Nach zwei schnellen Trainingssessions am Freitag, in denen die beiden Zakspeed-Junioren Nicolai Sylvest und Nikolaj Rogivue sogar die fünftschnellste Zeit für sich beanspruchen konnten, ging es am Samstagmorgen ins erste Qualifying. Mit Startplatz 13 sicherte sich der Däne Sylvest eine gute Ausgangsposition, um in die Punkteränge zu fahren. "Unser Wochenende begann sehr vielversprechend mit Platz fünf im Training. Im Qualifying wurde ich auf meiner schnellen Runde leider blockiert und konnte damit nur den 13. Startplatz herausfahren", so Sylvest. Vorjahreschampion Sebastian Asch legte noch eins drauf und platziere den Mercedes-AMG als Zweitschnellster für die erste Startreihe des Samstagrennens.
Kurz nachdem Asch seine schnelle Rundenzeit absolvierte, musste er jedoch aufgrund eines Lenkungsdefekts einen Ausritt ins Kiesbett einstecken. Nachdem kein Ersatzteil in so kurzer Zeit aufzutreiben war, entschlossen sich die beiden Zakspeed-Junioren kurzerhand zu einer freundschaftlichen Geste: Die Lenkung wurde aus deren Fahrzeug entnommen und in das Auto des Vorjahres-Meisterduos verbaut. Dafür mussten Sylvest/Rogivue in Kauf nehmen, dass sie selbst nicht starten konnten. "Ich bedanke mich bei meinen beiden Junioren, die Verständnis haben und uns so tapfer geholfen haben", lobte Teamchef Peter Zakowski.
Leider wurde die Aufopferung nicht belohnt: Kurz nach dem Start musste Asch die beiden Porsche-Konkurrenten ziehen lassen und verteidigte tapfer Platz drei. Nachdem er nach der Hälfte der Renndistanz an Teamkollege Luca Ludwig übergab, musste der nach einem unfreiwilligen Dreher vorzeitig aufgeben. "Wir haben unseren dritten Platz weggeworfen, das war sehr ärgerlich", zeigte sich der Ludwig-Spross verärgert. "Es war mein eigener Fehler. Ich hab mich gedreht. Nach leichten Feinkontakt war die Spur beschädigt und ich hab mich nicht mehr so wohl gefühlt und wir mussten vorzeitig beenden."
Schon lange damit gerechnet, setzte am Sonntag starker Regen ein. Nachdem das Problem vom Vortag analysiert und auch eine zweite Lenkung für Rogivue/Sylvest organisiert war, startete das AMG-Team Zakspeed Sonntagfrüh mit gewohnter Motivation in den zweiten Renntag. Im Regen-Qualifying, bei dem der Mercedes-AMG mit wenig Traktion deutlich unterlegen ist, ließ sich Luca Ludwig nicht unterkriegen und schnappte sich den sechsten Startplatz. Nikolaj Rogivue hingegen brauchte etwas Anlauf und wurde nach sechs Runden mit stärkeren Regen überrascht, der ihn am Ende Startplatz 20 bescherte.
Leider wurden die beiden Zakspeed-Junioren auch am Sonntag für den tatkräftigen Einsatz vom Vortag nicht belohnt. Nikolaj Rogivue streifte einen nassen Curb und flog folglich ins Kiesbett, bei dem er in die Bande einschlug. "Mir ist das Heck ausgebrochen und ich konnte nicht mehr reagieren. Das war dann wohl ein frühes Ende", erklärte der junge Schweizer die Situation. Spannend wurde es bei Sebastian Asch und Luca Ludwig: Das Rennen startete im Trockenen und schnell mischte Luca Ludwig auf Platz vier mit. Nach sechs gefahrenen Runden setzte starker Regenschauer ein und ließ den Teams die Frage offen: Weiterfahren oder auf Regenreifen wechseln? Zakspeed entschied sich für die zweite Variante, die sich als bessere bewies. In Windeseile wechselten die Mechaniker die Reifen und Ludwig führte das Feld an.
Pech dagegen beim Pflichtstop: Beim Fahrerwechsel wurde Sebastian Asch in der engen Boxengasse blockiert. Das kostete Zeit und der zweitplatzierte Audi konnte noch in der Boxengasse vorbeiziehen. Immerhin konnte Asch am Ende den dritten Platz nach Hause bringen und somit für einen der begehrten Podiumsplätze sorgen. "Wir haben zwei Sekunden verloren", zeigte sich Asch enttäuscht. "Wir hätten das Rennen locker gewinnen können."
Teamchef Peter Zakowksi: "Zunächst möchte ich mich bei Nicolai und Nikolaj bedanken, die uns mit der Lenkung bei der Meisterschaft helfen wollten. Das war eine großzügige Geste. Leider wurden die Beiden nicht belohnt und am Ende musste Nikolaj Rogivue auch noch einen Ausritt einstecken. Das sind aber alles Erfahrungen, die jeder Fahrer machen muss. Am Sonntag haben wir in der Boxengasse unseren Sieg beim Boxenstopp verschenkt. Wir hatten eine sehr gute Strategie, die uns zum Sieg hätte führen können."
Quelle: Team