ADAC GT Masters·11.12.2019

Markus Pommer: Starte auch 2020 im ADAC GT Masters: Corvette-Pilot zieht Jahresbilanz

Drei Rennwochenenden, drei Siege und dazu der zweite Tabellenplatz - die Saison 2019 begann für Markus Pommer, Teamkollege Marin Kirchhöfer und Callaway Competition vielversprechend. "Gleich das erste Rennwochenende in Oschersleben verlief besser als erwartet", so Pommer. "Dass wir dort am Samstag bei einsetzendem Regen gewinnen würden, hatten wir nicht erwartet. Das war ein Traumstart. In Most hatten wir am Samstag eine Durchfahrtsstrafe, aber am Sonntag haben wir unseren zweiten Saisonsieg geholt. Und am Red Bull Ring haben wir sonntags von der Pole-Position erneut gesiegt. Bis auf ein paar Kleinigkeiten, die immer mal passieren können, verliefen diese drei Wochenenden eigentlich nach Plan."

Doch dann folgte in Zandvoort der erste Rückschlag: Pommer und Kirchhöfer gingen auf dem niederländischen Kurs zwei Mal leer aus. "Die wechselhaften Bedingungen spielten uns nicht so in die Karten. Trotzdem lagen wir am Samstag gut im Rennen, als wir einen technischen Defekt hatten. Am Samstag ist unser System für die Boxenzeitmessung ausgefallen und wir hatten deswegen einen zu kurzen Boxenstopp", blickt der 28-Jährige zurück. Eine Woche später auf dem Nürburgring gab es wieder einen Aufwärtstrend. Zwar verliefen die Qualifyings mit den Startpositionen 30 und 19 nicht optimal, doch Pommer und Kirchhöfer zeigten in beiden Rennen starke Aufholjagden und machten insgesamt 30 Positionen gut. Samstags wurden sie noch Siebte, am Folgetag Zwölfte. Pommer: "Unsere Aufholjagden haben wirklich Spaß gemacht und waren sicher auch für die Fans spannend anzusehen. Vor allem das erste Rennen war eines unserer besten in der Saison. Das Auto ging richtig gut. Da war es extrem schade, dass ich wegen eines Benzinlecks im Zeittraining keine Runde fahren konnte. Aber wir haben noch das Beste daraus gemacht."

Absoluter Saisontiefpunkt war das folgende Rennwochenende in Hockenheim - und damit ausgerechnet das Heimspiel vom Neckarsulmer Pommer und Callaway Competietion, das seinen Sitz in Leingarten hat. "Das war wahrscheinlich das schlimmste Wochenende meiner Karriere", gibt Pommer zu. In beiden Rennen war die Corvette bereits in der ersten Runde unschuldig in Kollisionen verwickelt, die zu starken Beschädigungen und zwei frühen Rennenden führten. "Beide Situationen waren unglücklich. Wir mussten beide aus dem Mittelfeld starten, denn mehr ging im Qualifying nicht. Das Feld lag wieder extrem eng zusammen, und ein paar Zehntelsekunden machen da schon viel aus. Als ich am Samstag aus dem stark beschädigten Auto ausgestiegen bin, habe ich schon gedacht, dass war es für dieses Wochenende. Doch dann hat das Team mit einer unglaublichen Leistung in einer Nachtschicht das Auto für das zweite Rennen wieder hinbekommen. Und dann waren wir erneut in eine Kollision verwickelt diesmal sogar schon ausgangs der ersten Kurve. Das war wirklich hart."

Für Callaway hatte der zweite Unfall sogar gravierende Folgen für das Saisonfinale auf dem Sachsenring. Die starken Beschädigungen machten es für das Team unmöglich die Corvette rechtzeitig zu reparieren. Die Mannschaft um Teamchef Mike Gramke musste auf den Start verzichten. Pommer fand für das Wochenende Unterschlupf bei Aust Motorsport, dem Rennstall, mit dem er 2017 auf dem Nürburgring seinen ersten Sieg in der "Liga der Supersportwagen" einfuhr. "Das Engagement hat sich erst wenige Tage vor dem Finale ergeben. Callaway hatte keine Einwände dagegen. Am Sachsenring, wo Callaway trotz des Nichtstarts vor Ort war, habe ich bei der Autogrammstunde dann immer zwischen beiden Teams gewechselt. Das Rennwochenende war okay. Aber es war etwas schwierig, sich wieder auf den Audi einzuschießen. Mit etwas mehr Zeit für die Vorbereitung wäre das Wochenende sicher noch besser verlaufen."

2020 will Pommer erneut im ADAC GT Masters antreten, in dem er 2016 debütierte und seit 2017 in jedem Jahr mindestens einen Rennsieg einfuhr. "Ich bin auf jeden Fall wieder dabei", so der Deutsche. "Das Jahr mit Callaway war insgesamt sehr schön und hat viel Spaß gemacht. Das Team hat gut gearbeitet. Wir haben zwar nicht das erreicht, was wir uns erhofft hatten, aber das passiert nun mal im Motorsport. Wir führen Gespräche, wie es im kommenden Jahr weitergehen wird, aber noch ist es zu früh, konkreter zu werden."