Herbert Handlos kann langsam aber sicher den Champagner kalt stellen: Vier Rennen vor dem Saisonende führt der Porsche-Pilot aus dem TONINO Team Herberth mit 85,5 Punkten Vorsprung in der Gentlemen-Wertung vor seinem Teamkollegen Dominic Jöst. Auf dem Sachsenring (19. bis 21. September) hat Handlos in seinem Porsche 911 GT3 R den ersten Matchball: Schafft es der 31-jährige Österreicher seinen Vorsprung nach den beiden Rennen in Sachsen auf 100 Punkte auf seine Verfolger auszubauen, ist ihm der Gentlemen-Titel nicht mehr zu nehmen.
Die Gentlemen-Wertung hat Handlos in seinem Debütjahr im ADAC GT Masters im Sturm erobert: Acht Siege in zwölf Rennen an der Seite von Alfred Renauer stehen bisher auf dem Konto des Porsche-Piloten, nur die Corvette-Fahrer Remo Lips und Toni Seiler (beide Callaway Competition) konnten Handlos im Saisonverlauf schlagen. Der gute Einstand im ADAC GT Masters ist bezeichnend für die kurze, aber erfolgreiche Motorsport-Karriere von Handlos. Der Österreicher startet erst in der dritten vollen Saison im Motorsport, vor drei Jahren stieg er mit einem Markenpokal-Porsche in den Porsche-Clubsport ein. Sein erstes Autorennen ging 2011 gleich über eine Marathon-Distanz: Bei den 24h von Dubai startete er in einem Diesel-Volkswagen Scirocco. "Das war eine ganz wilde Truppe", erinnert sich Handlos lachend an seine motorsportlichen Gehversuche.
Vom Porsche-Clubsport wagte Handlos in diesem Jahr den Sprung in das ADAC GT Masters, aus dem Porsche Alpenpokal hatte der in der Holzindustrie tätige Handlos bereits Kontakte zum TONIO Team Herberth. "In diesem Jahr die Gelegenheit einfach da, im ADAC GT Masters zu fahren, daher habe ich sie ergriffen. Die Serie ist sehr hart, aber ich habe mich schon enorm verbessert. Ich bekomme von allen meinen Teamkollegen eine tolle Unterstützung und ich musste auch erst einmal lernen, die Struktur eines so professionellen Teams für mich zu nutzen. Viele Dinge, mit denen ich im ADAC GT Masters zu tun habe, wie zum Beispiel die Datenaufzeichnung, sind neu für mich, das Team unterstützt mich aber sehr gut." Die Entscheidung, im ADAC GT Masters anzutreten hat Handlos bisher nicht bereut. "Das ADAC GT Masters ist eine Riesen-Herausforderung und sehr hart, ich möchte aber in keiner anderen Serie mehr fahren."
Schon bei den letzten Rennen war Handlos mit Blick auf den Titel unterwegs. "Durch das Punktesystem in der Gentlemen-Wertung muss man sehr taktisch fahren." Bei den beiden noch ausstehenden Rennwochenenden auf dem Sachsenring und in Hockenheim hat Handlos neben dem Gentlemen-Titel noch ein weiteres Ziel: Die Punkteränge und damit die Top-Zehn in der Gesamtwertung. Im zweiten Lauf in Oschersleben schafften Handlos und Alfred Renauer schon einen fünften Rang. "Unser Ziel sind in den ausstehenden Rennen 'große Punkte'", sagt Handlos.