"Jetzt haben wir den Titel aus eigener Kraft fast in der Tasche", war Herbert Handlos (TONINO Team Herberth) nach dem zweiten Lauf des ADAC GT Masters auf dem Sachsenring erleichtert. Der Österreicher machte es im Porsche 911 GT3 R in der Gentlemen-Wertung wie die beiden Gesamtsieger Kelvin van der Linde und René Rast und fuhr gemeinsam mit Alfred Renauer in Sachsen einen Doppelsieg ein. Die Titelentscheidung wurde hingegen auf das Finale in Hockenheim vertagt: Da sein Titelkontrahent Dominic Jöst im Porsche 911 GT3 R gemeinsam mit Florian Scholze (TONINO Team Herberth) auf Rang zwei landete, konnte Handlos seine Tabellenführung am Sachsenring-Wochenende insgesamt nur um drei Punkte ausbauen. Damit hat Handlos aber schon im ersten Lauf beim Finale in Hockenheim einen Matchball. Der Vorsprung des Porsche-Pilot beträgt 88,5 Punkte bei 100 Punkten, die Jöst in Hockenheim theoretisch noch erzielen kann.
Handlos und Renauer gelang ein Start-Ziel-Sieg. Nach dem Fahrerwechsel übergab Renauer den Porsche in Führung liegend an den Tabellenführer. Der meisterte die schwierigen Bedingungen in der zweiten Rennhälfte und kam 20 Sekunden vor Verfolger Jöst als Klassensieger ins Ziel.
Handlos ging zum Schluss kein Risiko mehr ein: "Es war sehr schwierig mit Slicks auf der nassen Strecke. Wir sind nur mit Blick auf die Gentlemen-Wertung gefahren und haben nicht um Gesamt-Punkte gekämpft. Ich habe auch drei Gegner kampflos vorbeigelassen, da ich nichts riskieren wollte. Bevor jemand nervös wird und jemanden abschiesst, ist es besser so."
Der Porsche von Jöst/Scholze lag in der ersten Rennhälfte noch auf Rang drei, auf der nassen Piste nutzt Jöst dann die Traktionsvorteile seines Elfers um den zweiten Platz von Corvette-Pilot Remo Lips (Callaway Competition) zu übernehmen. Wolf Nathan und Anton Wossos (GW IT Racing Team Schütz Motorsport) fuhren in einem weiteren Porsche 911 GT3 R auf Rang drei vor der Corvette von Toni Seiler und Sebastiaan Bleekemolen (Callaway Competition).
"In der zweiten Rennhälfte sind wir im Regen auf Slicks geblieben und um so nasser es wurde, desto schneller konnten wir fahren", war Jöst mit seiner Leistung zufrieden. "Das Auto war sehr gut gelegen und ich konnte auch bei den schwierigen Bedingungen sehr schnelle Zeiten fahren. Alfred und Herbert lagen aber leider zu weit vorn, um sie noch einzuholen."
Scholze hatte am Sonntag bei trockener Strecke den einfacheren Job: "Der Start war sehr turbulent, daher habe ich es in der ersten Kurve vorsichtig angehen lassen. Bis zum Fahrerwechsel konnte ich sehr gut im Feld mitschwimmen. Im Regen hatten wir dann Mega-Glück, dass unser Porsche bei solchen Bedingungen fantastisch liegt."
Nach zwei dritten Plätzen hat sich Remo Lips nun für das Finale in Hockenheim noch einmal viel vorgenommen: "Ich hatte auf den Slicks im Regen kein Vertrauen, es war sehr schwierig, zwei Mal wäre ich fast abgeflogen. Da habe ich lieber das Auto heil ins Ziel gebracht und werde ich Hockenheim nochmals angreifen."