ADAC GT Masters·30.6.2016

Marvin Dienst: ein Champion auf dem Weg nach oben: ADAC Formel 4-Meister debütiert im ADAC GT Masters

Wenn an einem ADAC GT Masters-Rennwochenende die GT3-Supersportwagen ruhen und stattdessen die Single Seater der ADAC Formel 4 ihre Runden drehen, dann weilt Marvin Dienst gebannt vor dem Monitor und fiebert mit den Pilotinnen und Piloten jener Rennserie mit, die 2015 erstmals ausgetragen wurde und in Dienst den ersten Champion fand. "Ich schau immer noch ungeheuer gern zu. Und ich bin extrem nervös. Nervöser als damals selbst im Auto", so Marvin Dienst. "Die Rennen bieten viel Action. Ich erwische mich dabei, wie ich Kommentare zu Manövern abgebe. Ich hatte eine schöne Zeit in der ADAC Formel 4 und werde die Serie sicher die kommenden Jahre verfolgen."

Aber jetzt ist 2016. Und 2016 ist ADAC GT Masters. Der 19-jährige Hesse schaffte innerhalb der ADAC Motorsport-Familie den Aufstieg aus der Nachwuchsserie in die "Liga der Supersportwagen". Und das kam so. "Ich hatte zu Schütz Motorsport schon in meiner Zeit beim Formel BMW Talent Cup Kontakt - also in meinen Motorsportanfängen direkt nach dem Kartsport", so Dienst. "Ich habe mich dann aber erst mal für eine Laufbahn im Formelsport entschieden. Den klassischen Weg. Nach meinem Titelgewinn in der ADAC Formel 4 wollte ich etwas Neues ausprobieren und habe mich mit Teamchef Christian Schütz zusammengesetzt. Die Sache war ziemlich schnell klar."

Marvin Dienst teilt sich in diesem Jahr einen Porsche 911 GT3 R mit Christopher Zanella, ebenso Serienrookie. "Die Umstellung von einem leichten, wendigen Formelwagen auf einen gewaltigen GT3-Sportwagen ist natürlich groß. Ich kam anfangs insbesondere mit der Traktionskontrolle nicht zurecht. Der Porsche ist viel schwerer, die Abmessungen sind größer, die Übersicht ist geringer. Aber man kann sich an alles gewöhnen - und das gelingt mir von Rennen zu Rennen besser."

Die Platzierungen von Dienst/Zanella in den ersten fünf Rennen: 17, 26, 16, 11, 11 - der Trend zeigt nach oben. Dienst: "Die Saison läuft bisher wie erwartet. Es passieren noch kleinere Fehler. Das ADAC GT Masters ist ein hartes Pflaster." Im zweiten Lausitzring-Rennen dann der Durchbruch: Das junge Duo belegt Rang fünf und sammelt die ersten Punkte für die Fahrerwertung. "Ich bin sehr glücklich mit dem Rennen. Es lief alles perfekt, und unsere Zeiten waren teilweise schneller als die der Spitze", so Dienst. "Je mehr Fahrzeit wir bekommen, desto besser werden wir. Langsam aufbauen - das war das Ziel vor der Saison. Nach 14 Rennen schauen wir dann, wo wir stehen."