ADAC GT Masters·16.9.2018

Robert Renauer: Wir wollen den Titel: ADAC GT Masters-Tabellenführer vor Saisonfinale optimistisch

Renauer und Mathieu Jaminet, sein Teamkollege bei Precote Herberth Motorsport, übernahmen am Wochenende auf dem Sachsenring dank Platz vier am Sonntag wieder die Tabellenführung in der „Liga der Supersportwagen“. Das Duo, das bisher einen Sieg und zwei dritte Plätze eingefahren hat und so konstant punktet wie kein anderes, hat vor dem großen Finale am kommenden Wochenende ein Punktepolster von vier Zählern auf die engsten Verfolger, die Mercedes-Fahrer Markus Pommer und Maximilian Götz. Doch dahinter lauern noch weitere Fahrer mit Titelchancen.

Der vergangene Lauf war für Sie mit dem Nuller am Samstag und der zurückeroberten Tabellenführung am Sonntag ein Wochenende mit Höhen und Tiefen. Wie fällt Ihre Bilanz rückblickend aus?

Robert Renauer: "Im Nachhinein bin ich doch recht zufrieden. Wir hatten mit dem ADAC GT Masters, dem 24-Stunden-Rennen in Barcelona – wo mein Bruder Alfred, der eigentliche ADAC GT Masters-Teamchef, vor Ort war – und dem Porsche Sports Cup drei parallele Veranstaltungen an einem Wochenende. Daher mussten wir teamintern die Kräfte bündeln. Am Samstag ist auf dem Sachsenring alles schiefgegangen, was hätte schiefgehen können: ein schlechtes Qualifying mit anschließender Disqualifikation und ein Ausfall im Rennen. Am Sonntag hatten wir dann aber das Glück auf unsrer Seite und haben dank des vierten Rangs wieder die Tabellenspitze zurückgeholt."

Jetzt reisen Sie in der kommenden Woche als Tabellenführer zum Finale in Hockenheim. Beflügelt dies oder sorgt es für mehr Druck?

"Es ist auf jeden Fall leichter, wenn man als Erster mit einem Punktevorsprung nach Hockenheim kommt. Jetzt haben wir die Titelentscheidung in der eigenen Hand und müssen nicht einem Rückstand hinterherlaufen. Es liegt an uns, was wir daraus machen. Wir müssen auf uns schauen und unser Auto so gut wie möglich vorbereiten."

Sie sind 2013 Vizemeister geworden und hatten auch 2016 noch Titelchancen beim Finale. Gehen Sie das Rennwochenende mit dieser Vorerfahrung anders an?

"Das ist kein großer Unterschied zu damals. Wir versuchen an jedem Wochenende das Beste herauszuholen. Im Endeffekt ist Hockenheim daher wie jedes andere Rennwochenende. Wir schauen natürlich, dass wir zwei Mal auf das Podium fahren. 2013 war erst unser zweites Jahr im ADAC GT Masters, da ist uns in einer sehr guten Saison am Ende etwas die Luft ausgegangen und wir haben am Ende noch gegen die Corvette verloren. Nun sind wir besser aussortiert. Wir haben uns in den vergangenen Jahren weiterentwickelt und sind ein eingespieltes Team."

Hockenheim ist eine Strecke, die Ihnen liegt. Sie haben dort schon einen Sieg und vier Podestplätze geholt. Was ist das Erfolgsgeheimnis?

"Wir sind dort immer gut zurechtgekommen und eigentlich immer mindestens einmal auf das Podium gefahren – außer im vergangenen Jahr, wo wir am Sonntag bis zur letzten Runde um den Sieg gekämpft haben, aber dann vom BMW umgedreht wurden. Hockenheim ist eine Strecke, die jeder Fahrer sehr gut kennt, denn dort wird am meisten getestet. Deshalb ist dort die Leistungsdichte eigentlich immer am höchsten. Unsere Stärke, oder besser die des Porsche, war immer die Traktion aus den langsamen Ecken wie der Spitzkehre oder der Ameisenkurve in Richtung Parabolika."

Wie schätzen Sie in Hockenheim ihre Titelrivalen ein?

"Der Audi war im vergangenen Jahr in Hockenheim auch recht stark. Beim Mercedes-AMG tue ich mich mit dem Einschätzen etwas schwer, aber auch dort ist noch alles drin. Alle drei Autos und Paarungen sind extrem harte Gegner. Von der Performance wird der größte sicherlich die Corvette sein. Allerdings muss diese noch 17 Punkte aufholen."

Was rechnen Sie sich dort in der kommenden Woche aus?

"Das Ziel ist ganz klar, Meister zu werden. Damit uns dies gelingt, wollen wir auf das Podium fahren. Es ist wichtig, zwei saubere Rennen abzuliefern – so wie wir es eigentlich fast über das ganze Jahr gemacht haben. Uns hat in diesem Jahr vor allem die Konstanz ausgezeichnet. Das müsste auch der Schlüssel für den Erfolg in Hockenheim sein."