Von Indien in das ADAC GT Masters: Audi-Pilot Aditya Patel hatte von allen Piloten der "Liga der Supersportwagen 2013" unbestritten die längste Anreise. "Von Indien nach Frankfurt fliegt man rund zehn Stunden", sagt Patel, der im vergangenen Jahr mit Daniel Dobitsch in einem Audi R8 LMS ultra von MS RACING startete. "Hockenheim oder Nürburgring waren für mich noch recht gut und schnell zu erreichen, aber zu einigen anderen Strecken hatte ich schon gut 20 Stunden Anreise. Zwischen manchen Rennen bin ich allerdings auch in Europa geblieben und nicht wieder zurück nach Indien geflogen.
Patel ist das Pendeln zwischen Indien und Deutschland gewohnt. Der 25-Jährige aus Chennai, dem ehemaligen Madras im Südosten Indiens, fährt bereits seit 2009 in Deutschland Rennen. Nach einem Jahr im Volkswagen Polo Cup startete er zwei Jahre im Volkswagen Scirocco Cup und bestritt einige Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife, bevor er 2013 mit MS RACING und einem Audi R8 LMS ultra in das ADAC GT Masters einstieg. Obwohl der junge Inder die "Liga der Supersportwagen" bereits vorher kannte, war er nach dem Saisonstart überrascht. "Die Leistungsdichte war unglaublich hoch. Im ADAC GT Masters starten die besten GT-Piloten aus Europa und es war definitiv deutlich härter, als ich es erwartet habe."
Beim dritten Rennwochenende auf dem Sachsenring fuhr Patel erstmals in die Punkte. Gemeinsam mit Teamkollege Dobitsch gelang ihm Platz sechs auf der anspruchsvollen Berg- und Talbahn in Sachsen. "Wir hatten im Saisonverlauf Höhen und Tiefen. Aber ich denke, ich kann mit meiner ersten Saison im ADAC GT Masters zufrieden sein. Die Zusammenarbeit mit MS RACING war toll, ich habe die Zeit sehr genossen. MS RACING ist mit deutlichem Abstand das zielstrebigste Team, für das ich bisher gefahren bin. Ich konnte sehr viel von meinen zum Teil deutlich erfahreneren Teamkollegen lernen und ich war schon stolz darauf, das gleiche Tempo gehen zu können."
Seine erste Saison im ADAC GT Masters beendete Patel mit einem Highlight. "In Hockenheim am letzten Rennwochenende hatten wir ein absolut verkorkstes Qualifying. Zum zweiten Rennen haben wir dann einige Dinge geändert und es hat Klick gemacht. Wir sind von Position 18 gestartet und waren am Ende Siebte. Das war kein schlechtes Ergebnis zum Saisonende."
Patel arbeitet momentan an einer Fortsetzung seines Programms im ADAC GT Masters. "Ich spreche derzeit mit verschiedenen Sponsoren, und wenn alles klappt, ist das ADAC GT Masters in diesem Jahr wieder meine erste Wahl."