Dem doppelten Triumph des 19-Jährigen ging ein über das ganze Rennen andauernder Kampf mit dem Schwesterauto voran. Fellers Partner Vanthoor lag bis zum Pflichtboxenstopp knapp hinter seinem von der Pole-Position gestarteten Teamkollegen bei Montaplast by Land-Motorsport, Christopher Mies, auf Rang zwei. Während Mies seinen Audi in Runde 17 an Max Hofer übergab, blieb Vanthoor zwei Runden länger draußen. Das zahlte sich aus: Während Feller jetzt in Führung lag, fiel Hofer noch hinter den HTP-Mercedes-AMG von Philip Ellis und Fabian Vettel auf Platz drei zurück. In den nächsten Runden baute Feller seinen Vorsprung an der Spitze aus, während Hofer sich dahinter Platz zwei holte. Zwar verkürzte der Österreicher danach den Rückstand auf seinen führenden Teamkollegen, doch Feller blieb vorn. Der Lohn: der erste Gesamtsieg im ADAC GT Masters für Feller und Partner Vanthoor und zudem Platz eins in der Pirelli-Trophy-Wertung. Rang zwei und drei der Gesamt- und Nachwuchs-Wertung holten Hofer und Vettel. Serienneuling Vettel kam dabei erstmals auf das Gesamtpodium.
"Mega! Ich musste drei Jahre darauf warten, ganz oben auf dem Podium zu stehen", freute sich Feller. "Dies jetzt geschafft zu haben ist ein extrem tolles Gefühl. Ich bin einfach superhappy. Ich habe am Anfang so gut es ging gepusht, um mich etwas abzusetzen", so Feller. "Danach habe ich versucht, Reifen zu schonen. Max kam zwar am Ende etwas näher, aber auch er hatte dann seine Reifen aufgebraucht. Alles war top heute. Die einzige Schrecksekunde gab es nach dem Ziel, als ich gemerkt habe, dass der rechte Vorderreifen Luft verliert, aber das hat dann nichts mehr ausgemacht."
Auch der Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung ging in die Schweiz. Wie schon am Samstag holte sich diesen Lamborghini-Pilot Rolf Ineichen. Trophy-Tabellenführer Sven Barth kam nach technischen Problemen erstmals in der Saison nicht ins Ziel.
"Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen", so Ineichen. "Wir hatten heute ein sehr gutes Auto. Es hat alles gepasst. Ich war ziemlich unter Druck von Luca Stolz. Anfangs hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten, den Rhythmus zu finden. Aber ab Mitte meines Stints ging es dann. Gegen Ende meines Stints wurde es noch mal ziemlich schwierig, da wir immer wieder Pick-up aufgelesen haben. Am Schluss konnte ich dann näher an Fabian Vettel heranfahren. Wenn ich das früher geschafft hätte, wäre eventuell noch ein Zweikampf drin gewesen."