Bereits das Zeittraining verlief optimal für das Duo von HCB-Rutronik Racing. Marschall holte seine erste Pole-Position im ADAC GT Masters und sorgte damit für eine optimale Ausgangsposition für den ersten Lauf des Wochenendes. Auch im Rennen hielt Marschall lange Zeit die Spitzenposition, ehe er kurz vor seinem Boxenstopp von einem überrundeten Fahrzeug aufgehalten wurde. Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti nutzte dies aus und ging am Audi vorbei. Marschalls Partnerin Schreiner übernahm kurze Zeit später das Fahrzeug. Zu Beginn ihres Stints musste sie zwei Positionen abgeben, behauptete danach aber bis ins Ziel den vierten Rang. Da gegen ihre auf Platz zwei ins Ziel gekommenen Teamkollegen Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde nach dem Rennen eine 30-Sekunden-Strafe verhängt wurde, rückten Marschall und Schreiner noch auf Platz drei der Gesamtwertung vor - was auch den ersten Sieg in der Pirelli-Junior-Wertung bedeutete.
"Erst einmal ist es ein komisches Gefühl, weil unsere Teamkollegen eine Strafe bekommen und wir Platz drei quasi geerbt haben. Aber egal, ob P3 oder P4, wir freuen uns mega über das Resultat", so Marschall. "Mein Tag war der Hammer: schnellste Runde, Pole-Position, das Feld angeführt. Leider habe ich dann einen Platz eingebüßt. Die Aktion vom BMW fand ich nicht okay, wenn man um Platz 25 mitfährt und dann so ins Renngeschehen eingreift. Aber letztlich freut es mich für Carrie, dass es an ihrem Geburtstag so gut geklappt hat. Das war eine Mega-Leistung von ihr. Teilweise war sie nur ein paar Zehntel langsamer als die Profis." Partnerin Carrie Schreiner war ebenfalls überglücklich: "Unglaublich, ich bin überglücklich. Dennis hat einen Mega-Job gemacht. Ich bin froh, dass ich ihm jetzt auch mal was zurückgeben konnte. Ich konnte gegen Ende die Position halten und freue mich einfach nur über das Ergebnis. Ich konnte relativ entspannt meine Runden fahren. Ich fühl mich in Hockenheim wohl, hier bin ich zu Hause. Dass ich den Mercedes-AMG hinter mir halten konnte, war toll."
Zweitbester Junior wurde mit Ricardo Feller (Montaplast by Land-Motorsport) ein weiterer Audi-Fahrer. Da sein in der Pirelli-Junior-Wertung führender Teamkollege Max Hofer nach einem Unfall in der ersten Runde leer ausging, verkürzte der Schweizer seinen Punkterückstand auf drei Zähler. Auch der dritte Rang bei den Nachwuchsfahrern ging am Samstag an Piloten eines R8 LMS. Maximilian Paul und William Tregurtha (T3 Motorsport) holten sich zudem als Gesamtachte ihr erstes Top-10-Ergebnis im ADAC GT Masters.
In der Pirelli-Trophy-Wertung holte Corvette-Fahrer Sven Barth (RWT Racing) trotz einer Durchfahrtsstrafe seinen sechsten Klassensieg und steht damit kurz vor dem Gewinn der Wertung für nichtprofessionelle Fahrer. Trotzdem war er nicht ganz zufrieden: "Ich habe kein Verständnis für die Strafe. Ich glaube nicht, dass es ein Unsafe Release war, denn ich habe das andere Auto vorbeigelassen. Aber sei es drum. Ich habe wieder die Pirelli-Trophy-Wertung gewonnen - das ist natürlich gut. David ist in seinem Stint super gefahren und hat mir das Auto auf Platz sechs der Gesamtwertung übergeben. Ohne die Strafe hätte ich wohl noch die Möglichkeit gehabt, einen Platz nach vorne zu kommen. Das wäre natürlich gerade bei unserem Heimspiel ein sehr gutes Ergebnis gewesen."