ADAC GT Masters·19.9.2018

Das sind die Titelfavoriten im ADAC GT Masters: Hochspannung beim Finale in Hockenheim

Spannender kann ein Saisonfinale nicht sein: 15 Fahrer mit Supersportwagen von sechs Marken kämpfen am kommenden Wochenende (21. bis 23. September) in Hockenheim um den Titel im ADAC GT Masters. Bei 50 noch zu vergebenden Punkten beträgt der Vorsprung der Tabellenführer Robert Renauer (33/Jedenhofen) und Mathieu Jaminet (23/F, beide Precote Herberth Motorsport) auf ihre engsten Meisterschaftsrivalen gerade einmal vier Zähler. Neben den Porsche-Piloten machen sich auch Fahrer von Audi, BMW, Corvette, Mercedes-AMG und Lamborghini Hoffnungen auf den Titelgewinn. Die beiden Rennen des großen Finalwochenendes werden am Samstag (ab 14:30 Uhr) und Sonntag (ab 13:00 Uhr) von SPORT1 live und in voller Länge übertragen. Außerdem sind sie online im Livestream auf sport1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac zu sehen.

Robert Renauer (33/Jedenhofen) und Mathieu Jaminet (23/F, beide Precote Herberth Motorsport, Porsche 911 GT3 R), 109 Punkte:

Renauer und Teamkollege Jaminet sind die konstantesten Punktesammler in dieser Saison. Das deutsch-französische Duo, das sich 2018 erstmals im ADAC GT Masters ein Fahrzeug teilt, hat in den bisherigen zehn Rennen sieben Mal gepunktet. Dazu zählen ein Sieg sowie zwei weitere Podestplätze. Am vergangenen Wochenende auf dem Sachsenring eroberten die Piloten von Precote Herberth Motorsport die Tabellenführung wieder knapp zurück. Doch vier Punkte sind kein Vorsprung, auf dem sich der Vizechampion von 2013 und der von Porsche unterstützte Franzose ausruhen können. "Das Ziel ist ganz klar, Meister zu werden", gibt sich Renauer jedoch zuversichtlich. "Damit uns dies gelingt, wollen wir auf das Podium fahren. Es ist wichtig, zwei saubere Rennen abzuliefern - so wie wir es eigentlich fast über das ganze Jahr gemacht haben. Uns hat in diesem Jahr vor allem die Konstanz ausgezeichnet. Das müsste auch der Schlüssel für den Erfolg in Hockenheim sein."

Markus Pommer (27/Neckarsulm) und Maximilian Götz (32/Uffenheim, beide Mann-Filter Team HTP, Mercedes-AMG GT3), 105 Punkte:

Lediglich vier Punkte zur Tabellenführung fehlen den Gesamtzweiten Pommer und Götz. Dem Mercedes-AMG-Duo gelang 2018 bisher ein Sieg sowie drei weitere Podestplätze. Ex-DTM-Pilot Götz ist einer der routiniertesten Piloten im Starterfeld, 2012 gewann er bereits einmal den Titel im ADAC GT Masters. Teamkollege Pommer startet nach zwei Jahren im Audi R8 LMS in dieser Saison erstmals im Mercedes-AMG GT3 und entwickelte sich schnell zu einem ernstzunehmenden Titelkandidaten. "Unsere Chancen sind voll da, denn es gibt noch 50 Punkte zu holen", ist Pommer überzeugt. "Wie wir leider durch die zwei unverschuldeten Unfälle auf dem Sachsenring gesehen haben, kann sich im ADAC GT Masters der Titelkampf schnell drehen. Eigentlich wollten wir dort unseren Vorsprung ausbauen, um diesen dann in Hockenheim zu verwalten. Stattdessen liegen wir zurück und müssen angreifen. Ich denke, Hockenheim ist eine Strecke, auf der kein Auto benachteiligt ist. Die Stärken unserer Mercedes-AMG sind die schnellen Kurven sowie harte Bremszonen wie vor der Spitzkehre."

Sheldon van der Linde (19/ZA) und Kelvin van der Linde (22/ZA, beide Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS), 96 Punkte:

Die beiden Südafrikaner wollen in Hockenheim etwas schaffen, das im ADAC GT Masters eine Premiere wäre: als erstes Brüderpaar den Titel zu gewinnen. Dank eines Sieges und drei zweiter Plätze liegen sie vor Hockenheim 13 Punkte hinter der Tabellenspitze. Kelvin van der Linde zählt trotz seiner erst 22 Jahre zu den erfahrensten GT3-Piloten. Bereits mit 18 Jahren gewann er 2014 in seiner ersten ADAC GT Masters-Saison als bisher jüngster Fahrer überhaupt - zusammen mit dem letztjährigen DTM-Champion René Rast - den Titel. Bruder Sheldon bestreitet in diesem Jahr nach einem Gaststart 2017 seine Premierensaison in der "Liga der Supersportwagen" und hat als Führender der Pirelli-Junior-Wertung auch dort gute Chancen, sich in Hockenheim den Titel in zu sichern. "2017 hat unser Team dort zwei Podestplätze eingefahren, daher denke ich, dass es auch in diesem Jahr ähnlich laufen kann", sagt Kelvin van der Linde. "Mit 13 Punkten Rückstand haben wir auf jeden Fall gute Chancen und sind sehr zuversichtlich. Es wird am Wochenende wichtig sein, ein gutes Qualifying zu haben. Denn das Überholen im ADAC GT Masters ist nicht einfach und wenn man von weiter hinten startet, ist die Gefahr deutlich größer, in einen Unfall verwickelt zu werden."

Marvin Kirchhöfer (24/Markkleeberg) und Daniel Keilwitz (29/Villingen, beide Callaway Competition, Corvette C7 GT3-R), 92 Punkte:

Kirchhöfer und Keilwitz kommen mit zwei Saisonsiegen nach Hockenheim. Keine andere Fahrerpaarung hat 2018 bisher zwei Rennsiege auf dem Konto. Auf der anderen Seite stehen jedoch bereits sieben Nuller - so viele wie bei keinem anderen der aussichtsreichsten Titelkandidaten - und 17 Punkte Rückstand. Während Keilwitz, Champion 2013 und der Fahrer mit den meisten Siegen im ADAC GT Masters, drei Mal in den vergangenen sechs Jahren beim Finale um den Titel kämpfte, ist dies für Partner Kirchhöfer in der "Liga der Supersportwagen" Neuland. Der Sachse gewann jedoch 2012 das ADAC Formel Masters, den Vorgänger der heutigen ADAC Formel 4. Mit Callaway Competition starten Kirchhöfer/Keilwitz für das letztjährige Meisterteam. "Es wird in Hockenheim unheimlich knapp, aber es ist noch alles drin", so Kirchhöfer. "Hockenheim sollte unserem Auto liegen. Daher hoffe ich, dass wir an die guten Ergebnisse zu Saisonbeginn anknüpfen können, als wir in Most und Spielberg zwei Siege und zwei zweite Plätze eingefahren haben. Wir sind optimistisch und hoch motiviert."

Sieben weitere Fahrer haben beim Finale noch Außenseiterchancen, den Titel zu gewinnen. Indy Dontje (25/NL) und Maximilian Buhk (25/Schwarzenbek) haben im zweiten Mercedes-AMG des Mann-Filter Team HTP als Tabellenfünfte 69 Punkte auf dem Konto. Dahinter folgen Ex-DTM-Star Timo Scheider (39/Lochau) und Partner Mikkel Jensen (23/DK, beide BMW Team Schnitzer, 67 Punkte). Jeweils 62 Punkte haben die Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti (28/I) und Andrea Caldarelli (28/I, beide ORANGE1 by GRT Grasser) sowie der Schweizer Audi-Pilot Jeffrey Schmidt (24/CH, BWT Mücke Motorsport).