ADAC GT Masters·13.7.2018

Jeffrey Schmidt: Es wäre noch mehr drin gewesen: Audi-Pilot hofft auf starke zweite Saisonhälfte im ADAC GT Masters

Mit großen Erwartungen startete Schmidt in die aktuelle Saison. In seinem Debütjahr 2017 - damals noch im R8 LMS von Montaplast by Land-Motorsport unterwegs - hatte er an den letzten vier Rennwochenenden der "Liga der Supersportwagen" immer auf dem Podest gestanden. An diese Ergebnisse will Schmidt mit seinem neuen Team BWT Mücke Motorsport auch 2018 anknüpfen. Mit DTM-Star Jamie Green und WEC-Pilot Stefan Mücke hat er zwei namhafte Teamkollegen. Anlaufprobleme aufgrund eines Teamwechsels in der Winterpause hatte der Schweizer nicht. "Ich fühle mich dort pudelwohl. Wir harmonieren perfekt. Da mein letztjähriger Teamkollege Christopher Haase auch mit im Team ist, hat es sich von Anfang an gar nicht so neu angefühlt."

Während der Saisonauftakt in Oschersleben mit einem achten Platz noch nicht optimal verlief, war der zweite Lauf in Most für Schmidt nahezu perfekt. "In Oschersleben gab es ein paar Kleinigkeiten, die noch nicht optimal funktioniert haben. Wir haben zum Beispiel beim Boxenstopp Fehler gemacht. Aber wir haben schon angedeutet, dass wir es können. Most war dann das perfekte Wochenende, obwohl wir mit einem Handicap ins Wochenende starteten. Anders als die meisten Konkurrenzteams hatten wir dort nicht getestet, zudem haben wir am Freitag nach einem Defekt nur wenige Kilometer absolviert. Doch ab Samstag hat alles zusammengespielt: Ich habe meine erste Pole-Position geholt und im Rennen zusammen mit Stefan Mücke unseren ersten Sieg."

Beim folgenden Lauf am Red Bull Ring sprang für Schmidt und Audi-Werksfahrer Jamie Green, der sich mit Mücke als Schmidts Teamkollege abwechselt, ein weiterer achter Rang heraus. Nach den ersten sechs von 14 Rennen liegt der Eidgenosse damit als bester Audi-Pilot auf dem sechsten Gesamtrang - und damit vor zahlreichen Werksfahrern der Mannschaft mit den vier Ringen. "Platz sechs ist natürlich ganz gut, aber wir haben auch ein paar Punkte liegengelassen. Daher könnten wir noch weiter vorn liegen. Aber das ADAC GT Masters ist keine einfache Serie. Auch die etablierten Teams und Fahrer sind nicht immer vorn zu finden. Das macht die Serie auch so spannend."

Der Sieg in Most bestätigte Schmidt in seinem Glauben an sich selbst und auch an das Team. "Nach vier Podestplätzen hatte mir dieser Erfolg noch gefehlt. Ich wusste, dass wir stark genug sind, um zu gewinnen. Es dann geschafft zu haben bestärkt und motiviert natürlich - nicht nur mich, sondern die gesamte Mannschaft. 2017 habe ich von meinem damaligen Teamkollegen Christopher Haase noch viel gelernt. Da war es eher eine Sache von Nehmen. Nun fahre ich mit Stefan Mücke und Jamie Green wieder mit zwei Topfahrern. Aber jetzt kann ich ihnen auch mal Tipps geben. Für mich ist es unheimlich spannend, mich mit Jamie und Stefan auszutauschen, denn sie haben schon so viel im Motorsport gemacht. Mehr Insiderwissen kann man kaum bekommen. Es ist schon cool, wenn man sieht, dass man als Fahrer wächst und mehr dazu beitragen kann, dass das Auto schneller wird. Man wird anders wahrgenommen und ist kein unbeschriebenes Blatt mehr."

Mit dem Nürburgring, Zandvoort und dem Sachsenring kommen nun Strecken, die dem Audi R8 LMS liegen sollten. Das stimmt Schmidt zuversichtlich: "Im vergangenen Jahr bin ich dort überall auf das Podest gefahren. Daher bin ich sehr optimistisch. Nach dem Sieg werden die Erwartungen natürlich größer. Vier Mal Podium in Folge wie im vergangenen Jahr wäre toll. Es wird zwar schwer, weil das Niveau im ADAC GT Masters in diesem Jahr noch mal höher ist. Aber das ist das Ziel."