ADAC GT Masters·21.8.2019

Notizen vom Nürburgring: Wissenswertes vom fünften Lauf des ADAC GT Masters

Premierentriumph: Lamborghini-Werksfahrer Franck Perera holte am Sonntag bei seinem 18. Start seinen ersten Sieg im ADAC GT Masters.

Starke Teamleistung: Doppelpole, zweimal die schnellste Rennrunde und zwei Siege - Orange 1 by GRT Grasser war auf dem Nürburgring das Maß der Dinge. Zusätzlich sprangen für den österreichischen Rennstall am Sonntag noch die Siege in der Pirelli-Junior- und Pirelli-Trophy-Wertung heraus. "Das war eines unserer besten Wochenenden im ADAC GT Masters", freute sich Teamchef Gottfried Grasser. "Mehr kann man nicht rausholen."

Formkrise: Nach drei Siegen in den ersten sechs Rennen tat sich Callaway Competition in Zandvoort und auf dem Nürburgring schwer. Während Marvin Kirchhöfer und Markus Pommer in den Niederlanden komplette ohne Punkte blieben, kamen sie in der Eifel nach zwei Aufholjagden vom 30. bzw. 19. Startplatz auf den Rängen 12 und 8 ins Ziel. Dank der 14 eingefahrenen Zähler behauptet das Duo knapp den zweiten Rang in der Gesamtwertung - auch wenn sich in der Eifel der Rückstand zur Tabellenspitze von 18 auf 40 Punkte vergrößerte. "Es ist eine harte Phase für uns, wir geben aber Vollgas. Wir müssen an unsere Fähigkeiten, an unsere Stärken glauben", sagt Kirchhöfer. "In dieser Phase ist es wichtig, die Moral aufrechtzuerhalten."

Punkteerfolg: Iron Force Racing sammelte am Sonntag die ersten Punkte der Saison. Lucas Luhr und Marco Holzer, der wie schon in Zandvoort anstelle von Teamchef Jan-Erik Slooten im Porsche 911 GT3 R antrat, fuhren auf Rang 14. "Die Entscheidung, Marco ins Auto zu holen war richtig", sagte Slooten. "Er hat uns mit seiner Erfahrung und seinem Speed weitergeholfen." Wer in Hockenheim und beim Finale auf dem Sachsenring neben Luhr das "Ufo 2.0" pilotieren wird, steht noch nicht fest.

Tolle Geste: Nachdem das Team von Montaplast by Land-Motorsport nach dem Samstagsrennen am Audi R8 LMS von Max Hofer und Christopher Mies einen Motorschaden feststellte, entschloss sich der Rennstall, den Triebwerkwechsel über Nacht am Teamsitz in Niederdreisbach durchzuführen. "Dort hatten wir noch einen weiteren Audi stehen, aus dem wir dann den Ersatzmotor ausgebaut haben", so Teammanager Christian Land. "Ein großer Dank geht dabei an das Team von Timo Bernhard, das sich sehr sportlich verhalten hat und uns für den Transport unserer Nummer 29 einen Trailer zur Verfügung gestellt hat. Ohne diesen hätten wir das Auto nicht wegbringen können". Der reparierte Audi war nach einer Nachtschicht pünktlich zum Zeittraining am Sonntagmorgen wieder am Nürburgring.

Knapp vorbei: Audi-Fahrer Dennis Marschall zeigte am Samstag seine bisher stärkste Leistung im Qualifying. Nicht nur, dass er zum dritten Mal hintereinander in die Top 10 fuhr, er schlug auch Teamkollege und Tabellenführer Patric Niederhauser. Doch trotz Platz zwei war der Pilot von HCB-Rutronik Racing nicht zufrieden: Denn der 23-Jährige verpasste um lediglich 0,002 Sekunden seine erste Pole-Position im ADAC GT Masters. "Mit dem zweiten Platz im Qualifying hatte ich nicht gerechnet. Als mir das Team im Funk gesagt hat, dass ich die Pole um zwei Tausendstelsekunden verpasste habe, dachte ich, sie wollen mich auf den Arm nehmen", so Marschall. "Ich konnte nicht fassen, dass es so knapp war. Ich bin fast durchgedreht deswegen. Denn ich hatte trotz der Freude über den zweiten Platz natürlich gemischte Gefühle. Die Runde, in der man nicht noch schneller fahren kann, gibt es nicht. Deswegen hat es mich umso mehr geärgert. Diese Pole-Position hätte ich gerne geholt."

Alpen-Ass: Audi-Pilot Max Hofer baute in der Eifel seinen Punktevorsprung in der Pirelli-Junior-Wertung aus. Am Samstag war der 20 Jahre alte Österreicher im Rennen bester Nachwuchspilot, am Sonntag wurde er Zweiter. In der Punktewertung für Piloten unter 25 Jahre hat Hofer nun 33 Zähler Vorsprung auf seinen härtesten Verfolger, Montaplast by Land-Motorsport-Teamkollege Ricardo Feller.

Trophy-Ass: Auch in der Pirelli-Trophy-Wertung baute am "Ring" ein Pilot sein Punktepolster deutlich aus: Corvette-Fahrer Sven Barth (RWT Racing) liegt im Klassement für Nicht-Profis nun schon 72,5 Punkte vor Audi-Pilot Remo Lips (Aust Motorsport), der die Pirelli-Trophy-Wertung in den vergangenen drei Jahren gewonnen hat. Da am Saisonende in der Trophy-Wertung jedoch nur die zwölf besten der 14 Ergebnisse gewertet werden, verliert Barth durch ein Streichresultat noch Punkte, Lips hat dagegen bereits zwei Nuller zu verzeichnen.

Doppel-Dienst: Als bisher erster Pilot startete Marvin Dienst auf dem Nürburgring im ADAC GT Masters und der ADAC GT4 Germany - beides in einem Mercedes-AMG von Schütz Motorsport. In der "Liga der Supersportwagen" fuhr der zusammen mit Aidan Read zwei Mal in die Punkte, noch besser lief es beim GT4-Gastauftritt: Am Sonntag holte Dienst die Pole-Position und verpasste zusammen mit Marcus Suabo als Vierter nur knapp das Podium.

Vielbeschäftigt: ADAC GT Masters-Neuling Maximilian Paul startet zusätzlich zu seinem Programm im Audi R8 LMS von T3 Motorsport weiterhin im Kartsport. "Die ständige Umstellung ist kein Problem für mich", sagt der 19 Jahre alte Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport. "Der Kartsport ist ein gutes Training für den Automobilsport. Auch dort muss man sich beispielsweise mit Reifenmanagement beschäftigen und man trainiert zudem seine Reaktionsfähigkeit. Insgesamt hilft mir jeder Rennkilometer." Und es gibt noch einen weiteren Aspekt, den der Dresdener als positiv einschätzt: "In einem Kart-Werksteam findet technische Entwicklung statt, in die ich voll eingebunden bin. So bekomme ich viel von den technischen Zusammenhängen mit."