ADAC GT Masters·16.9.2016

Daniel Abt: Zwischen Bentley und Formel E: Nach dem GT3-Lehrjahr geht's in der Formel E weiter

Seit 2008 war Daniel Abt ausschließlich im Formelsport unterwegs. Das Engagement im ADAC GT Masters beim Bentley Team ABT markierte seine erste volle Saison im GT3-Bereich. Eine Umstellung, die zunächst etwas Zeit brauchte. Abt: "Der Bentley Continental GT3 fährt sich natürlich gravierend anders als die wendigen und leichten Formelrenner, die ich bisher gefahren bin. Er ist massiger, er ist ein Rechtslenker, die Gewöhnung an die Reifen - zum Beispiel der Unterschied zwischen gebrauchten und neuen - war schwierig."

Nach der ersten Saisonphase mit nur einem Punkteresultat hatte der Kemptener in der "Rückrunde" den Dreh raus. Am Red Bull Ring feierte er zusammen mit seinem Teamkollegen Jordan Pepper mit Rang zwei das bis dato beste Saisonresultat. Abt: "Es wurde besser und besser. Logisch, dass ich in diesem Jahr viel zu lernen hatte. Es wäre eine Illusion gewesen, im ADAC GT Masters anzutreten und zu sagen: Ich schlage die Leute, die hier schon seit sieben oder mehr Jahren dabei sind. Das Podest war auf jeden Fall mein Highlight. Das Ergebnis war ein weiterer Beweis, dass wir, wenn alles passt, ganz vorn mitfahren können."

Eine letzte Chance, ein weiteres Topresultat einzufahren hat Abt wie alle anderen Piloten der "Liga der Supersportwagen" beim Saisonfinale in Hockenheim (30.09.-02.10.). "Der Hockenheimring ist einer der Kurse, die ich am besten kenne. Und es ist quasi mein ‚Heimrennen', weil keine Rennstrecke näher an meiner Heimat Kempten liegt", so Abt vorausblickend. "Ich denke, dass das Layout recht gut zu unserem Bentley passt. Dementsprechend möchte ich mein Lehrjahr mit einem Höhepunkt abschließen. Jeder im Team ist motiviert, das Maximum herauszuholen und auch ich persönlich werde alles dafür geben, dass diese harte Arbeit entlohnt wird."

Daniel Abts Teamchef beim Bentley Team ABT ist ein alter Bekannter aus dem ADAC GT Masters: sein Onkel Christian Abt, Champion aus dem Jahr 2009. Wie ist es eigentlich, für einen Familienbetrieb zu fahren? "Klar werde ich immer wieder auf meinen Namen angesprochen und mit meinen Familienmitgliedern verglichen", so Abt junior. "Die öffentliche Erwartungshaltung ist hoch, aber das pusht mich eher, als dass es mich bremst. Ich habe den Großteil meiner Formelnachwuchs-Karriere bei anderen Teams bestritten und kenne von daher beide Seiten. Unterm Strich ist es am wichtigsten, dass die Qualität stimmt und die ist beim Bentley Team ABT gegeben. Hier arbeiten viele erfahrene Leute, von denen ich eine Menge lernen kann."

Wenn einige seiner ADAC GT Masters-Konkurrenten und -Kollegen nach dem Finale ausspannen können, steht für Daniel Abt nur eine Woche später die nächste Aufgabe an. In der FIA Formel E startet er wie schon in den vergangenen beiden Saisons für das Team ABT Schaeffler Audi Sport. "Die Formel E hat in diesem Jahr qualitativ nochmal einen großen Schritt gemacht", so Daniel Abt, der die Vorsaison nach drei Podestplätzen als Gesamtsiebter abschloss. "Wir haben für die neue Saison mit Jaguar einen neuen Hersteller, Audi hat als unser Partner den Einstieg als Werksteam verkündet und viele neue Topfahrer sind in der Starterliste zu finden. Wir sind gut aufgestellt und wollen dort weitermachen, wo wir in der vergangenen Saison aufgehört haben."