Audi-Fahrer Kelvin van der Linde (22/ZA, HCB-Rutronik Racing) startet 2019 im ADAC GT Masters mit HCB-Rutronik Racing für ein neues Team. Im Interview erklärt der Meister von 2014, warum er für sich und seinen neuen Teamkollegen Patric Niederhauser (27/CH) gute Titelchancen sieht und was den neuen Audi R8 LMS besser macht. Seinen ersten offiziellen Auftritt mit dem neuen Rennstall hat van der Linde in der kommenden Woche (8./9. April) beim offiziellen Vorsaisontest in Oschersleben. Dort findet vom 26. bis 28. April auch der Saisonauftakt der "Liga der Supersportwagen" statt. Die Rennen werden live und in voller Länge von SPORT1 übertragen.
2014 fuhr Kelvin van der Linde als Nobody und Serienneuling zusammen mit René Rast auf Anhieb zum Titelgewinn im ADAC GT Masters. Kein Meister war bisher jünger als der damals 18-Jährige. Seitdem zählt er zu den absoluten Topfahrern der Serie. Im vergangenen Jahr verpasste der Audi-Sport-Pilot zusammen mit Bruder Sheldon seinen zweiten Titel um lediglich einen Punkt. In dieser Saison startet der Südafrikaner erstmals für Neueinsteiger HCB-Rutronik Racing.
Wie kam es zum Wechsel zu HCB-Rutronik Racing?
Van der Linde: "Ich kenne das Team schon länger, da ich für deren Event-Abteilung gearbeitet habe. Dabei haben wir eine gute Beziehung aufgebaut. Das Programm von HCB-Rutronik Racing ist sehr interessant, daher wollte ich gerne ein Teil davon sein."
Das ADAC GT Masters ist eine der härtesten Rennserien überhaupt. Wie schnell wird sich HCB-Rutronik Racing in der Rennserie einleben?
"Der Audi R8 LMS ist ein Auto, mit dem auch ein neues Team schnell um Siege kämpfen kann. Das ist mir zum Beispiel bereits 2017 mit Aust Motorsport gelungen. Mit Patric Niederhauser habe ich in diesem Jahr einen guten Teamkollegen, daher rechne ich damit, auch in diesem Jahr schon bald wieder um vordere Positionen zu kämpfen."
Wie sehen Sie aufgrund Ihrer Erfahrung und Erfolge Ihre Rolle im Team?
"Ich fahre jetzt mein sechstes Jahr im ADAC GT Masters und weiß daher natürlich, wie die Serie funktioniert und worauf es ankommt, wenn man gewinnen will. Ich habe das Team bei den Tests im Winter unterstützt, was sich hoffentlich ausgezahlt hat. Ich war auch in die Auswahl der anderen Fahrer involviert. Ich denke, wir haben da zusammen eine gute Wahl getroffen."
Mit Carrie Schreiner fährt für HCB-Rutronik die einzige Frau im ADAC GT Masters 2019. Wie sehen Sie ihre Chancen in ihrer Debütsaison?
"Carrie ist eine aufstrebende junge Fahrerin, die sicher eine große Zukunft im Motorsport haben wird. Sie hat sich bei den Testfahrten im Winter sehr weiterentwickelt. Ich denke, dass sie einige gute Ergebnisse einfahren wird."
Was sind für Sie als Fahrer die größten Unterschiede zwischen der Evo-Version des Audi R8 LMS und der letztjährigen Variante?
"Optisch orientiert sich der neue R8 LMS am neuen R8-Serienmodell. Das neue Auto ist vor allem reifenschonender. Davon werden wir im ADAC GT Masters profitieren, da im Rennen nur ein Reifensatz erlaubt ist."
Mit Patric Niederhauser haben Sie einen neuen Teamkollegen. Wie gut kennen Sie ihn und wie schätzen Sie ihn ein?
"Ich kenne Patric aus der Saison 2017, als wir Teamkollegen bei Aust Motorsport waren. Ich halte seitdem sehr viel von ihm und wollte immer mit ihm zusammen fahren. Nun ist diese Gelegenheit gekommen. Er ist sehr schnell, sehr clever und hat schon viele Erfahrungen im Motorsport gesammelt. Ich denke, wir bilden ein gutes Team."
Was sind Ihre Ziele für die Saison?
"Mein Ziel ist ganz klar: Im vergangenen Jahr haben wir den Titel um einen Punkt verpasst. Daher haben wir noch eine Rechnung offen."