ADAC GT Masters·12.9.2018

Gefühlsachterbahn für das GRT Grasser Racing Team: Auf dem Sachsenring wurden die Hoffnungen des GRT Grasser Racing Team nicht erfüllt

Aus der Alpenrepublik Österreich auf die Berg- und Talbahn Sachsenring. Für das GRT Grasser Racing Team stand am vergangenen Wochenende der vorletzte Meisterschaftslauf des ADAC GT Masters vor mehr als 20.000 Zuschauern an. Der 3,645 Kilometer lange Kurs nahe Chemnitz gilt als absolute Fahrerstrecke - perfektes Terrain also für die sechs Piloten des Teams in ihren Lamborghini Huracán GT3.

Meisterschaftschance zum Greifen nah

Das Wochenende auf dem Sachsenring hätte ein Matchball für Andrea Caldarelli und Mirko Bortolotti werden können. Auf Meisterschaftsrang vier hatte das Duo mit der Startnummer 63 noch Chancen, im Titelkampf vorne anzugreifen. Von Startplatz elf kämpften sie sich konstant in den Top-10 nach vorne, während die Konkurrenten patzten. Ein Problem mit dem GPS-System beim Boxenstopp und die folgende Durchfahrtsstrafe zerstörten jedoch jede Hoffnung, bis ein Reifenschaden die beiden schließlich zur endgültigen Aufgabe zwang.

Entsprechend motiviert gingen die Italiener am Sonntag von Startplatz neun ins Rennen. Im Startchaos hielt sich Caldarelli aus allen Zwischenfällen heraus und machte sofort zwei Positionen gut. Erneut waren große Schritte in der Tabelle möglich, doch nach dem Fahrerwechsel wurde Bortolotti unsanft von einem Konkurrenten ins Kiesbett geschickt - das vorzeitige Rennende.

"Es war kein einfaches Wochenende für uns. Der Freitag startete gut. Wir waren im Regen schnell unterwegs und konnten in den trockenen Sessions ein gutes Setup herausfahren", erklärt Andrea Caldarelli. "Leider kamen uns im ersten Rennen die Durchfahrtsstrafe und der Reifenschaden in die Quere. Am Sonntag war ich mit Startplatz neun zufrieden - mehr hätte ich wohl nicht rausholen können. Das Rennen selbst war mit den ganzen Unfällen und Unterbrechungen einfach unglaublich. Ich hatte einen ziemlich guten Stint und kam mit dem Auto vor bis auf Platz sieben. Mirko hatte leider den Kontakt mit einem Konkurrenten, sonst hätten wir das Rennen wohl in den Top-4 beenden können."

Aufholjagd jäh gestoppt

Wie unglaublich eng es im ADAC GT Masters zugeht, mussten im Qualifying am Samstag Rolf Ineichen und Christian Engelhart erfahren - weniger als eine Sekunde trennte sie auf Platz 25 von den Top-10. Von dort aus arbeitete sich Trophy-Pilot Ineichen im Rennen Stück für Stück nach vorne, als er in Runde sechs unverschuldet von einem Konkurrenten getroffen wurde und den Lamborghini Huracán GT3 mit der Startnummer 82 auf der Start- und Zielgeraden abstellen musste.

Den zweiten Lauf startete Engelhart von Platz 13 und ließ sich weder vom Rennabbruch noch von den darauffolgenden Safety-Car-Phasen aus der Ruhe bringen. Nach dem Fahrerwechsel auf Ineichen lag das Duo zwischenzeitlich auf Platz neun, beendete das Rennen am Ende jedoch auf Platz 14.

"Wir hatten uns für dieses Wochenende sehr hohe Ziele gesteckt. Leider lief nicht alles nach Plan und so verlassen wir den Sachsenring punktelos. Wir müssen analysieren, wieso wir mit unserer Performance zu kämpfen hatten und zum Finale in Hockenheim stärker zurückkehren", so Christian Engelhart. "Jetzt blicke ich aber zuerst auf den Blancpain GT Series Sprint Cup auf dem Nürburgring. Dort liegen wir auf Rang drei der Meisterschaft und haben noch Chancen auf den Titel."

Baustelle Qualifying

Wie eng Glück und Pech im Motorsport zusammenliegen, mussten Ezequiel Perez Companc und Marco Mapelli erkennen. In beiden Qualifying-Sessions unterliefen den Piloten kleine Fehler, so blieben lediglich die Startplätze 17 und 25 für das Duo. Während sich der Lamborghini Huracán GT3 mit der Startnummer 19 im Samstagsrennen um zwei Positionen verbesserte und die Ziellinie auf Rang 15 überquerte, brachte ein Reifenschaden am Sonntag das vorzeitige Aus. Bitter: In den ersten Runden kämpfte das Duo gegen die späteren Sieger, was zeigt, welche Sprünge in diesem chaotischen Rennen möglich gewesen wären.

"Das Auto fühlte sich das gesamte Wochenende gut an und es wäre viel drin gewesen. In meinem Qualifying ist mir leider ein Fehler unterlaufen. In diesem engen Feld bedeutet das schnell Rang 25 statt Top-6. Sobald man einmal dort hinten steht, geht es eher ums Überleben als ums Rennfahren", sagt Mapelli und Teamkollege Perez Companc fügt hinzu: "Wir hatten ein ordentliches Auto und sämtliche Voraussetzungen, in die Top-10 zu fahren. Leider ist es uns nicht gelungen, die ideale Runde im Qualifying zu fahren."

Gottfried Grasser, der Teambesitzer: "Es war leider absolut nicht unser Wochenende. In den Qualifyings haben wir uns schwer getan, gute Startpositionen herauszufahren. Zudem waren beide Rennen enttäuschend. Wir waren auf dem Vormarsch und wurden mehrfach von anderen Autos aus dem Rennen genommen. Das hat uns alle Chancen auf gute Resultate genommen."

Quelle: Team