Denn für den Rennstall aus der Eifel, der 2018 seinen 50. Geburtstag feiert, ist es das Heimspiel im Jubiläumsjahr. Das Team von Peter Zakowski setzt im ADAC GT Masters zwei Mercedes-AMG GT3 ein und gewann die Serie im Jahr 2015.
Formel 1, Gruppe C, nordamerikanische IMSA-Serien, Deutsche Rennsport-Meisterschaft, DTM, ITC, ADAC Zurich 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, FIA GT oder ADAC GT Masters: Ein Auszug aus einer langen Liste von Rennserien, in denen Zakspeed in den vergangenen 50 Jahren erfolgreich war. In der Rennsaison 1968 gründete Erich Zakowski (heute 83) das Zakspeed-Team. Er schuf sich damit neben seiner Ford-Werkstatt und seinem Ford-Autohaus ein professionelles Standbein im Motorsport. Seit den 1990er-Jahren leitet Sohn Peter (52) die inzwischen auf eine Unternehmensgruppe verteilten Aktivitäten. Zakspeed ist mit 480 Einzelsiegen und 22 national und international gewonnenen Meisterschaften eines der erfolgreichsten deutschen Rennteams, das als Werksteam unter anderem für Hersteller wie BMW, Ford, Opel, Mercedes-Benz und Porsche erfolgreich war.
Eine Bilanz und eine Historie, die stolz machen? "Natürlich machen diese spannenden 50 Jahre stolz", sagt Peter Zakowski. Und welche Zeit besonders? Da will sich der heutige Teamchef nicht festlegen. "Jede Phase hatte ihre besonderen Herausforderungen. Daher hatte jede ihre Reize und speziellen Anforderungen. Wenn man dann einen Titel gewonnen hat, war das natürlich die Krönung einer Saison", erklärt Zakowski. Unvergessen bleiben zunächst die ersten großen Erfolge mit den Ford-Modellen Escort und Capri Anfang der 1970er-Jahre. Als Zakspeed im Tourenwagen-Rennsport als Motoren- und Fahrzeugentwickler weltweit erfolgreich und bekannt wurde.
Für immer in Erinnerung bleiben auch die Zakspeed-Erfolge in der DTM mit BMW und in der ITC mit Opel sowie im Rallycross. Genauso das mutige Formel-1-Engagement in den 1980ern mit komplett selbst konstruierten und gebauten Autos sowie die wegweisenden Pionierprojekte mit Kohlefaser-Chassis in den USA. Dreimal gewann Zakspeed zudem das ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring (1999, 2001 und 2002).
Seit 2014 ist das Team im ADAC GT Masters vertreten. Dort konnte Zakspeed 2015 mit Sebastian Asch und Luca Ludwig im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 den Titel erringen. Die Serie hat es dem Teamchef angetan: "Das ADAC GT Masters entwickelt sich ständig weiter und zählt zu den professionellsten GT3-Sprintserien weltweit", so Zakowski. "Es ist eine tolle Herausforderung, sich mit einer so harten Konkurrenz zu messen."
Mit Luca Stolz (22/Brachbach) und Sebastian Asch (32/Ammerbuch) liegen die besten Zakspeed-Fahrer in der "Liga der Supersportwagen" derzeit auf dem zehnten Tabellenrang. Nach dem nicht einfachen Saisonstart für sein Team glaubt Zakowski an die Trendwende zum Besseren am "Ring": "Wir sind gestärkt und bestens aussortiert und haben in der Sommerpause an unserer Performance gearbeitet. Mit dem Nürburgring, Zandvoort und dem Sachsenring kommen jetzt Strecken, die unseren Mercedes-AMG GT3 gut liegen sollten. Wir wollen noch mal angreifen und im Idealfall um den Titel mitkämpfen."
Im zweiten Mercedes-AMG setzt das Team aus Niederzissen mit Kim-Luis Schramm (21/Wümbach) und Nicolai Sylvest (21/DK) auf den Nachwuchs. "Wir arbeiten gerne mit jungen Leuten. Das bringt immer frischen Wind ins Team", so Zakowski. "Eine Mischung aus jung und erfahren ist immer gut." Mit dem ADAC-Formel-4-Aufsteiger Schramm hat Zakspeed einen der jüngsten Fahrer im Feld in seinen Reihen: "Trotz seiner geringen Erfahrung war er ziemlich schnell auf einem guten Niveau. Leider kann er noch keine vorderen Ergebnisse vorweisen. Er wurde einmal in aussichtsreicher Position abgeschossen, einmal hatte er einen Reifenschaden."
Gefeiert wird der 50. Zakspeed-Geburtstag im September mit einem Tag der offenen Tür am Stammsitz in Niederzissen. Für das Heimrennen beim ADAC GT Masters Anfang August auf dem Nürburgring haben sich aber bereits eine Menge Gratulanten bei Zakspeed angemeldet. Wer weiß, vielleicht gibt es dann auch noch einen anderen Grund zu feiern als das Firmenjubiläum. Denn die Voraussetzungen für gute Resultate sind da.