Als Guy Smith Anfang der 1990er-Jahre mit dem professionellen Motorsport begann, war so manch aktueller ADAC GT Masters-Fahrer noch gar nicht geboren. Der 41-jährige Brite ist neben Boris Said der "Oldie" des diesjährigen Fahrerfeldes. Trotz seiner langen Karriere verspürt Smith nicht den Hauch von Rennsportmüdigkeit: "Ich liebe neue Herausforderungen – und der Einstieg in das ADAC GT Masters ist auf jeden Fall eine."
Im Jahr 2014 holte Bentley Smith als Werksfahrer zurück an Bord, um das neugeborene GT3-Projekt mit dem Continental GT3 voranzutreiben. Zusammen mit der britischen Luxusmarke feierte er 2003 den größten Erfolg seiner bisherigen Motorsportkarriere: den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Ein weiteres Highlight markierte der Titelgewinn in der American Le Mans Series 2011. "Den Triumph in Le Mans eingefahren zu haben, ist natürlich großartig. Ich werde sehr häufig darauf angesprochen und werde davon sicher noch meinen Enkeln erzählen", so Smith. "Aber es ist auch ein Stück weit Vergangenheit. Jetzt konzentriere ich mich auf das ADAC GT Masters."
In der "Liga der Supersportwagen" gibt Guy Smith 2016 sein Debüt für das neu formierte Bentley Team ABT und weiß nur Gutes über die Serie zu berichten: "Viele Teams, viele Fahrer, viele Marken, die Zeiten im Qualifying liegen sehr eng beieinander. In den Rennen kommt es häufig zu Lackaustausch – das kannte ich aus dem Prototypenrennsport so noch nicht. Aber was das Schönste ist: Der Support der Fans ist sehr groß. Die meisten Strecken sind ebenso neu für mich. Dafür kenne ich den Continental GT3 schon gut. Der Großteil der Fahrer musste sich erst an die vielen neuen Modelle, die dieses Jahr am Start sind, gewöhnen."
Guy Smith und das ADAC GT Masters – das passt. Trotz der Eingewöhnung erzielte er zusammen mit seinem Teamkollegen Fabian Hamprecht immerhin schon eine Punkteplatzierung: Rang fünf im ersten Sachsenring-Rennen. "Fabian ist mit seinen 20 Jahren zwar noch sehr jung, aber dafür auch talentiert und schnell. Er hat eine große Zukunft vor sich. Es macht Spaß, meine Erfahrungen – gute wie schlechte – an ihn weiterzugeben. Das Potenzial in unserem gesamten Team und im Auto ist da. Wir müssen jetzt alles zusammenbringen und dann werden die Erfolge auch kontinuierlich kommen."