Herr Renauer, Sie sind Zweiter in der Gesamtwertung und bestplatziertes Porsche-Team. Ihre Zwischenbilanz fällt daher nach drei von sieben Wochenenden sicherlich sehr positiv aus?
" Renauer: Ja, mit unserer Position in der Gesamtwertung sind wir natürlich sehr zufrieden. Dann auch noch bestplatzierter Porsche zu sein, freut uns umso mehr und ist eine Bestätigung für unsere bisherige Arbeit. In diesem Jahr zeichnet uns eine große Konstanz aus und das freut uns natürlich."
Wie im Vorjahr sind Sie auch 2018 stark in die Saison gestartet. Was ist das Erfolgsgeheimnis?
"Ich weiß gar nicht, ob es da wirklich ein Geheimnis gibt. Wir waren vor der Saison recht gut aussortiert und haben vor allem im Qualifying immer eine gute Leistung abrufen können. Die guten Ausgangspositionen konnten wir meist auch im Rennen gut ausnutzen und dadurch starke Resultate erzielen."
2017 sind Sie von der Tabellenführung im Laufe der Saison bis auf Gesamtrang zwölf zurückgefallen. Was machen Sie, damit dies nicht noch mal passiert?
"Ich denke, so vieles können wir in diesem Jahr nicht anders machen als in der letzten Saison. Letztes Jahr war viel Pech im Spiel, das Rennglück ist in diesem Jahr also hoffentlich auf unserer Seite. Die Ergebnisse im Qualifying waren im letzten Jahr eigentlich nie so schlecht, nur im Rennen lief es dann einfach nicht. Bis jetzt hatten wir 2018 dieses Glück und hoffen natürlich, dass es auch so weitergeht."
Neben der Konstanz - Sie haben als einziges Team immer gepunktet - beeindrucken Sie auch mit Ihrem Speed. Fünf Mal waren Sie und Ihr Teamkollege Mathieu Jaminet im Qualifying bestes Porsche-Team und nur einmal nicht in den Top 10. Sind Sie stolz, dass Sie regelmäßig namhafte Markenkollegen wie Kévin Estre oder Timo Bernhard im Zeittraining schlagen?
"Natürlich macht uns das stolz. Nicht nur aus Fahrersicht, sondern auch aus Teamsicht. Ohne ein gutes Team und ohne ein gut abgestimmtes Auto wäre die Leistung nie möglich. Unsere Markenkollegen haben wirklich etwas drauf, deswegen ist es eine tolle Gesamtleistung vom ganzen Team, dass wir bisher bester Porsche sind."
Sie haben mit Mathieu Jaminet in dieser Saison einen neuen Fahrer im Team. Wie hat er sich eingelebt und was zeichnet ihn aus?
"Mathieu ist ein sehr zielstrebiger Mensch und sehr fokussiert auf den Motorsport. Gerade da er noch so jung ist, ist das eine beeindruckende Eigenschaft. Er hat sich bei uns sehr gut eingelebt. Ich denke, er ist zufrieden und zeigt das auch mit seinen guten Leistungen. Mittlerweile lernt er auch noch etwas Deutsch von uns, damit er noch besser zurechtkommt."
Precote Herberth Motorsport setzt nur ein Auto ein, während die meisten anderen Topteams bis zu drei Fahrzeuge an den Start bringen. Ist das eher ein Nachteil oder ein Vorteil?
"Natürlich ist es ein Vorteil, wenn du zwei Autos an den Start bringst. Du kannst viel schneller eine gute Abstimmung finden und Informationen sammeln. Unser Vorteil ist mit Sicherheit, dass wir das Auto im mittlerweile dritten Jahr einsetzen und es dementsprechend gut kennen. Wir sind bereits viele Rennen mit dem Fahrzeug gefahren und wissen, welche Änderungen wir vornehmen müssen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen."
Hat sich das diesjährige Update für den Porsche 911 GT3 bewährt? Wo ist er besser geworden?
"Ja, ich denke schon, dass sich das Update bewährt. Wir sind in den schnellen Kurvenpassagen auf jeden Fall besser geworden. Das hilft uns natürlich, wenn wir auf die Rennen in Zandvoort und auf dem Sachsenring blicken."
Was rechnen Sie sich bei den noch ausstehenden Rennen aus? Wo haben Sie die besten Chancen, wo könnte es eher schwieriger werden?
"Wir wollen weiterhin kontinuierlich punkten und die Saison dann hoffentlich weit vorn beenden. Die größten Chancen rechnen wir uns auf dem Nürburgring und auf dem Hockenheimring aus. Auch die Rennen in Zandvoort und auf dem Sachsenring könnten ganz gut werden, aber das müssen wir sehen, wenn wir dort sind."