrenten in Österreich waren, starten in diesem Jahr mit einer anderen Aerodynamik und sind daher auf den Geraden nicht mehr ganz so schnell. Und wir machen unsere Rundenzeiten nun halt fast ausschließlich über die Motorleistung. Daher wussten wir, dass wir in Österreich das Maximale für uns herausholen mussten, um noch eine Chance im Titelkampf zu haben."
Nach dem Sieg beim Saisonstart in Oschersleben erlebten die Corvette-Piloten schwierige Wochenenden in Spa-Francorchamps und auf dem Sachsenring. Auf dem Nürburgring lief es bereits deutlich besser für Keilwitz/Alessi, auch wenn die Corvette-Piloten ihre gute Performance nicht in zwei gute Ergebnisse ummünzen konnten. "Wir haben in der Sommerpause sehr viel getestet und gemeinsam mit Unterstützung von Yokohama und unserem Technikpartner Bilstein sehr viel am Fahrwerk der Corvette gearbeitet", erklärt Keilwitz, der nun sechs ADAC GT Masters-Laufsiege auf seinem Konto hat. "Wir haben dabei sehr viel über das Fahrwerk gelernt. Schon am Nürburgring haben wir einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht, allerdings hatten wir dort über die Renndistanz etwas Probleme mit der Reifenperformance. Am Red Bull Ring hingegen war es überhaupt nicht so, die Reifen waren bis zum Rennende sehr gut."
Auf das drittletzte Rennwochenende der Saison auf dem Lausitzring blickt Keilwitz mit gemischten Gefühlen, auch wenn der 24-Jährige dort 2011 seine erste Pole Position im ADAC GT Masters einfahren konnte. "Wir fahren in diesem Jahr auf dem Lausitzring wieder die kurze Streckenvariante, die ist für uns nicht ganz so gut. Denn uns fehlt die lange Gegengerade, auf der wir immer Zeit gutmachen konnten. Danach folgt der Slovakia Ring. Die Strecke kenne ich noch nicht und ich vermute, dass Audi und BMW dort sehr schnell sein werden. Ich glaube nicht, dass es uns gelingt, auf dem Lausitzring die Tabellenspitze von Mercedes zu übernehmen. Aber ich hoffe, dass wir bis zum Finale in Hockenheim im Titelkampf bleiben."